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Du mußt ihnen sagen, daß du nicht kannst.«

»Wieso kann ich nicht?«

»Du bist schwanger! Möchtest du etwa, daß das ungeborene Kind den negativen Energien des Krieges ausgesetzt wird?«

»Glaubst du, meine Schwangerschaft wird mich davon abhalten, zu arbeiten? Und außerdem, warum machst du dir Sorgen? Du hast nichts dazu beigetragen.«

»Habe ich das nicht? Bist du nicht meinetwegen hier gelandet?«

Da zog sie aus der Tasche ihres weißen Kleides ein blutbeflecktes Stück Stoff und gab es mir mit Tränen in den Augen.

»Das ist für dich. Ich hatte Sehnsucht nach unseren Streitereien.«

Und nach einer Pause:

»Bitte Mikhail, noch ein Pferd zu besorgen.«

Ich hielt sie bei den Schultern und segnete sie, so wie ich gesegnet worden war.

Anmerkungen des Autors

Ich habe Der Zahir zwischen Januar und Juni 2004 während meiner eigenen langen Reise durch diese Welt geschrieben.

Teile des Buches wurden in Paris, andere in SaintMartin, Madrid, Barcelona, Amsterdam, in AlmaAta und in der Steppe Kasachstans geschrieben.

Ich möchte meinen französischen Verlegern, Anne und Alain Carriere, dafür danken, die mir alle Informationen zu den im Buch zitierten französischen Gesetzen beschafft haben.

Von der ›Gefälligkeitsbank‹ habe ich zum ersten Mal in Tom Wolfes Roman Fegefeuer der Eitelkeiten gelesen. Das Buch, das Esther liest und das die Geschichte von Fritz und Hans in Tokio erzählt, heißt Ishmael und ist von Daniel Quinn. Der Mystiker, den Marie zitiert, ist Kenan Rifai.

Die meisten Dialoge des ›Stammes‹ in Paris habe ich von jungen Leuten, die zu ähnlichen Gruppen gehören. Einige haben ihre Texte ins Internet gestellt, aber es ist unmöglich, die Autorschaft festzustellen.

Die Verse, die die Hauptfigur in seiner Kindheit gelernt hat und an die er sich im Krankenhaus erinnert (»Wenn der von den Menschen Ungeliebte kommt ...«), stammen aus dem Gedicht Consoada des Brasilianers Manuel Bandeira.

Einige der Bemerkungen Maries im Anschluß an die Szene, in der die Hauptfigur zum Bahnhof fährt, um den Schauspieler abzuholen, entstammen einem Gespräch mit der schwedischen Schauspielerin Agneta Sjodin. Die Vorstellung, die eigene Geschichte zu vergessen, ist uns aus vielen Initiationsriten bekannt; Carlos Castañeda entwickelt sie auch in seinem Buch Reise nach Ixtlán. Das Gesetz von Jante wurde vom dänischen Schriftsteller Aksel Sandemose in seinem Roman Ein Flüchtling kreuzt seine Spur beschrieben.

Zwei Menschen, deren Freundschaft eine große Ehre für mich ist, sind Dmitry Voskboynikov und Evgenia Dosuk; sie haben alles Nötige dafür getan, daß ich Kasachstan besuchen konnte.

In AlmaAta durfte ich Ingali Tasmagambetov, den Autor des Buches Die Zentauren der Großen Steppe und großen Kenner der lokalen Kultur, kennenlernen; er konnte mir eine Reihe wichtiger Informationen über die politische und kulturelle Situation Kasachstans in der Vergangenheit und heute vermitteln. Ich danke auch dem Präsidenten der Republik, Nursultan Nasarbajew, für seinen großartigen Empfang und nutze die Gelegenheit, ihn dafür zu beglückwünschen, daß er, obwohl er die Technologie für Atomtests besaß, diese eingestellt und sich dafür entschieden hat, in seinem Land das gesamte Atomarsenal zu vernichten.

Schließlich verdanke ich meine magische Erfahrung in der kasachischen Steppe drei Menschen, die mich begleitet und sehr viel Geduld aufgebracht haben: Kaisar Alimkulov, Dos (Dosbol) Kasymov, einem sehr talentierten Maler, der mich zu der Person inspiriert hat, die am Ende des Buches auftaucht, und Marie Nimirovskaya, die anfangs nur meine Dolmetscherin war, aber bald schon eine Freundin wurde.