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«Ich kenne einige Polizisten.«

«Großartig. Und sie können einfach anmarschiert kommen und die Kerle zusammenschlagen.«

«Diese Polizisten könnten es.«

«Sie können ihnen nichts anhaben. Was tun sie denn schon?«

«Sie planen nur einen Mord.«

«Wie sicher sind wir in diesem Gebäude?«

Gray dachte kurz nach.»Erlauben Sie, dass ich es Feldman sage. Wir werden zwei Wachmänner vor diese Tür postieren.«

«Okay.«

Um halb vier hieß Feldman die zweite Fassung gut, und Gray bekam grünes Licht für seinen Anruf beim FBI. Vier Telefone wurden in den Konferenzraum gebracht, und das Bandgerät wurde eingeschaltet. Feldman, Smith Keen und Krauthammer hörten an den Nebenapparaten mit.

Gray rief Phil Norvell an, einen guten Bekannten und gelegentlichen Informanten, wenn es so etwas innerhalb des FBI überhaupt gab. Norvell meldete sich an seinem eigenen Apparat.

«Phil, Gray Grantham von der Post.«

«Ich weiß, für wen Sie arbeiten, Gray.«

«Ich habe das Bandgerät eingeschaltet.«

«Dann muss es etwas Ernstes sein. Was liegt an?«

«Wir bringen morgen früh eine Story mit allen Einzelheiten über eine Verschwörung zur Ermordung von Rosenberg und Jensen. Wir benennen Victor Mattiece, einen Ölspekulanten, und zwei seiner Anwälte hier in Washington. Wir erwähnen auch Verheek, natürlich nicht als einen der Verschwörer. Wir glauben, dass das FBI schon frühzeitig über Mattiece Bescheid wusste, es aber auf Drängen des Weißen Hauses unterließ, der Sache nachzugehen. Wir wollten euch Gelegenheit zu einem Kommentar geben.«

Vom anderen Ende der Leitung kam keine Reaktion.

«Phil, sind Sie noch da?«

«Ja, natürlich.«

«Irgendein Kommentar?«

«Ich bin sicher, dass wir einen Kommentar dazu haben, aber ich muss Sie zurückrufen.«

«Wir gehen bald in Druck. Sie sollten sich also beeilen.«

«Also, Gray, das ist wirklich ein Schuss aus dem Hinterhalt. Können Sie es einen Tag zurückhalten?«

«Ausgeschlossen.«

Norvell schwieg einen Moment.»Okay. Ich spreche mit Mr. Voyles, dann rufe ich zurück.«

«Danke.«

«Nein, ich danke Ihnen, Gray. Das ist wundervoll. Mr. Voyles wird hellauf begeistert sein.«

«Wir warten. «Gray drückte auf einen Knopf und machte die Leitung frei. Keen stellte das Bandgerät ab.

Sie warteten acht Minuten, dann war Voyles selbst am Apparat. Er bestand darauf, mit Jackson Feldman zu sprechen. Das Bandgerät war wieder eingeschaltet.

«Mr. Voyles?«sagte Feldman herzlich. Die beiden hatten sich viele Male getroffen, das» Mister «war also unnötig.

«Nennen Sie mich Denton, verdammt nochmal. Hören Sie, Jackson, was hat Ihr Junge schon in der Hand? Ihr springt von einer Klippe hinunter. Wir haben Mattiece nachgespürt, spüren ihm immer noch nach, und es ist zu früh, gegen ihn vorzugehen. Also, was hat Ihr Junge in der Hand?«»Sagt Ihnen der Name Darby Shaw etwas?«Feldman lächelte, als er die Frage stellte. Sie stand an der Wand.

Voyles reagierte sehr langsam.»Ja«, sagte er nur.

«Mein Junge hat das Pelikan-Dossier, Denton, und ich sitze hier und sehe Darby Shaw an.«

«Ich hatte befürchtet, sie wäre tot.«

«Nein. Sie ist überaus lebendig. Sie und Gray haben die in dem Dossier angeführten Fakten aus anderer Quelle bestätigt. Es ist alles hieb- und stichfest, Denton.«:

Voyles stieß einen tiefen Seufzer aus und warf das Handtuch.»Wir stellen Nachforschungen über Mattiece als Verdächtigen an«, sagte er.

«Das Bandgerät ist eingeschaltet, Denton, also seien Sie vorsichtig.«

«Wir müssen miteinander reden. Von Mann zu Mann, meine ich. Vielleicht kann ich Ihnen ein paar Hintergründe liefern.«

«Sie können gern herkommen.«

«Das werde ich tun. Ich bin in zwanzig Minuten bei Ihnen.«

Die Redakteure hatten einen Mordsspaß bei der Vorstellung, wie der große F. Denton Voyles in seine Limousine sprang und zur Post raste. Sie hatten ihn seit Jahren beobachtet und wussten, dass er ein Meister darin war, sich mit Niederlagen abzufinden.

Er hasste die Presse, und seine Bereitwilligkeit, auf ihrem eigenen Spielfeld zu reden, konnte nur eines bedeuten — er würde auf jemand anderen zeigen. Aller Wahrscheinlichkeit nach aufs Weiße Haus.

Darby hatte kein Verlangen, dem Mann zu begegnen. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit dem Entkommen. Sie konnte auf den Mann mit der schwarzen Mütze deuten, aber der war schon seit einer halben Stunde nicht mehr da. Und was konnte das FBI schon tun? Zuerst mussten sie ihn fangen, und was dann? Ihm vorwerfen, dass er herumgelungert und einen Hinterhalt geplant hatte? Ihn foltern und zwingen, alles zu gestehen? Wahrscheinlich würden sie ihr kein Wort glauben.

Sie wollte mit dem FBI nichts zu tun haben. Sie wollte seinen Schutz nicht. Sie war im Begriff, eine Reise zu machen, und niemand würde wissen, wohin. Gray vielleicht ausgenommen. Aber vielleicht auch nicht.

Er wählte die Nummer des Weißen Hauses, und sie griffen nach den Nebenapparaten. Keen schaltete das Bandgerät ein.

«Fletcher Coal, bitte. Ich bin Gray Grantham von der Washington Post, und es ist sehr dringend.«

Er wartete.»Weshalb Coal?«fragte Keen.

«Alles muss über ihn laufen«, sagte Gray mit der Hand auf der Sprechmuschel.

«Sagt wer?«

«Sagt ein Informant.«

Die Sekretärin meldete sich mit der Nachricht, Mr. Coal wäre unterwegs. Bitte warten Sie. Gray lächelte. Das Adrenalin durchflutete seinen Körper.

Endlich:»Fletcher Coal.«

«Ja, Mr. Coal. Gray Grantham von der Post. Ich nehme dieses Gespräch auf. Haben Sie verstanden?«

«Ja.«

«Stimmt es, dass Sie sämtlichen Personen im Weißen Haus mit Ausnahme des Präsidenten eine Direktive haben zukommen lassen, derzufolge alle Mitteilungen an die Presse zuvor von Ihnen gutgeheißen werden müssen?«

«Völliger Unsinn. Um diese Dinge kümmert sich der Pressesprecher.«

«Ich verstehe. Wir bringen morgen früh eine Story, die, kurz gesagt, die in dem Pelikan-Dossier aufgezeigten Fakten bestätigt. Sie kennen das Pelikan-Dossier?«

Langsam:»Ich kenne die Akte.«

«Wir wissen, dass Mr. Victor Mattiece den Wahlkampf des Präsidenten vor drei Jahren mit mehr als vier Millionen Dollar unterstützt hat.«

«Vier Millionen und zweihunderttausend, alles auf legalen Wegen.«

«Wir glauben außerdem, dass das Weiße Haus interveniert und versucht hat, die Nachforschungen des FBI in bezug auf Mr. Mattiece zu behindern, und wir hätten dazu gern Ihren Kommentar.«

«Ist das etwas, was Sie glauben, oder etwas, was Sie zu drucken vorhaben?«

«Wir versuchen, dafür eine Bestätigung zu bekommen.«

«Und wer, glauben Sie, wird Ihnen das bestätigen?«

«Wir haben unsere Informanten, Mr. Coal.«

«Ach, haben Sie die? Das Weiße Haus bestreitet nachdrücklich jede Einmischung in diese Untersuchung. Nach dem tragischen Tod von Rosenberg und Jensen hat der Präsident darum gebeten, über den Stand der gesamten Untersuchung auf dem laufenden gehalten zu werden, aber es hat weder eine direkte noch eine indirekte Einmischung des Weißen Hauses in irgendeinen Aspekt der Untersuchung gegeben. Da sind Sie falsch informiert worden.«

«Hält der Präsident Victor Mattiece für einen Freund?«

«Nein. Sie sind sich einmal begegnet, und Mr. Mattiece hat, wie bereits erwähnt, einen beachtlichen Beitrag zum Wahlkampf geleistet, aber er ist kein Freund des Präsidenten.«

«Aber sein Beitrag war der größte, nicht wahr?«

«Das kann ich nicht bestätigen.«

«Haben Sie sonst noch irgendeinen Kommentar?«»Nein. Ich bin sicher, dass der Pressesprecher morgen früh darauf eingehen wird.«

Sie legten auf, und Keen schaltete das Bandgerät aus. Feldman war auf den Beinen und rieb sich die Hände.»Ich würde ein Jahresgehalt dafür geben, wenn ich jetzt im Weißen Haus sein könnte«, sagte er.