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Es wurde die Hypothese aufgestellt, daß LSD und verwandte Drogen den heutigen Menschen gefallen, weil sie die Illusion eines Durchbruchs in eine ältere Art der Wahrnehmung hervorrufen, die der Realität näher ist - was immer das auch bedeuten mag. (Spielte diese Erkenntnis auch eine Rolle, als Cordwainer Smith sein Alpha Ralpha Boulevard (Alpha Ralpha Boulevard) ersann?)

Aber seit undenklichen Zeiten haben die Menschen versucht, ihre Gedankenblockade zu überwinden - sich freizukämpfen von diesen festgelegten Wahrnehmungsmustern, an die wir uns so gewöhnt haben.

Eine Geschichte von Philip Dick zu lesen, ist eine sehr wirksame Möglichkeit zur Zerstörung von vorgegebenen Wahrnehmungsmustern. Und dies ist auch weit empfehlenswerter, weil es keine Gehirnschäden hervorruft wie die Einnahme konzentrierter Chemikalien. Die Wirkung ist nicht nur vorübergehend wie die flüchtigen Eindrücke, die der Inhalation von organischen Substanzen folgen, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet sind. Auch erspart dies den Aufwand von riesigen Geldsummen, wie sie die Behandlung durch einen Psychoanalytiker verlangen. Es...

Nun, es führt zu folgenden Dingen. Ganz nebenbei läßt Phil einen seiner Charaktere zu einem anderen sagen: „Gott ist tot."

Und dies ist bekannt. Der Leichnam eines Wesens, das hinreichend als Schöpfer der Erde und der Menschen identifiziert wurde, hat man im Weltraum treibend gefunden.

Aber in dieser Geschichte gehört diese Feststellung nicht zu den Dingen, die man wichtig nennen würde.

Ich möchte nicht das Wagnis eingehen und versuchen, auf diesem begrenzten Raum zu erklären, warum ich als Phils Hauptthema den Widerspruch zwischen der Realität und unserer Wahrnehmung von ihr ansehe, oder warum ich -wie bekannt - erklärt habe, daß niemand dieses Thema in seinem allegorischen Gewand besser abgehandelt hat -sieht man von den Werken einer Handvoll mittelalterlicher deutscher und englischer Mystiker ab, die sich aber nicht im entferntesten so amüsant lesen lassen. Verfolgte ich diesen Gedankengang weiter, würde ich mich gezwungen sehen, ein weiteres periodisch wiederkehrendes Thema in seinem Werk zu erwähnen - die Überzeugung, daß eine amerikanische Machtelite dabei ist, die Nazis zu rehabilitieren, um deren Methoden in den USA einzuführen - was ihren Ursprung in einem Einbruch in sein kalifornisches Haus haben mag, bei dem all seine Privatpapiere gestohlen wurden, und was im Licht von Watergate und der Untersuchung von FBI und CIA durch den Kongreß eine Reihe alarmierender Fragen aufwirft. (Welcher Martian Time Slip brachte ihn dazu, die Klempner in diesem Roman zur Machtelite zu machen?)

Seine Version der Realität schlägt sich in zahllosen Formen in seinem Werk nieder. Sie hat - man darf es nicht übersehen - auch Einzug in die Gedanken von anderen Menschen gehalten.

Vielleicht, weil er versteht, was jene antreibt, die nach Macht und Einfluß in der realen (?) Welt streben, in jener Welt also, die wir bewohnen, vielleicht gelingt es diesem Mann deshalb so perfekt, seine fiktiven Charaktere so zu gestalten, daß man sie beim Lesen als wirklich akzeptiert.

Ist diese Welt demokratisch, gerecht, besitzt der Mann auf der Straße die Möglichkeit, Einfluß auf jene zu nehmen, die ihn regieren, und hat das Baby in der Holzwiege die Chance, Präsident zu werden?

Mister Simulacrum, Sir: Wann haben Sie zum letztenmal von einer Aerosoldose oder von einem Drillbohrer geträumt?

Nun, es wird erzählt, Sie hätten es getan.

Oh.

Ich verstehe. Es tut mir leid. Ist es erlaubt, daß es mir leid tut?

Von allen Romanen, die ich herausgesucht habe, um Menschen zu überzeugen, die meinten, sie mögen keine SF, hatte ich den meisten Erfolg mit George R. Stewards Earth Abides - und Philip K. Dicks Das Orakel vom Berge (The Man in the High Castle). Dick ist ein solch hervorragender Künstler, daß er den begrenzten Umfang dieser Zeilen sprengt.

Aber dies sage ich Ihnen ganz offen: Ich möchte nicht in dieser Welt leben, die Dick so treffsicher beschreibt.

Ich sehne mich danach - ich wünsche es mir verzweifelt -glauben zu können, daß wir nicht in ihr leben.

Wenn sehr viele Menschen Dicks Werk lesen, dann werde ich vielleicht eine bessere Chance haben, diese Welt niemals in der Realität kennenzulernen...

John Brunner Sommerset, England Mai 1976

Und da liegt dann das Wobb

Sie waren fast mit dem Beladen fertig. Draußen stand der Optus, die Arme verschränkt und das Gesicht verdüstert. Kapitän Franco schritt gemächlich die Rampe hinunter und lächelte.

„Was ist los?" fragte er. „Sie sind doch für alles bezahlt worden."

Der Optus sagte nichts. Er wandte sich ab und raffte seine Kleidung zusammen. Der Kapitän trat mit seinem Stiefel auf den Saum der Robe.

„Einen Moment. Bleiben Sie. Ich bin noch nicht fertig!"

„Oh?" Der Optus wandte sich höflich zu ihm um. „Ich werde zur Stadt zurückkehren." Er beobachtete die Tiere und die Vögel, die über die Rampe in das Raumschiff getrieben wurden. „Ich muß neue Jagdzüge organisieren."

Franco entzündete eine Zigarette. „Warum nicht? Sie können immer wieder in das Grasland hinausziehen und allem hinterherhetzen und es zur Strecke bringen. Aber wenn wir auf halbem Weg zwischen Mars und Erde..."

Der Optus ging wortlos davon. Franco sah sich um und entdeckte den Ersten Maat am Fuß der Rampe.

„Wie weit sind wir?" fragte er und blickte auf die Uhr. „Ich schätze, wir haben hier ein gutes Geschäft gemacht."

Der Maat blickte ihn mürrisch an. „Und wie erklären Sie sich das?"

„Was ist los mit Ihnen? Wir benötigen das Zeug dringender als die."

„Wir sehen uns später, Kapitän." Der Maat ging zwischen den langbeinigen marsianischen Laufvögeln die Rampe hinauf und betrat das Schiff. Franco blickte ihm nach, bis er verschwunden war. Er wollte ihm gerade folgen, die Rampe hinauf, in den Laderaum hinein, als er es sah.

„Mein Gott!" Er stand da, starrte es an, die Arme in die Hüften gestemmt. Peterson kam den Weg entlang, das Gesicht gerötet, und er führte es an einem Strick neben sich her.

„Tut mir leid, Kapitän", sagte er und zerrte an dem Strick. Franco ging auf ihn zu.

„Was ist das?"

Das Wobb blieb stehen und sein massiger Körper sank langsam zu Boden. Es setzte sich und hielt die Augen halb geschlossen. Einige Fliegen summten an seiner Flanke, und es verscheuchte sie mit seinem Schwanz.

Es saß. Schweigen trat ein.

„Es ist ein Wobb", erklärte Peterson schließlich. „Ich habe es einem Eingeborenen für fünfzig Cents abgekauft. Er sagte, es wäre ein sehr ungewöhnliches Tier. Wird sehr respektvoll behandelt."

„Das da?" Franco bohrte seinen Finger leicht in die breite runde Seite des Wobb. „Es ist ein Schwein! Ein großes schmutziges Schwein!"

„Ja, Sir, es ist ein Schwein. Die Eingeborenen nennen es Wobb."

„Ein großes Schwein. Es muß über vierhundert Pfund wiegen." Franco ergriff ein Büschel der borstigen Behaarung. Das Wobb keuchte. Seine Augen öffneten sich, und sie waren klein und feucht. Dann zuckte sein großes Maul.

Eine Träne rollte die Wange des Wobb hinunter und tropfte zu Boden.

„Vielleicht schmeckt es gut", bemerkte Peterson nervös.

„Wir werden es bald herausfinden", versicherte Franco.

Das Wobb verbrachte den Start tief schlafend im Laderaum des Schiffes. Als sie draußen im Raum waren, wies Kapitän Franco seine Männer an, das Wobb heraufzuschaffen und festzustellen, in welcher Verfassung sich das Tier befand.