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Es war Peters.

„Peters!" Olham winkte ihm zu. Peters hob seine Waffe und zielte. „Schießen Sie nicht!" Seine Stimme zitterte. „Warten Sie einen Augenblick. Schauen Sie dort, auf der Lichtung."

„Ich habe ihn gefunden", schrie Peters. Sicherheitsbeamte

lösten sich aus dem verkohlten Wald.

„Schießen Sie nicht. Schauen Sie. Das Schiff, das Nadelschiff. Das Schiff der Außerirdischen. Schauen Sie!"

Peters zögerte. Er ließ seine Waffe sinken.

„Es ist dort unten", sprudelte Olham rasch hervor. „Ich wußte, daß ich es hier finden würde. Der Waldbrand. Nun müssen Sie mir glauben. Sie werden die Überreste des Roboters in dem Schiff entdecken. So sehen Sie doch endlich nach."

„Dort unten ist tatsächlich irgend etwas", sagte einer der Männer nervös.

„Schießen Sie!" erklang eine Stimme. Es war Nelson.

Peters drehte sich herum. „Ich habe das Kommando. Es wird niemand schießen. Vielleicht sagt er die Wahrheit."

„Schießen Sie", verlangte Nelson erneut. „Er hat Olham getötet. Und jeden Augenblick kann er auch uns töten. Wenn die Bombe explodiert... "

„Seien Sie still." Peters näherte sich dem Abhang. Er blickte nach unten. „Schauen Sie sich das an." Er winkte zwei Männer zu sich heran. „Gehen Sie hinunter und sehen Sie nach, um was es sich dabei handelt."

Die Männer eilten den Hang hinunter, quer über die Lichtung. Sie bückten sich, stöberten in den Überresten des Schiffes.

„Nun?" rief Peters.

Olham hielt den Atem an. Er lächelte leise. Es mußte dort sein; er hatte nicht die Zeit gehabt, sich selbst zu überzeugen, aber es mußte einfach dort sein. Plötzlich überfielen ihn Zweifel. Angenommen, der Roboter hatte lang genug funktioniert, um sich von der Absturzstelle zu entfernen? Angenommen, sein Körper war völlig zerstört, durch das Feuer zu Asche verbrannt worden?

Er preßte die Lippen aufeinander. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Nelson starrte ihn an, und sein Gesicht war immer

noch gerötet. Seine Brust hob und senkte sich.

„Töten Sie ihn", sagte Nelson. „Bevor er uns umbringt."

Die beiden Männer erhoben sich.

„Was haben Sie gefunden?" fragte Peters. Er hielt die Waffe schußbereit. „Ist dort irgend etwas?"

„Sieht so aus. Es ist tatsächlich ein Nadelschiff. Und dort befindet sich noch etwas."

„Ich werde es mir anschauen." Peters hastete an Olham vorbei. Olham blickte ihm nach, wie er den Hügel hinunter auf die Männer zuging. Die anderen folgten ihm neugierig.

„Es ist eine Art Körper", erklärte Peters. „Schauen Sie sich das an!"

Olham schritt auf sie zu. Sie standen im Kreis und blickten auf etwas hinunter.

Auf dem Boden lag, verbogen und zerdrückt, eine groteske Gestalt. Sie wirkte menschlich, wenn man davon absah, daß sie so seltsam verkrümmt war, daß Arme und Beine nach allen Richtungen abstanden. Der Mund stand offen; die Augen wirkten glasig.

„Wie eine stillgelegte Maschine", murmelte Peters. Olham lächelte schwach. „Nun?" sagte er.

Peters blickte ihn an. „Ich kann es nicht glauben. Sie haben die ganze Zeit die Wahrheit gesagt."

„Der Roboter hat mich nie gefunden", fuhr Olham fort. Er holte eine Zigarette hervor und setzte sie in Brand. „Er wurde zerstört, als das Schiff abstürzte. Sie waren alle viel zu sehr mit dem Krieg beschäftigt, um sich zu fragen, warum ein abgelegener Wald so plötzlich abbrennen kann. Nun wissen Sie es."

Er stand rauchend da und beobachtete die Männer. Sie waren dabei, die grotesken Überreste des Roboters vom Schiff fortzuschleppen. Der Körper war steif, die Arme und Beine wie erstarrt.

„Jetzt werden Sie auch die Bombe finden", sagte Olham.

Die Männer legten den Körper auf den Boden. Peters bückte sich.

„Ich glaube, ich sehe schon einen Teil davon." Er streckte eine Hand aus und berührte den Körper.

Die Brust der Maschine war aufgeplatzt. In dem klaffenden Riß glitzerte etwas. Etwas Metallisches. Schweigend starrten die Männer das Metall an.

„Das hier hätte uns alle vernichtet, wäre es nicht selbst zerstört worden", bemerkte Peters. „Dieser Metallkasten."

Stille herrschte.

„Ich glaube, wir schulden Ihnen eine Menge", wandte sich Peters an Olham. „Für Sie muß das ein Alptraum gewesen sein. Wären Sie nicht entkommen, hätten wir..." Er brach ab.

Olham drückte seine Zigarette aus. „Ich wußte natürlich, daß mich der Roboter niemals gefunden hatte. Aber ich hatte keine Möglichkeit, Ihnen das zu beweisen. Manchmal ist es unmöglich, etwas sofort zu beweisen. Das war das ganze Problem. Ich konnte einfach nicht nachweisen, daß ich ich selbst war."

„Wie wäre es mit einem Urlaub?" fragte Peters. „Ich glaube, daß wir es einrichten können, Ihnen einen Monat Urlaub zu geben. Sie könnten sich ausruhen, sich erholen."

„Im Augenblick möchte ich nur nach Hause gehen", erklärte Olham.

„Einverstanden", nickte Peters. „Wie Sie wünschen."

Nelson hatte sich auf den Boden gekauert, hockte direkt neben dem Robotwrack. Er griff nach dem Metallstück, das in der Brust glitzerte.

„Faß es nicht an", sagte Olham. „Vielleicht ist sie noch immer scharf. Wir sollten das besser dem Expertentrupp überlassen."

Nelson sagte nichts. Plötzlich umklammerte er das Metallstück und zerrte daran, griff mit seiner Hand in die Brust. Er zerrte heftiger.

„Was machst du da?" schrie Olham.

Nelson stand auf. Er hielt den Metallgegenstand in der Hand. Sein Gesicht war schreckensbleich. Es war ein Messer, ein Nadelmesser der Außerirdischen, und blutverschmiert.

„Das hat ihn getötet", flüsterte Nelson, „Damit wurde mein Freund umgebracht." Er sah Olham an. „Du hast ihn damit getötet und neben dem Schiff zurückgelassen."

Olham zitterte. Seine Zähne klapperten aufeinander. Er blickte von dem Messer zu dem Leichnam. „Das kann nicht Olham sein", sagte er. Er war wie betäubt, alles drehte sich um ihn. „Habe ich mich getäuscht?"

Er keuchte.

„Aber wenn das Olham ist, dann muß ich... "

Er beendete den Satz nicht, nur die erste Hälfte. Der Atomblitz war sogar noch auf Alpha Centauri zu sehen.

Kolonie

Major Lawrence Hall beugte sich über das Binokularmikroskop und korrigierte die Feineinstellung.

„Interessant", murmelte er.

„Nicht wahr? Jetzt befinden wir uns schon drei Wochen auf diesem Planeten und haben noch immer keine gefährliche Lebensform entdeckt." Leutnant Friendly setzte sich auf die Kante des Labortisches und schob einige Reagenzglaser mit Gewebeproben zur Seite. „Was ist das überhaupt für eine sonderbare Welt? Keine Krankheitserreger, keine Läuse, keine Fliegen, keine Ratten, keine..."

„Kein Whisky und keine Bordelle." Hall richtete sich auf. „Alles in allem ein stilles Fleckchen. Und ich war überzeugt, daß diese Brühe hier so etwas in der Art unseres irdischen eberthella typhi zeigen würde. Oder so etwas wie die korkenzieherähnlichen Gebilde der marsianischen Sandfäule."

„Aber dieser ganze Planet ist völlig harmlos. Wissen Sie, ich frage mich, ob dies nicht der Garten Eden ist, den unsere Vorfahren verlassen haben."

„Sie wurden vertrieben", erinnerte Hall.

Er schlenderte zum Fenster des Labors hinüber und betrachtete das Bild, das sich ihm draußen darbot. Er mußte zugeben, daß es ein attraktiver Anblick war. Weite Wälder und Hügel, grüne Niederungen, von Blumenmeeren und Weinstöcken überwuchert; Wasserfälle und hängende Moosteppiche; Obstbäume und Seen und noch mehr Blumen. Man hatte jede Anstrengung unternommen, um die unberührte Natur des Planeten Blau nicht zu zerstören - wie er von dem ersten Scoutschiff getauft worden war, das diese Welt vor sechs Monaten entdeckt hatte.