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Das Wobb grunzte und quiekte, während man es durch den Korridor zerrte.

„Komm schon", knirschte Jones und zerrte an dem Strick. Das Wobb wand sich und scheuerte sich die Haut an der glatten verchromten Wand. Es stürmte in den Aufenthaltsraum und rollte sich zusammen. Die Männer sprangen auf.

„Heiliger Himmel", stieß French hervor. „Was ist das?"

„Peterson behauptet, es ist ein Wobb", sagte Jones. „Es gehört ihm." Er versetzte dem Wobb einen Tritt. Das Wobb kam unsicher auf die Beine und keuchte.

„Was ist mit ihm los?" French trat näher. „Wird es krank?"

Beide beobachteten sie das Tier. Das Wobb rollte kummervoll die Augen. Dann glotzte es nacheinander die Männer an.

„Ich glaube, es ist durstig", sagte Peterson. Er ging fort, um Wasser zu holen. French schüttelte den Kopf.

„Kein Wunder, daß wir beim Start so viele Probleme hatten. Ich hätte meine ganzen Ballastkalkulationen ändern müssen."

Peterson kehrte mit dem Wasser zurück. Das Wobb begann dankbar zu schlecken und bespritzte die herumstehenden Männer mit Wassertropfen.

Kapitän Franco erschien in der Tür.

„Schauen wir es uns also einmal an." Er trat näher und beäugte es kritisch. „Sie haben es für fünfzig Cents bekommen?"

„Ja, Sir", bestätigte Peterson. „Es frißt fast alles. Ich habe es mit Getreide gefüttert, und es mochte es. Und dann mit Kartoffeln und mit Essensresten und Tischabfällen, und mit Milch. Ihm schien das Fressen Spaß zu machen. Wenn es gegessen hat, legt es sich hin und schläft.“

„Ich verstehe", nickte Kapitän Franco. „Nun, jetzt zu seinem Geschmack. Das ist eine wichtige Frage. Ich bezweifle, daß es viel Sinn hat, es noch mehr zu füttern. Es scheint mir jetzt schon fett genug zu sein. Wo ist der Koch? Ich möchte, daß er herkommt. Ich möchte herausfinden..."

Das Wobb hielt mit dem Schlürfen inne und blickte zum Kapitän hinauf.

„Wirklich, Kapitän", sagte das Wobb. „Ich schlage vor, wir reden über andere Dinge."

Im Raum wurde es still.

„Was war das?" fragte Franco. „Soeben."

„Das Wobb, Sir", antwortete Peterson. „Es hat gesprochen."

Alle blickten das Wobb an.

„Was hat es gesagt? Ich möchte wissen, was es gesagt hat."

„Es schlug vor, daß wir über andere Dinge reden."

Franco ging auf das Wobb zu. Er umrundete es, untersuchte es von allen Seiten. Dann kehrte er wieder an seinen Platz bei den Männern zurück.

„Ich frage mich, ob sich im Innern ein Eingeborener befindet", bemerkte er nachdenklich. „Vielleicht sollten wir es aufschneiden und nachschauen."

„Ach, du meine Güte!" rief das Wobb. „Ist das alles, woran ihr Menschen denken könnt, ans Töten und Aufschneiden?"

Franco ballte die Fäuste. „Komm da heraus! Wer immer du auch bist, komm heraus!"

Nichts rührte sich. Die Männer standen da, mit bleichen Gesichtern, und starrten das Wobb an. Das Wobb bewegte seinen Schwanz. Plötzlich rülpste es.

„Ich bitte um Vergebung", sagte das Wobb.

„Ich glaube nicht, daß sich jemand im Innern befindet", erklärte Jones mit gesenkter Stimme. Sie sahen einander an.

Der Koch kam herein.

„Sie haben nach mir verlangt, Kapitän?" fragte er. „Was ist das denn da für ein Tier?"

„Das ist ein Wobb", informierte ihn Franco. „Es ist eßbar. Würden Sie es bitte untersuchen und herausfinden... "

„Ich glaube, wir sollten miteinander reden", schlug das Wobb vor. „Ich würde sehr gern mit Ihnen darüber diskutieren, Kapitän, wenn ich darf. Es läßt sich nicht leugnen, daß Sie und ich in gewissen grundlegenden Punkten anderer Ansicht sind."

Der Kapitän benötigte lange Zeit für eine Antwort. Das Wobb wartete geduldig und leckte das Wasser von seinen Kinnbacken.

„Komm mit in meine Kabine", befahl der Kapitän schließlich. Er wandte sich ab und verließ den Raum. Das Wobb erhob sich und trottete hinter ihm her. Die Männer sahen ihm nach, wie es hinausging. Sie hörten es die Treppe hinaufsteigen.

„Ich frage mich, was daraus werden wird", bemerkte der Koch. „Nun, ich bin in der Kombüse. Laßt es mich wissen, sobald ihr etwas Neues hört.“

„Sicher", versprach Jones. „Sicher."

Das Wobb ließ sich behutsam in einer Ecke nieder und seufzte. „Sie müssen entschuldigen", bat es. „Ich fürchte, ich bin der Bequemlichkeit verfallen. Wenn man so schwer ist wie ich..."

Der Kapitän nickte ungeduldig. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Hände.

„In Ordnung", sagte er. „Beginnen wir. Du bist ein Wobb. Ist das richtig?"

Das Wobb schauderte. „Ich glaube schon. Ich meine, so nennen uns die Eingeborenen. Wir haben da unsere eigene Bezeichnung."

„Und du sprichst Englisch? Du hast bereits früher Kontakt mit Menschen von der Erde gehabt?"

„Nein."

„Aber warum tust du es dann?"

„Englisch sprechen? Spreche ich Englisch? Ich bin mir nicht bewußt, überhaupt zu sprechen. Ich habe Ihr Bewußt sein untersucht... "

„Mein Bewußtsein?"

„Ich studierte die Inhalte, vor allem die semantischen Speicher, wenn ich dies erläutern... "

„Ich verstehe", nickte der Kapitän nach kurzem Nachdenken. „Telepathie. Natürlich."

„Wir sind ein sehr altes Volk", fuhr das Wobb fort. „Sehr alt und sehr unbeholfen. Es ist schwer für uns, herumzulaufen. Sie werden begreifen, daß alles, was so langsam und schwer ist wie wir, auf die Gnade von beweglicheren Lebensformen angewiesen ist. Es hätte keinen Zweck, daß wir uns körperlich verteidigen. Wie sollten wir jemals gewinnen können? Wir sind zu schwer, um zu laufen, zu weich, um zu kämpfen, zu gutmütig, um aus Vergnügen zu jagen... "

„Wovon lebst du?"

„Pflanzen. Gemüse. Wir können fast alles essen. Wir sind sehr aufgeschlossen. Tolerant, eklektisch, aufgeschlossen. Wir leben und lassen leben. Auf diese Weise haben wir überlebt."

Das Wobb betrachtete den Kapitän.

„Und deshalb habe ich mich so energisch gegen den Plan zur Wehr gesetzt, mich zu kochen. Ich konnte das Bild in Ihrem Bewußtsein sehen - der Großteil von mir im Tiefkühlschrank, ein Teil von mir im Kessel, ein Stückchen für ihre Schoßkatze... "

„Also kannst du Gedanken lesen?" fragte der Kapitän. „Wie interessant. Noch etwas? Ich meine, was ist dir noch innerhalb deiner Grenzen gegeben?"

„Nun, dies und das", erwiderte das Wobb geistesabwesend, während es sich in der Kabine umsah. „Sie haben hier ein hübsches Zimmer, Kapitän. Sie halten es sehr sauber. Ich achte Lebensformen, die sauber sind. Einige marsiani-sche Vögel sind ähnlich reinlich. Sie werfen den Unrat aus ihren Nestern und putzen sie..."

„In der Tat", nickte der Kapitän. „Aber um auf unser Problem zurückzukommen... "

„Sehr wohl. Sie sprachen davon, mich zu verspeisen. Der Geschmack, wurde mir gesagt, ist gut. Ein wenig fettig, aber zart. Doch wie soll es jemals zu einem befriedigenden Kontakt zwischen Ihrem und meinem Volk kommen, wenn Sie an derartig barbarischen Sitten festhalten? Wenn Sie mich verspeisen? Besser wäre es doch, wir unterhielten uns über allgemeine Fragen, über Philosophie, die Künste... "

Der Kapitän erhob sich. „Philosophie. Es wird dich vielleicht interessieren zu erfahren, daß wir es im nächsten Monat schwer haben werden, etwas Eßbares aufzutreiben. Ein bedauerlicher Schaden... "

„Ich weiß." Das Wobb nickte. „Aber entspräche es nicht weitaus mehr Ihren demokratischen Prinzipien, wenn wir alle Strohhalme ziehen würden oder etwas in dieser Richtung? Schließlich ist die Demokratie dazu da, die Minderheit vor solchen Benachteiligungen zu bewahren. Nun, jeder von uns besitzt eine Stimme..."

Der Kapitän näherte sich der Tür.

„Rede keinen Unsinn", sagte er. Er öffnete die Tür. Und öffnete den Mund.

Er stand starr da, den Mund offen, die Augen geradeaus gerichtet, und seine Finger ruhten noch immer auf dem Türknauf.