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„Hierher", grunzte das Vater-Ding. „Ich halte ihn für dich fest. Wenn du gegessen hast, wirst du dich kräftiger fühlen."

Der Mund des Charles-Dings öffnete und schloß sich. Gierig griff es nach Charles. Der Junge wehrte sich heftig, aber die große Hand des Vater-Dings hielt ihn am Boden fest.

„Hör auf damit, junger Mann", befahl das Vater-Ding. „Es wird für dich sehr viel leichter sein, wenn du... "

Es kreischte und begann zu zucken. Es ließ Charles los und taumelte zurück. Sein Körper krümmte sich wie rasend. Es prallte gegen die Garage, an allen Gliedern zitternd, und eine Zeitlang bebte und wand es sich in tödlicher Agonie. Es wimmerte, ächzte, versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Allmählich verstummte es. Das Charles-Ding sank zu einem stillen Haufen zusammen. Stumpfsinnig lag es zwischen dem Bambus und dem verfaulenden Müll, mit schlaffem Körper, leerem, ausdruckslosem Gesicht.

Endlich rührte sich auch das Vater-Ding nicht mehr. Nur noch das leise Rascheln des Bambus im Nacht wind war zu hören.

Unbeholfen richtete sich Charles auf, trat hinaus auf den zementierten Weg, der von der Garage zur Straße führte. Er stieß auf Peretti und Daniels, die mit aufgerissenen Augen dastanden. „Geh nicht näher heran", befahl Daniels scharf. „Noch ist es nicht tot. Es dauert noch eine Weile."

„Was habt ihr getan?" murmelte Charles.

Daniels stellte den Petroleumkanister mit einem erleichterten Ächzen auf den Boden. „Wir haben das hier in der Garage gefunden. Unten in Virginia setzten wir gegen die

Moskitos immer Petroleum ein."

„Daniels hat das Petroleum in den Bau des Käfers geschüttet", erklärte Peretti, und seine Furcht war noch immer gegenwärtig. „Es war seine Idee."

Daniels trat vorsichtig gegen den verdrehten Körper des Vater-Dings. „Es ist tot. Starb sofort, als der Käfer verendete."

„Ich glaube, daß auch die anderen tot sind", bemerkte Peretti. Er schob den Bambus zur Seite, um die Larven zu untersuchen, die hier und da aus dem Abfall wuchsen. Das Charles-Ding bewegte sich nicht, als Peretti es mit einem Stock an der Brust berührte. „Das hier ist tot."

„Wir sollten besser sichergehen", erklärte Charles grimmig. Er hob den schweren Petroleumkamster hoch und schleppte ihn zum Bambusgestrüpp. „Es hat ein paar Streichhölzer auf den Boden geworfen. Suchst du sie, Peretti?"

Sie sahen sich an.

„Klar", sagte Peretti leise.

„Wir holen den Schlauch und schließen ihn an", sagte Charles, damit sich das Feuer nicht ausbreitet."

„Fangen wir an", nickte Peretti ungeduldig. Schon setzte er sich in Bewegung. Charles folgte ihm rasch, und gemeinsam begannen sie in der mondbeschienenen Nacht nach den Streichhölzern zu suchen.

Wartungsdienst

Es wäre ratsam, zunächst darüber zu berichten, was Courtland tat, bevor die Türglocke läutete.

In seinem eleganten Apartment an der Leavenworth Street, wo die Russischen Hügel in das Flachland von North Beach übergehen und in der Bucht von San Francisco enden, saß David Courtland über einen Stapel Routineberichte gebeugt, die wöchtenliche Zusammenstellung der technischen Daten mit den Ergebnissen der Mount-Diabolo-Testreihen. Als Forschungsdirektor von Pesco Paints beschäftigte sich Courtland mit der relativen Lebensdauer von verschiedenen Lacken, die von seiner Gesellschaft hergestellt wurden. 564 Tage lang hatten speziell behandelte Dachschindeln in der kalifornischen Hitze geschmort. Nun war es an der Zeit, zu überprüfen, welche Imprägnierung der Oxidation widerstanden hatte, und die Produktionspläne entsprechend zu gestalten.

Vertieft in die komplizierte Analyse der Daten, überhörte Courtland die Türglocke zunächst. In einer Ecke seines Wohzimmers spielte seine Stereo-Anlage eine Symphonie von Schumann. Seine Frau Fay spülte in der Küche das Geschirr ab. Die beiden Kinder, Bobby und Ralf, lagen bereits schlafend in ihren Betten. Courtland griff nach seiner Peife, lehnte sich einen Augenblick in seinem Stuhl zurück und fuhr mit seiner schweren Hand durch sein schütteres graues Haar... und hörte die Türglocke.

„Verdammt", sagte er. Müßig fragte er sich, wie oft es wohl schon geklingelt hatte; er besaß eine vage Erinnerung an mehrmaliges störendes Läuten, das versucht hatte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Vor seinen müden Augen begannen die Berichtstapel zu flimmern und zu tanzen. Wer, zum Teufel, wollte etwas von ihm? Es war halb zehn, wie er bei einem Blick auf die Uhr festellte; noch nicht spät genug,

daß er sich wirklich über die Störung beklagen konnte.

„Soll ich öffnen?" rief Fay mit ihrer hellen Stimme aus der Küche.

„Ich mach das schon." Müde stand Courtland auf, schlüpfte in die Schuhe und schlurfte durch das Zimmer, vorbei an der Couch, der Stehlampe, dem Bücherschrank, dem Plattenspieler, dem Stander mit den Illustrierten, und erreichte die Tür. Er war ein schwergewichtiger Techniker in den besten Jahren, und er verabscheute Menschen, die ihn bei seiner Arbeit unterbrachen.

Im Flur stand ein unbekannter Besucher. „Guten Abend, Sir", grüßte ihn der Besucher. „Entschuldigen Sie bitte die Störung."

Courtland blickte den jungen Mann säuerlich an. Vermutlich ein Vertreter. Schlank, blondhaarig, bekleidet mit einem weißen Hemd, einer Krawatte, einem einreihigen blauen Anzug, und er stand da, trug in der einen Hand einen Notizblock und in der anderen einen zum Bersten gefüllten schwarzen Koffer. Seine knochigen Gesichtszüge wiesen einen ernsthaften, konzentrierten Ausdruck auf. Von ihm ging eine Aura beflissener Verlegenheit aus; er hatte die Augenbrauen hochgezogen, die Lippen fest zusammengepreßt, und seine Wangenmuskeln begannen in offenkundiger Besorgnis zu zucken. Er blickte auf und fragte: „Ist das hier Leavenworth 1846? Apartment 3A?"

„Das ist richtig", bestätigte Courtland dem späten Besucher mit der unendlichen Geduld, die er gewöhnlich stumpfsinnigen Tieren entgegenbrachte.

Die Spannung, die das Gesicht des jungen Mannes beherrschte, mäßigte sich ein wenig. „Ja, Sir", sagte er mit einem drängenden Unterton, blickte an Courtland vorbei in das Apartment und fuhr fort: „Es tut mir leid, Sie noch am Abend bei Ihrer Arbeit stören zu müssen, aber wie Sie wahrscheinlich wissen, waren wir in den letzten Tagen überaus beschäftigt. Deshalb konnten wir nicht früher auf Ihren Anruf reagieren."

„Meinen Anruf?" wiederholte Courtland. Unter dem Ansatz seines aufgeknöpften Hemdkragens begann sich leichte Röte zu zeigen. Zweifellos war Fay dafür verantwortlich; vermutlich war sie der Meinung gewesen, daß er sich irgend etwas ansehen sollte, etwas, das ihr die Küchenarbeit erleichtern würde. „Von was, zum Teufel, reden Sie überhaupt?" fragte er. „Sagen Sie endlich, was Sie wollen."

Der junge Mann errötete, schluckte geräuschvoll, versuchte zu lächeln und plapperte dann heiser: „Sir, ich bin der Wartungstechniker, den Sie angefordert haben; ich bin gekommen, um Ihren Swibbel zu reparieren."

Die scherzhafte Erwiderung, die Courtland auf der Zunge lag, unterdrückte er im letzten Augenblick, obwohl er später wünschte, sie ausgesprochen zu haben. „Vielleicht", hatte er sagen wollen, „vielleicht will ich gar nicht, daß mein Swibbel repariert wird. Vielleicht gefallt mir mein Swibbel so, wie er jetzt ist." Aber er sagte es nicht. Statt dessen blinzelte er, tastete nervös nach der Tür und fragte: „Mein was?"

„Ja, Sir", beharrte der junge Mann. „Der Bericht über die Installation Ihres Swibbels wurde uns wie gewöhnlich übersandt. Normalerweise erfolgt die Justierung automatisch, aber Ihr Anruf macht deutlich, daß Sie sich damit nicht zufriedengeben - und so bin ich hier und habe auch gleich die komplette Service-Ausrüstung mitgebracht. Nun, um auf den Grund Ihrer speziellen Beschwerde zu sprechen zu kommen..." Hastig blätterte der junge Mann die Seiten seines Notizblocks durch. „Tja, es ist nicht erforderlich, daß ich es selbst in Augenschein nehme; Sie können es mir mündlich beschreiben. Wie Sie vielleicht wissen, Sir, gehören wir offiziell nicht zur Verkaufsorganisation... es handelt sich allein um die Frage des Versicherungsschutzes, der automatisch gewährt wird, sobald der Kauf zustande gekommen ist.