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„Hat es mit Farbe zu tun?" brummte Pesbroke halb scherzhaft, halb ernsthaft. „Wenn nicht..."

Courtland unterbrach ihn. Er sprach langsam und berichtete ihm ausführlich von seiner Begegnung mit dem Swib-bel-Wartungstechniker.

Als Courtland fertig war, schwieg sein Chef eine Weile. „Nun", sagte Pesbroke schließlich, „ich schätze, ich könnte das als Routineangelegenheit abhaken. Aber Sie haben mein Interesse geweckt. In Ordnung, ich werde es kaufen. Allerdings", fügte er leise hinzu, „wenn sich die ganze Angelegenheit als Zeitverschwendung herausstellt, werde ich Ihnen die Kosten für die Männer und die Ausrüstung in Rechnung stellen."

„Mit der Zeitverschwendung meinen Sie wohl, wenn nichts Profitables dabei herausspringt?"

„Nein", erwiderte Pesbroke. „Ich meine damit, falls Sie wissen, daß das ganze ein Schwindel ist; falls Sie sich bewußt einen Scherz erlauben. Ich leide unter einem Migräneanfall, und ich habe für einen derartigen Scherz kein Verständnis. Wenn Sie es ernst meinen, wenn Sie wirklich überzeugt sind, daß sich daraus etwas ergeben könnte, werde ich die Kosten durch die Firma tragen lassen."

„Ich meine es ernst", versicherte Courtland. „Sie und ich, wir beide sind verdammt nochmal zu alt, um an Scherze zu denken."

„Nun", erwiderte Pesbroke, „je älter man wird, desto eher ist man geneigt, ein Risiko einzugehen; und das klingt verdammt risikoreich." Er dachte nach. „Ich werde Hurley anrufen und ihm mein Einverständnis mitteilen. Sie können haben, was Sie wollen... Ich vermute, Sie wollen diesen Wartungstechniker festnageln und herausfinden, was er wirklich will."

„So ist es."

„Angenommen, er meint es wirklich ehrlich... was dann?"

„Nun", sagte Courtland bedächtig, „dann werde ich herauszufinden versuchen, was ein Swibbel ist. Vielleicht werden wir danach... "

„Sie glauben, er wird zurückkommen?"

„Vermutlich. Er wird die richtige Adresse nicht finden; ich weiß es. Niemand in dieser Gegend hat nach einem Swib-bel-Wartungstechniker verlangt."

„Was meinen Sie, was ein Swibbel ist? Warum wollen Sie nicht herausfinden, wie er aus seiner Zeit in diese gelangt ist?"

„Ich schätze, er weiß, was ein Swibbel ist - und ich vermute, er weiß nicht, wie er hierhergekommen ist. Wahrscheinlich wird er nicht einmal wissen, daß er sich hier und nicht in seiner Zeit befindet."

Pesbroke stimmte dem zu. „Das klingt vernünftig. Werden Sie mich einlassen, wenn ich auf einen Sprung hinüber komme? Es würde mir Vergnügen machen, dabei zu sein."

„Natürlich", sagte Courtland; er schwitzte und ließ die verschlossene Wohnungstür nicht aus den Augen. „Aber Sie werden aus dem Nebenzimmer zusehen müssen. Ich möchte nicht, daß irgend jemand alles verdirbt... eine Chance wie diese wird sich uns niemals wieder bieten."

Verdrossen strömten die rasch zusammengetrommelten Angehörigen der Firma in das Apartment und standen unschlüssig herum, warteten auf Courtlands Weisungen. Jack Hurley, bekleidet mit einem Hawaii-Hemd, einer weiten Hose, kreppbesohlten Schuhen, schlurfte verärgert zu Courtland hinüber und wedelte mit seiner Zigarre. „Also, hier sind wir; ich weiß nicht, was du Pesbroke erzählt hast, aber offenbar hast du ihn überzeugt." Er blickte sich in dem Apartment um und fragte: „Kann ich davon ausgehen, daß du uns jetzt erzählst, worum es eigentlich geht? Die Leute können nicht viel unternehmen, solange sie nicht wissen, was du im Schilde führst."

In der Schlafzimmertür standen Courtlands Söhne, und vor Müdigkeit waren ihre Augen noch halb geschlossen. Nervös scheuchte Fay sie zurück ins Bett. Im Wohnzimmer standen die Männer und Frauen unentschlossen herum, und ihre Mienen waren von Verdrossenheit, unterdrückter Neugierde und gelangweilter Gleichgültigkeit geprägt. Anderson, der Entwicklungsingenieur, gab sich uninteressiert und blasiert. MacDowell, der gebückt dahergehende, dickbäuchige Dreher, betrachtete mit proletarischer Abneigung die teure Einrichtung des Apartments und versank dann in verlegene Teilnahmslosigkeit, als er sich an seine eigenen Arbeitsschuhe und die ölverschmierte Hose erinnerte. Der Tontechniker schloß die Mikrofonkabel an den Cassettenre-corder an, den er in der Küche plaziert hatte. Eine schlanke junge Frau, die Stenographin, versuchte es sich in einem Sessel in der Zimmerecke gemütlich zu machen. Parkinson, der Werkselektriker, umgeben von seinen Werkzeugtaschen, hockte auf der Couch und blätterte gelangweilt in einer Ausgabe von Fortune.

„Wo ist die Kameraausrüstung?" fragte Courtland.

„Kommt noch", antwortete Hurley. „Versuchst du jemand auszuhorchen, der weiß, wo sich der alte Inkaschatz befin

det?"

„Dafür würde ich keinen Ingenieur oder Elektriker benötigen", erwiderte Courtland trocken. Nervös ging er im Wohnzimmer auf und ab. „Vielleicht kommt er doch nicht wieder; vielleicht ist er bereits in seine eigene Zeit zurückgekehrt, oder wandert Gott weiß wo herum."

„Wer?" rief Hurley und stieß in wachsender Verärgerung grauen Zigarrenrauch gegen die Decke. „Was geht überhaupt hier vor?"

„Ein Mann klopfte an meine Tür", sagte Courtland kurzangebunden. „Er erzahlte mir von irgendeiner Maschine, einem Gerät, von dem ich nie zuvor gehört habe. Etwas, das er Swibbel nannte."

Verdutzte Gesichter starrten ihn an.

„Versuchen wir doch einmal zu raten, was ein Swibbel sein könnte", fuhr Courtland grimmig fort. „Anderson, Sie beginnen. Was könnte ein Swibbel sein?"

Anderson grinste. „Ein Angelhaken, der hinter Fischen herjagt."

.Parkinson gab seine Vermutung zum besten. „Ein englisches Auto mit nur einem Rad."

„Irgend etwas Albernes", setzte Hurley mürrisch die Reihe fort. „Eine Maschine für verwöhnte Einbrecher."

„Ein neuer Plastik-BH", schlug die Stenographin vor.

„Ich weiß es nicht", brummte MacDowell interesselos. „Ich habe noch nie von etwas derartigem gehört."

„In Ordnung", seufzte Courtland und sah erneut auf die Uhr. Er war nahe daran, hysterisch zu werden; eine Stunde war vergangen und noch immer hatte sich der Wartungstechniker nicht blicken lassen. „Wir wissen es nicht; wir können es uns nicht einmal vorstellen. Aber eines Tages, in ungefähr neun Jahren, wird ein Mann namens Wright einen Swibbel erfinden, und daraus wird ein großes Geschäft werden. Es wird Menschen geben, die sie herstellen; und

Menschen, die sie haben wollen und dafür bezahlen; und Wartungstechniker, die herumreisen und sie reparieren."

Die Tür öffnete sich und Pesbroke betrat das Apartment, den Mantel über dem Arm, einen zerknitterten Stetson auf dem Kopf. „Ist er wieder aufgetaucht?" Seine alten, wachsamen Augen wanderten durch den Raum. Als er alle begrüßt hatte, bemerkte er: „Es sieht so aus, als ob alles bereit wäre."

„Er hat sich noch nicht wieder blicken lassen", erwiderte Courtland düster. „Verdammt noch einmal - ich habe ihn fortgeschickt; erst als er fort war, wurde mir alles klar." Er zeigte Pesbroke den zerknitterten Durchschlag.

„Ich verstehe", nickte Pesbroke und gab es ihm zurück. „Und falls er zurückkehrt, werden Sie alles, was er sagt, aufzeichnen, und alles fotografieren, was er in seiner Werkzeugtasche bei sich trägt." Er wies auf Anderson und MacDowell. „Was ist mit denen da? Warum sind sie hier?"

„Ich brauche hier einige Leute, die es verstehen, die richtigen Fragen zu stellen", erklärte Courtland. „Nur so können wir die Antworten bekommen, die wir brauchen. Der Mann, falls er noch einmal auftaucht, wird nur kurze Zeit hier sein. Während dieser Zeit müssen wir herausfinden..." Er verstummte, als seine Frau zu ihm trat. „Was ist los?"

„Die Jungen möchten zuschauen", erklärte Fay. „Erlaubst du das? Sie haben versprochen, keinen Muckser von sich zu geben." Sehnsüchtig fügte sie hinzu: „Ich würde auch gerne zusehen."