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Wütend bückte er sich, warf hastig seine Ausrüstung in den Koffer, schloß und verriegelte ihn mit geübten Griffen, richtete sich auf und verbeugte sich flüchtig vor Courtland.

„Guten Abend", sagte er kühl. Und verschwand.

Von dem Wartungstechniker war nichts mehr zu sehen. Er war dorthin zurückgekehrt, woher er gekommen war.

Nach einer Weile drehte sich Pesbroke um und gab dem Mann in der Küche ein Zeichen. „Schalten Sie das Bandgerät ab", murmelte er niedergeschlagen. „Es gibt nichts mehr zum Aufnehmen."

„Großer Gott", sagte Hurley erschüttert. „Eine Welt, die von Maschinen beherrscht wird."

Fay schauderte. „Ich hielt es einfach nicht für möglich, daß so ein kleiner Kerl soviel Macht besitzt; ich dachte, er wäre lediglich ein Handlanger."

„Er trägt die ganze Verantwortung", sagte Courtland barsch.

Stille trat ein.

Eines der beiden Kinder gähnte müde. Fay wandte sich abrupt zu ihnen um und scheuchte sie energisch ins Schlafzimmer. „Es wird Zeit, daß ihr beide ins Bett kommt", rief sie mit vorgetäuschter Ungezwungenheit.

Die beiden Jungen protestierten schwach, dann schloß sich hinter ihnen die Tür. Schließlich lösten sich die Männer und Frauen im Wohnzimmer aus ihrer Erstarrung. Der Tontechniker begann seine Geräte zusammenzupacken. Die Stenographin sammelte mit zitternden Händen ihre Notizen zusammen und verstaute ihre Schreibstifte. Hurley setzte eine Zigarre in Brand und rauchte mürrisch vor sich hin, und sein Gesicht war düster und bedrückt.

„Ich schätze", bemerkte Courtland abschließend, „daß wir alle überzeugt sind; keiner von uns wird das wohl für einen Schwindel halten."

„Nun", nickte Pesbroke, „er verschwand. Das dürfte Beweis genug sein. Und all das Zeug, das er aus seinem Koffer hervorholte..."

„Es sind nur noch neun Jahre", sagte Parkinson, der Elektriker, nachdenklich. „Wright muß bereits leben. Wir sollten ihn ausfindig machen und ihm die Rübe eindreschen."

„Ingenieur bei der Armee", fügte MacDowell hinzu. „R. J. Wright. Es müßte an sich möglich sein, ihn zu finden. Vielleicht können wir verhindern, daß sich alles so entwickelt."

„Wie lange, meinen Sie, werden Leute wie er die Swibbel unter Kontrolle halten können?" fragte Anderson.

Courtland zuckte müde die Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht jahrelang... vielleicht auch jahrhundertelang. Aber früher oder später wird irgend etwas geschehen, mit dem sie nicht rechnen. Und dann werden diese Mordmaschinen auf uns alle Jagd machen."

Fay schauderte heftig. „Alles klingt so schrecklich; ich bin nur froh, daß es noch eine Weile dauern wird."

„Du und der Wartungstechniker", sagte Courtland bitter. „Solange es euch selbst nicht betrifft..."

Fay zwang sich zur Ruhe. „Wir werden uns morgen darüber unterhalten." Sie lächelte Pesbroke gezwungen an. „Noch etwas Kaffee? Ich werde welchen aufsetzen." Sie drehte sich auf dem Absatz herum und verließ hastig das Wohnzimmer und eilte in die Küche.

Während sie die Kaffeemaschine mit Wasser füllte, schlug leise die Türglocke an.

Die Männer und Frauen in der Wohnung erstarrten. Stumm und erschrocken sahen sie einander an.

„Ob er zurückgekehrt ist?" krächzte Hurley.

„Vielleicht ist er es gar nicht", vermutete Anderson unsicher. „Vielleicht ist es der Kameramann."

Aber keiner von ihnen wagte es, zur Tür zu gehen. Nach kurzer Zeit läutete die Türglocke erneut, länger und drängender diesmal.

„Wir müssen öffnen", bemerkte Pesbroke gefaßt.

„Ich nicht", stieß die Stenographin mit zittriger Stimme

hervor.

„Schließlich ist das nicht meine Wohnung", stellte MacDowell fest.

Courtland näherte sich mit steifen Bewegungen der Tür. Schon bevor er nach der Türklinke griff, wußte er, wer es war. Ein neuer Transport, der durch das erste seit kurzem installierte Transmissionsgerät fehlgeleitet worden war. Ein Gerät, das dazu diente, die Arbeitstrupps und Wartungstechniker direkt an ihren Bestimmungsort zu bringen. Damit die Swibbel unter Kontrolle blieben; damit sich kein Fehler einschlich.

Aber es war etwas schiefgelaufen. Die Kontrolle hatte sich selbst zu Fall gebracht. Sie arbeitete verkehrt, nach rückwärts gerichtet. Negierte sich selbst, war nutzlos; sie war einfach zu vollkommen. Das war ihr Fehler. Er griff nach der Klinke und öffnete die Tür.

Im Treppenhaus standen vier Männer. Sie trugen einförmig graue Monturen und Kappen. Der vorderste nahm seine Kappe ab, blickte auf ein beschriebenes Stück Papier und nickte Courtland danach höflich zu.

„'n Abend, Sir", sagte er freundlich. Er war ein stämmiger, breitschultriger Mann, und eine Strähne seines dichten braunen Haares hing ihm in die schweißglänzende Stirn. „Wir... äh... haben uns ein wenig verspätet, schätze ich. Es dauerte eine Weile, bis wir Sie gefunden hatten."

Er äugte in das Apartment, zog seinen schweren Ledergürtel fest, schob seinen Auftragsschein in die Tasche und rieb seine großen, schwieligen Hände.

„Er ist unten im Lastwagen", erklärte er Courtland und den übrigen Männern und Frauen, die sich im Wohnzimmer aufhielten. „Sagen Sie mir, wo sie ihn hinhaben wollen, und wir schleppen ihn sofort herauf. Sie sollten ein wenig Platz schaffen - dort hinten, die Stelle am Fenster, die wäre ganz gut geeignet." Er wandte sich ab und er und seine Leute

näherten sich unternehmungslustig dem Lastenaufzug. „Diese neuen Swibbel-Modelle brauchen sehr viel Platz."

Autofac

Spannung erfüllte die drei Männer. Sie rauchten, gingen unruhig auf und ab und versetzten den am Straßenrand wuchernden Unkrautbüscheln gelangweilte Tritte. Die heiße Mittagssonne beschien die verdorrten Felder, die gleichförmigen Reihen der Plastikhäuser und die fernen Gipfel der westlichen Berge.

„Es ist bald soweit", sagte Earl Perine und preßte nervös seine hageren Hände zusammen. „Es hängt alles von der Landung ab; jedes zusatzliche Pfund bedeutet eine Verzögerung von einer halben Sekunde."

„Du hast es dir wohl ausgerechnet, wie?" entgegnete Morrison verbittert. „Du bist genauso schlimm wie sie. Ich für meinen Teil ziehe es vor, es so zu sehen, daß sie sich einfach so verspäten."

Der dritte Mann sagte nichts. O'Neill stammte aus einer anderen Siedlung; er kannte Perine und Morrison nicht gut genug, um sich mit ihnen herumstreiten zu wollen. Statt dessen kniete er nieder und durchblätterte die Unterlagen, die er an seine Aluminiumtafel geklammert hatte. Von der glühenden Sonne waren O'Neills Arme braungebrannt, und Schweißperlen glitzerten zwischen den feinen Härchen. Es war ein sehniger Mann mit leicht ergrauten Haaren und einer dicken Hornbrille, die ihn älter erscheinen ließ als seine beiden Begleiter. Er trug eine lange Hose, ein Sporthemd und kreppbesohlte Schuhe. Zwischen seinen Fingern blitzte metallisch ein Füllhalter.

„Was schreiben Sie da?" brummte Perine.

„Ich lege fest, auf welche Art wir vorgehen werden", antwortete O'Neill ruhig. „Es ist besser, die Taktik vorher auszuarbeiten als sich später auf ungezielte Versuche zu ver

lassen. Wir müssen genau wissen, was wir bereits ausprobiert haben und was nicht funktionierte. Andernfalls bewegen wir uns nur im Kreis. Das Problem, dem wir gegenüberstehen, ist eine Frage der Kommunikation; so sehe ich es zumindest."

„Kommunikation", erklang beifällig Morrisons tiefe, gedehnte Stimme. „Ja, wir können mit diesen Dingern keinen Kontakt aufnehmen. Sie kommen, bringen ihre Ladungen und verschwinden wieder - zwischen ihnen und uns besteht keinerlei Kontakt."

„Es sind nur Maschinen", nickte Perine aufgeregt. „Sie sind tot - blind und taub."

„Aber sie stehen mit der Außenwelt in Verbindung", erinnerte O'Neill. „Es muß also einen Weg geben, an sie heranzukommen. Sie reagieren auf bestimmte semantische Signale; unsere Aufgabe besteht darin, diese Signale zu ermitteln. Das heißt, an sich müssen wir sie wiederentdecken. Vielleicht führen unter einer Milliarde verschiedener Möglichkeiten nur ein halbes Dutzend zum Ziel."