Er wollte Sarah etwas sagen. Er öffnete den Mund und wollte Worte heraustoßen - einen Satz aus der gewaltigen Anzahl von Begriffen, die in seinem Bewußtsein strahlend hell glitzerten und ihn mit ihren ungeheuerlichen Bedeutungen versengten.
Sein Mund brannte. Und er fragte sich, warum.
Sarah Benton preßte sich eng an die Wand und öffnete ihre Augen und sah, wie eine Rauchwolke aus Pooles halb geöffnetem Mund aufstieg. Dann brach der Roboter zusammen, stützte sich noch einen Moment auf Händen und Knien auf und verkrampfte sich dann langsam zu einem zerstörten, zerknitterten Haufen.
Sie wußte, daß er „tot" war, auch ohne ihn zu untersuchen.
Garson Poole hat es sich selbst zuzuschreiben, sagte sie sich. Und er hat keinen Schmerz empfunden; er hat es selbst erwähnt. Oder zumindest nicht sehr viel Schmerz; vielleicht ein klein wenig. Jedenfalls ist jetzt alles vorbei. Ich sollte besser Mr. Dancemann anrufen und ihm mitteilen, was geschehen ist, entschied sie. Noch immer an allen Gliedern zitternd, schritt sie durch das Zimmer und trat vor das Videofon; sie griff nach dem Hörer und wählte Dancemanns Nummer.
Er hielt mich für einen Stimulus-Faktor auf seinem Realitätsband, kam es ihr in den Sinn. Und er glaubte, ich würde sterben, wenn auch er - oder es - nicht mehr „lebt". Wie seltsam, dachte sie. Warum hat er sich das nur eingebildet? Er hat doch nie in der realen Welt gelebt, sondern in einer elektronischen Welt, in seiner eigenen. Wie bizarr!
„Mr. Dancemann", begann sie, als die Verbindung mit seinem Büro hergestellt war, „Poole existiert nicht mehr. Er hat sich direkt vor meinen Augen selbst zerstört. Sie sollten besser herüberkommen."
„Also sind wir ihn endlich los."
„Ja, ist das nicht eine Erleichterung für uns alle?"
„Ich schicke Ihnen ein paar Leute aus der Firma", versprach Dancemann. Er blickte an ihr vorbei und sah Poole neben dem Küchentisch liegen. „Sie gehen jetzt nach Hause und ruhen sich aus", befahl er Sarah. „Das ganze muß Ihnen ja schrecklich zugesetzt haben."
„Ja", bestätigte sie. „Ich danke Ihnen, Mr. Dancemann." Sie legte den Hörer auf und blieb unschlüssig stehen.
Und dann fiel ihr etwas auf.
Meine Hände, dachte sie. Sie hielt sie hoch. Warum kann ich durch sie hindurchsehen?
Und auch die Wände des Zimmers begannen zu verschwimmen.
Zitternd eilte sie zu dem zerstörten Roboter hinüber und blieb davor stehen, wußte nicht, was sie tun sollte. Durch ihre Beine war der Teppich zu erkennen, und dann begann sich auch der Teppich aufzulösen, so daß sie den darunterliegenden Fußboden sehen konnte.
Vielleicht kann ich die Bandenden wieder zusammenkleben, dachte sie. Aber sie wußte nicht, wie. Und selbst Poole begann durchsichtig zu werden.
Der Morgenwind umwehte sie. Bis sie ihn nicht mehr fühlte, weil sie auch diese Sinnesempfindung verlor. Und der Wind blies weiter.
Ende