»Brr«, sagte ich. »Wie in aller Welt kannst du so warm sein wie ein frisches Brot, obwohl du nur deinen Kilt anhast?«
»Ich habe doch auch ein Hemd an«, protestierte er und blickte lächelnd auf mich hinunter.
Wir hielten uns eine Weile fest und genossen die Wärme des anderen in der stillen Kälte der französischen Morgenfrühe. Im Korridor näherte sich das Zimmermädchen schlurfend und scheppernd mit einem Eimer Brennholz.
Jamie bewegte sich sacht und drückte sich an mich. Weil das Reisen im Winter so beschwerlich war, hatten wir fast eine Woche von Ste. Anne nach Le Havre gebraucht. Und weil wir stets spät am Tage in trostlosen Wirtshäusern eingetroffen waren, durchnässt, schmutzig und zitternd vor Erschöpfung und Kälte, und weil meine Morgenübelkeit das Erwachen zunehmend unruhig gestaltet hatte, hatten wir einander seit unserer letzten Nacht im Kloster kaum noch berührt.
»Kommst du mit mir ins Bett?«, lud ich ihn leise ein.
Er zögerte. Sein Verlangen war unter dem Tuch seines Kilts nicht zu übersehen, und seine Hände lagen warm auf der kühlen Haut der meinen, doch er machte keine Anstalten, meiner Bitte zu folgen.
»Nun ja …«, sagte er skeptisch.
»Du willst es doch, oder?«, sagte ich und ließ meine eiskalte Hand unter seinen Kilt gleiten, um ganz sicherzugehen.
»Oh. Äh … aye. Aye, das will ich.« Die spürbare Beweislage unterstrich seine Aussage. Er stöhnte leise auf, als ich meine Hand zwischen seine Beine legte. »Oh, Himmel. Tu das nicht, Sassenach; ich kann die Finger nicht von dir lassen.«
Dann schlang er die langen Arme um mich und zog mein Gesicht in die schneeweißen Falten seines Hemds, das schwach nach der Wäschestärke roch, die Bruder Alfonse im Kloster benutzte.
»Warum solltest du sie denn von mir lassen?«, sagte ich gedämpft inmitten des Leinens. »Du hast doch noch ein bisschen Zeit? Der Ritt zu den Docks ist nicht weit.«
»Das ist es nicht«, sagte er und strich mir das aufmüpfige Haar glatt.
»Oh, ich bin zu fett?« Eigentlich war mein Bauch noch beinahe völlig flach, und aufgrund der Übelkeit war ich dünner als sonst. »Oder liegt es daran, dass …«
»Nein«, sagte er lächelnd. »Du redest zu viel.« Er beugte sich vor und küsste mich, dann hob er mich hoch und setzte sich auf das Bett, wo er mich auf dem Schoß hielt. Ich legte mich hin und zog ihn entschlossen zu mir.
»Claire, nein!«, protestierte er, als ich begann, den Gürtel um seinen Kilt zu lösen.
Ich starrte ihn an. »Warum denn nicht?«
»Nun ja«, sagte er verlegen und errötete ein wenig. »Das Kind … ich meine, ich möchte ihm doch nicht weh tun.«
Ich lachte.
»Jamie, du kannst ihm nicht weh tun. Es ist bis jetzt nicht größer als meine Fingerspitze.« Zur Illustration hielt ich meinen Finger hoch, dann benutzte ich ihn, um seine volle, geschwungene Unterlippe nachzuzeichnen. Er packte meine Hand und küsste mich abrupt, als wollte er das Kitzeln meiner Hand ausradieren.
»Bist du sicher?«, fragte er. »Ich meine … ich denke immer, es möchte vielleicht nicht durchgerüttelt werden …«
»Es wird nichts davon merken«, versicherte ich ihm, und meine Hände befassten sich erneut mit seiner Gürtelschnalle.
»Nun ja … wenn du dir sicher bist.«
Es klopfte entschlossen an der Tür, und mit diesem untrüglichen gallischen Gespür für den richtigen Moment schob sich das Zimmermädchen rückwärts ins Zimmer und versetzte der Tür beim Umdrehen mit einem Holzscheit achtlos eine Delle. Der pockennarbigen Oberfläche von Tür und Rahmen nach zu urteilen, war das ihre übliche Vorgehensweise.
»Bonjour, Monsieur, Madame«, murmelte sie mit einem knappen Kopfnicken zum Bett, während sie zur Feuerstelle schlurfte. Wenn’s denn Spaß macht, sagte ihre Haltung deutlicher als Worte. Da ich inzwischen an die schulterzuckende Art gewöhnt war, mit der die Dienstboten den Anblick der Gäste in allen möglichen Stadien der Entkleidung hinnahmen, murmelte ich einfach nur »Bonjour, Mademoiselle« als Erwiderung und ließ es dabei bewenden. Gleichzeitig ließ ich Jamies Kilt los, glitt unter die Decke und zog sie hoch, um meine scharlachroten Wangen zu verbergen.
Jamie, der um einiges kaltblütiger war, legte sich ein Kissen strategisch über den Schoß, parkte die Ellbogen darauf, legte das Kinn in die Handflächen und begann eine freundliche Plauderei mit dem Zimmermädchen, indem er die Küche des Hauses lobte.
»Und woher bekommt Ihr Euren Wein, Mademoiselle?«, fragte er höflich.
»Mal hier, mal da.« Sie zuckte mit den Schultern, während sie mit geübter Hand den Zunder unter die Scheite schob. »Wo er am billigsten ist.« Ihr rundliches Gesicht legte sich in kleine Falten, als sie Jamie vom Kamin her einen Seitenblick zuwarf.
»Das habe ich mir schon gedacht«, sagte er und grinste sie an. Sie prustete belustigt.
»Ich wette, dass ich Euch denselben Preis bieten und die Qualität verdoppeln kann«, bot er an. »Sagt das Eurer Herrin.«
Eine Augenbraue hob sich skeptisch. »Und was ist Euer eigener Preis dafür, Monsieur?«
Seine selbstlose Geste hätte jedem Franzosen Ehre gemacht. »Nichts, Mademoiselle. Ich bin auf dem Weg zu einem Verwandten, der mit Wein handelt. Vielleicht kann ich ihm gleich neue Kundschaft mitbringen, um mir einen herzlichen Empfang zu sichern, hm?«
Das sah sie ein und nickte, dann erhob sie sich ächzend von den Knien.
»Also gut, Monsieur. Ich spreche mit der Patronne.«
Die Tür schloss sich mit einem Rumms hinter dem Dienstmädchen, unterstützt von einem gekonnten Hüftschwung im Vorübergehen. Jamie legte das Kissen beiseite, stand auf und begann, sich den Kilt wieder zuzuschnallen.
»Was glaubst du, wohin du gehst?«, protestierte ich.
Er blickte auf mich hinunter, und sein breiter Mund verzog sich zu einem widerstrebenden Lächeln.
»Oh. Nun ja … bist du sicher, dass du dazu imstande bist, Sassenach?«
»Wenn du es bist«, sagte ich, denn ich konnte nicht widerstehen.
Er warf mir einen strengen Blick zu.
»Allein deswegen sollte ich auf der Stelle gehen«, sagte er. »Allerdings habe ich gehört, dass man werdende Mütter bei Laune halten soll.« Er ließ den Kilt zu Boden fallen und setzte sich im Hemd zu mir, so dass das Bett unter seinem Gewicht ächzte.
Sein Atem stieg in einem schwachen Wölkchen auf, als er die Decke zurückschlug und die Vorderseite meines Nachthemds auseinanderbreitete, um meine Brüste zu entblößen. Er senkte den Kopf und küsste sie nacheinander, indem er die Brustwarzen vorsichtig mit der Zunge berührte, so dass sie sich wie von Zauberhand erhoben und sich dunkelrosa vor dem Weiß meiner Brust abzeichneten.
»Gott, sie sind so schön«, murmelte er und wiederholte den Vorgang. Er umfasste beide Brüste, um sie zu bewundern.
»Sie sind schwerer«, sagte er, »nur ein bisschen. Und die Brustwarzen sind auch dunkler.« Sein Zeigefinger zeichnete die Rundung eines einzelnen, feinen Haars nach, das neben der Areola wuchs, silbern im frostigen Licht des Morgens.
Er hob die Decke, rollte sich neben mich, und ich drehte mich in seine Arme, umfasste die festen Rundungen seines Rückens und seiner Gesäßbacken. Seine nackte Haut war kühl von der Morgenluft, aber die Gänsehaut glättete sich unter der Wärme meiner Berührung.
Ich versuchte, ihn sofort zu mir zu holen, doch er widersetzte sich sanft und drückte mich auf das Kissen, während seine Zähne vorsichtig meinen Hals und mein Ohr liebkosten. Seine Hand glitt an meinem Oberschenkel empor, und das dünne Material des Nachthemds schob sich in Wellen vor ihr her.
Sein Kopf neigte sich tiefer, und seine Hand spreizte mir sacht die Oberschenkel. Ich erschauerte im ersten Moment, als die kalte Luft auf die entblößte Haut meiner Beine traf, dann ergab ich mich entspannt der Forderung seines warmen Mundes.