„Was wollen Sie damit sagen?" fragte Ljoscha. „Es ist Ihrer Ansicht nach völlig gleichgültig, wo ein Mensch arbeitet und welchen Beruf er ausübt. Entscheidend ist sein Charakter?"
„Im allgemeinen ja."
Ljoscha lächelte.
„Sergej Michailowitsch", sagte er gedehnt, indem er den Jungen zuzwinkerte, „verehrter Genosse Vorgesetzter, meiner Ansicht nach ist das ein klein wenig anders. Es gibt Berufe, die unbedingt Heldentum verlangen. Flieger und Pioniere beispielsweise sind immer mutige Menschen. Daneben kennen wir die gewöhnlichen Berufe, zu denen auch der unsere gehört. Gibt es da keine Unterschiede?"
„Ljoscha, für diese Worte werde ich Sie entlassen", drohte Sergej Michailowitsch.
„Nein, ohne Scherz. Antworten Sie."
„Was sollen wir uns streiten? Fragen wir lieber unsere jungen Leute. Gefällt dir unsere Arbeit?" wandte sich Sergej Michailowitsch an Jurka.
„Ja, sehr", war die Antwort. „Ich finde, fliegen ist gewöhnlich. Ihre Arbeit nicht. Ich muß es wissen. Mein Vater ist Flieger. Acht Stunden am Tage sitzt er in seiner Maschine. Für ihn ist das langweilig." „Selbstverständlich, selbstverständlich", stimmte Sergej Michailowitsch zu. „Und bei Nebel macht es ihm noch weniger Spaß, wie?"
„Das stimmt. Aber wenn es sein muß, fliegt er trotzdem."
„Natürlich. Und Sturm mag er sicher auch nicht?"
„Nein, überhaupt nicht."
„Und auf einer kleinen Waldwiese zu landen statt auf einem Flugplatz ist vermutlich gar nicht nach seinem Geschmack?"
„Nein, überhaupt nicht", gab Jurka abermals zu. Er wußte noch nicht, worauf der Geophysiker hinaus wollte.
„Aber er landet auf einer Waldwiese?"
„Natürlich. Was soll er machen? Es ist seine Arbeit."
Petka, der im Gras gelegen hatte, sprang auf die Füße.
„Arbeit, Arbeit!" rief er aus. „Und in einem Düsenflugzeug, das schneller ist als der Schall? Ist das auch nur Arbeit?"
„Ich spreche doch nicht von Düsenflugzeugen."
„Dann nimm meinetwegen eine gewöhnliche Maschine. Flieg mal bei Frost in einem offenen Flugzeug!"
„Was erzählst du mir eigentlich", entgegnete Jurka empört. „Das weiß ich alles besser als du."
„Wenn du so schlau bist, dann halte gefälligst den Mund."
„Ich denke nicht daran."
„Du sollst den Mund halten, habe ich gesagt!" Petka trat einen Schritt auf Jurka zu. Jurka brachte die linke Schulter nach vorn.
Ljoscha freute sich. „Gib's ihm!" stachelte er Petka auf. „Schlag ihn in die Kiemen, wenn ihr anders nicht klar kommt. Dann begreift er's gleich. Immer feste diskutiert mit der Faust!"
Die beiden Kampfhähne machten grimmige Gesichter. Wer sah, wie böse sie sich anschielten, konnte unmöglich ernst bleiben. Bald lachten alle. Nur Petka und Jurka nicht.
Die setzten sich wieder ins Gras. Zur allgemeinen Belustigung eine Prügelei veranstalten? Nein, das war ihnen doch zu dumm.
„Komisch", sagte Sergej Michaüowitsch. „Dem einen gefällt es nicht, im Nebel zu fliegen, aber er fliegt. Ein zweiter hält seinen Beruf für sehr gewöhnlich und arbeitet schon das sechste Jahr in der Taiga. Ein dritter findet das Fliegen langweüig, ein vierter tritt mit geballten Fäusten für die Flieger ein. Fragen wir den fünften. Lena, was meinst du dazu?"
Lena antwortete nicht sofort. Schließlich meinte sie: „Ich? Das weiß ich auch nicht. Von mir aus würde ich überall arbeiten, ganz egal wo. Nur..." Sie sprach nicht zu Ende, stand auf und lief ins Zelt.
„Da haben wir die Bescherung", brummte Sergej Michailowitsch kleinlaut. „Ich bin täppischer als ein Köter. So gedankenlos daherzureden." Er eilte ihr nach.
Damit endete der Streit über Berufe und ihre Romantik, die oftmals — wer weiß warum — hinter den gehört. Gibt es da keine Unterschiede?"
„Ljoscha, für diese Worte werde ich Sie entlassen", drohte Sergej Michailowitsch.
„Nein, ohne Scherz. Antworten Sie."
„Was sollen wir uns streiten? Fragen wir lieber unsere jungen Leute. Gefällt dir unsere Arbeit?" wandte sich Sergej Michailowitsch an Jurka.
„Ja, sehr", war die Antwort. „Ich finde, fliegen ist gewöhnlich. Ihre Arbeit nicht. Ich muß es wissen. Mein Vater ist Flieger. Acht Stunden am Tage sitzt er in seiner Maschine. Für ihn ist das langweilig." „Selbstverständlich, selbstverständlich", stimmte Sergej Michailowitsch zu. „Und bei Nebel macht es ihm noch weniger Spaß, wie?"
„Das stimmt. Aber wenn es sein muß, fliegt er trotzdem."
„Natürlich. Und Sturm mag er sicher auch nicht?" „Nein, überhaupt nicht."
„Und auf einer kleinen Waldwiese zu landen statt auf einem Flugplatz ist vermutlich gar nicht nach seinem Geschmack?"
„Nein, überhaupt nicht", gab Jurka abermals zu. Er wußte noch nicht, worauf der Geophysiker hinaus wollte.
„Aber er landet auf einer Waldwiese?" „Natürlich. Was soll er machen? Es ist seine Arbeit."
Petka, der im Gras gelegen hatte, sprang auf die Füße.
„Arbeit, Arbeit!" rief er aus. „Und in einem Düsenflugzeug, das schneller ist als der Schall? Ist das auch nur Arbeit?"
„Ich spreche doch nicht von Düsenflugzeugen."
„Dann nimm meinetwegen eine gewöhnliche Maschine. Flieg mal bei Frost in einem offenen Flugzeug!"
„Was erzählst du mir eigentlich", entgegnete Jurka empört. „Das weiß ich alles besser als du."
„Wenn du so schlau bist, dann halte gefälligst den Mund."
„Ich denke nicht daran."
„Du sollst den Mund halten, habe ich gesagt!"
Petka trat einen Schritt auf Jurka zu. Jurka brachte die linke Schulter nach vorn.
Ljoscha freute sich. „Gib's ihm!" stachelte er Petka auf. „Schlag ihn in die Kiemen, wenn ihr anders nicht klar kommt. Dann begreift er's gleich. Immer feste diskutiert mit der Faust!"
Die beiden Kampfhähne machten grimmige Gesichter. Wer sah, wie böse sie sich anschielten, konnte unmöglich ernst bleiben. Bald lachten alle. Nur Petka und Jurka nicht.
Die setzten sich wieder ins Gras. Zur allgemeinen Belustigung eine Prügelei veranstalten? Nein, das war ihnen doch zu dumm.
„Komisch", sagte Sergej Michailowitsch. „Dem einen gefällt es nicht, im Nebel zu fliegen, aber er fliegt. Ein zweiter hält seinen Beruf für sehr gewöhnlich und arbeitet schon das sechste Jahr in der Taiga. Ein dritter findet das Fliegen langweilig, ein vierter tritt mit geballten Fäusten für die Flieger ein. Fragen wir den fünften. Lena, was meinst du dazu?"
Lena antwortete nicht sofort. Schließlich meinte sie: „Ich? Das weiß ich auch nicht. Von mir aus würde ich überall arbeiten, ganz egal wo. Nur..." Sie sprach nicht zu Ende, stand auf und lief ins Zelt.