»Dafür können wir uns nichts kaufen«, sagte Marner.
»Wir werden versuchen, Sie für diesen unglücklichen Zwischenfall zu entschädigen«, sagte der Konsul. »Ich kann Ihnen versichern, daß wir alles in unseren Kräften Stehende tun werden, um Ihnen den Aufenthalt hier so angenehm wie…«
»Hören Sie zu, Culbertson«, unterbrach Kemridge grimmig. »Wir haben nicht die Absicht, unser Leben hier zu beschließen. Auch dann nicht, wenn man uns einen goldenen Käfig baut. Es gefällt uns hier nicht. Wir wollen nach Hause. Die Regierung hat uns in diese Klemme gebracht — soll sie sehen, wie sie uns wieder herausholt.«
Der Konsul sah noch unglücklicher als zuvor aus. »Ich wünsche, Sie hätten eine andere Formulierung gefunden«, sagte er. »Wir werden jedenfalls alles tun, was wir können.«Nachdenklich schwieg er einen Augenblick, dann sagte er: »Einen Faktor gibt es in der Sache, den wir bisher nicht beachtet haben.«
»Und das wäre?« fragte Marner unbehaglich.
»Erinnern Sie sich an die beiden Domerangiingenieure, die als Ihre Gegenspieler auf die Erde kamen?« Der Konsul blickte sich aufmerksam um. »Ist dieser Raum mit einer Abhörvorrichtung versehen?«
»Ich glaube nicht«, sagte Kemridge. »Sie können offen sprechen.«
»Was haben die beiden mit uns zu tun?«
»Ich sehe eine kleine Chance«, sagte der Konsul und dämpfte die Stimme. »Ich habe mit den Behörden auf der Erde in Verbindung gestanden und bin über die Fortschritte der beiden Domerangi auf dem laufenden gehalten worden. Wie Sie wissen, meisterten sie die beiden ersten Aufgaben mit der gleichen Leichtigkeit wie Sie.«
Die beiden Erdenbewohner nickten ungeduldig.
Mit einem Lächeln, das um Entschuldigung bat, fuhr der Diplomat fort: »Ich hasse es, das zuzugeben, aber es scheint, als hätte man auf der Erde die gleiche Idee wie die Domerangi gehabt.«
»Ein Perpetuum mobile, meinen Sie?«
»Nicht ganz«, sagte Culbertson. »Sie haben eine Antischwerkraftapparatur konstruiert und den beiden Domerangi die Aufgabe gestellt, ein zweites Modell zu bauen.«
»Und was geschah?« fragte Marner.
»Bis jetzt nichts«, erwiderte der Konsul. »Wie ich höre, arbeiten sie noch daran. Wenn sie so klug sind, wie sie vorgeben, sollten sie früher oder später die Lösung finden. Sie müssen sich nur in Geduld fassen und abwarten. Natürlich sorgen wir dafür, daß Ihnen in der Zwischenzeit nichts fehlt und…«
»Ich verstehe nicht. Was hat das mit uns zu tun?« fragte Marner.
»Wenn die beiden dabeibleiben, werden sie früher oder später die Aufgabe erfüllen. Dann, so hoffe ich, läßt sich über einen Austausch reden.«
Marner legte die Stirn in Falten. »Das kann Jahre dauern.«Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht sogar ewig. Was geschieht mit uns, wenn es unmöglich ist, eine Erfindung zu machen, die die Schwerkraft aufhebt?«
Der Konsul zuckte leicht die Achseln.
Kemridges Augen begannen zu funkeln. Er wandte sich Marner zu und sagte: »Justin, verstehen Sie etwas von Spannungsanwendung und Schwerkraftfeldern?«
»Worauf wollen Sie hinaus?« fragte Marner.
»Wir haben hier ein ideales Labor zur Verfügung. Und ich bin überzeugt, daß die beiden Domerangi nichts dagegen hätten, fremden Ruhm für sich in Anspruch zu nehmen, wenn man sich ihnen geschickt nähert.«
»Sie meinen«, sagte der Konsul, »daß Sie die Maschine konstruieren wollen, um sie dann zur Erde zu schmuggeln, so daß wir sie den beiden Domerangi zuspielen können? Dann stünde Erfindung gegen Erfindung, und wir hätten eine feste Verhandlungsbasis.«
Er wandte sich um, als er merkte, daß ihm niemand zuhörte. Marner und Kemridge beugten sich über ihre Papiere und kritzelten eifrig Formeln auf das Papier.