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Es war Ser Jorah Mormont, der antwortete.»Nehmt die Zügel und reitet. Es muß nicht weit sein.«

Unsicher sammelte Dany die Zügel ein und schob ihre Füße in die kurzen Steigbügel. Sie war nur eine mäßige Reiterin. Sie war weit öfter mit Schiff und Wagen und Palankin gereist als auf einem Pferderücken. Sie betete, daß sie nicht herunterfallen und sich der Lächerlichkeit preisgeben möge, und ließ das Fohlen die denkbar leichteste und ängstlichste Berührung mit den Knien spüren.

Und zum ersten Mal seit Stunden vergaß sie, sich zu fürchten. Oder vielleicht auch zum ersten Mal überhaupt.

Das silbergraue Fohlen bewegte sich mit weichem und seidigem Gang, und die Menge teilte sich vor ihr, alle Augen ganz auf sie gerichtet. Dany merkte, daß sie schneller ritt, als es ihre Absicht gewesen war, dennoch war es eher aufregend als furchteinflößend. Das Pferd fiel in einen Trab, und sie lächelte. Dothraki drängten sich zur Seite, um ihr Platz zu machen. Der leiseste Druck mit den Beinen, die leichteste Bewegung an den Zügeln, und das Fohlen reagierte. Sie ließ es galoppieren, und nun johlten und lachten die Dothraki und feuerten sie an, wenn sie vor ihr aus dem Weg sprangen. Als sie wendete, um zurückzureiten, sah sie vor sich eine Feuerstelle direkt auf ihrem Weg. Die Menschen drängten sich zu beiden Seiten, und es war kein Platz zum Stehenbleiben. Da wurde Daenerys von einem Wagemut erfüllt, den sie nie gekannt hatte, und sie zeigte dem Fohlen, was sie wollte.

Das silberne Pferd übersprang die Flammen, als hätte es Flügel.

Als sie vor Magister Illyrio zum Stehen kam, sagte sie:»Sagt Khal Drogo, daß er mir den Wind geschenkt hat. «Der fette Pentosi strich über seinen gelben Bart, als er die Worte ins Dothrakische übersetzte, und Dany sah ihren neuen Gatten zum ersten Mal lächeln.

In diesem Augenblick verging der letzte Sonnenstrahl hinter den hohen Mauern von Pentos. Dany hatte jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Khal Drogo befahl seinen Blutreitern, sein Pferd zu bringen, einen schlanken, roten Hengst. Während der khal das Pferd sattelte, trat Viserys nah an seine Schwester heran, grub seine Finger in ihr Bein und zischte ihr zu:»Bereite ihm Freude, Schwesterchen, oder ich schwöre dir, du wirst erleben, daß der Drache erwacht, wie er noch nie erwacht ist.«

Da kehrte die Angst zu ihr zurück, bei den Worten ihres Bruders. Wieder fühlte sie sich wie ein Kind, erst dreizehn und ganz allein, nicht bereit für das, was ihr geschehen würde.

Gemeinsam ritten sie davon, als die Sterne herauskamen, ließen das khalasar und die Graspaläste hinter sich. Khal Drogo sagte kein Wort zu ihr, doch trieb er seinen Hengst im schnellen Trab durch die herabsinkende Dämmerung. Die winzigen Silberglöckchen in seinem langen Zopf läuteten leise.»Ich bin das Blut des Drachen«, flüsterte sie laut, da sie ihm folgte, und versuchte, sich Mut zu machen.»Ich bin das Blut des Drachen. Ich bin das Blut des Drachen. «Der Drache fürchtete sich niemals.

Später konnte sie nicht mehr sagen, wie weit oder wie lange sie geritten waren, doch herrschte Dunkelheit, als sie auf einer Wiese neben einem kleinen Bach Halt machten. Drogo schwang sich von seinem Pferd und hob sie von ihrem. In seinen Händen fühlte sie sich zerbrechlich wie Glas, ihre Glieder waren wie Wasser. Hilflos und zitternd stand sie in ihrer Hochzeitsseide da, während er die Pferde sicherte, und als er sich zu ihr umdrehte, fing sie an zu weinen.

Khal Drogo starrte auf ihre Tränen, seine Miene seltsam ausdruckslos.»Nein«, sagte er. Er hob die Hand und wischte die Tränen grob mit schwieligem Daumen fort.

«Ihr sprecht die Gemeine Zunge«, fragte Dany verwundert.»Nein«, sagte er noch einmal.

Vielleicht kannte er nur das eine Wort, so dachte sie, doch war es ein Wort mehr, als sie erwartet hatte, und in gewisser Weise fühlte sie sich dadurch besser. Drogo berührte sanft ihr Haar, ließ die silberblonden Strähnen durch seine Finger gleiten und murmelte leise etwas auf Dothrakisch. Dany verstand die Worte nicht, doch lag Wärme in ihrem Klang, eine Zärtlichkeit, die sie von diesem Mann niemals erwartet hätte.

Er legte ihr einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf, damit sie ihm in die Augen sah. Drogo ragte über ihr auf, wie er über jedermann aufragte. Indem er ihr leicht unter die Arme griff, nahm er sie hoch und setzte sie auf einen runden Stein am Bach. Dann setzte er sich ihr gegenüber auf den Boden, die Beine unter sich gekreuzt, und endlich waren ihre Gesichter auf gleicher Höhe.»Nein«, sagte er.

«Ist es das einzige Wort, das Ihr kennt?«fragte sie ihn. Drogo antwortete nicht. Sein langer, schwerer Zopf kringelte sich neben ihm im Schmutz. Er zog ihn über seine rechte Schulter und begann, die Glöckchen aus seinem Haar zu nehmen, eines nach dem anderen. Einen Augenblick später beugte sich Dany vor, um zu helfen. Als sie damit fertig waren, machte Drogo eine Geste. Sie verstand. Langsam, vorsichtig, begann sie, den Zopf zu lösen.

Es dauerte seine Zeit. Währenddessen saß er schweigend da, betrachtete sie. Als sie fertig war, schüttelte er den Kopf, und sein Haar breitete sich wie ein Strom der Finsternis auf seinem Rücken aus, ölig und schimmernd. Nie zuvor hatte sie so langes Haar gesehen, so schwarz, so voll.

Dann war er an der Reihe, Er begann, sie zu entkleiden.

Seine Hände waren geschickt und seltsam zärtlich. Er entfernte ihre Seide Schicht für Schicht, während Dany ungerührt dasaß, schweigend, und ihm in die Augen sah. Als er ihre kleinen Brüste enthüllte, wußte sie sich nicht zu helfen. Sie wandte sich ab und bedeckte sie mit den Händen.»Nein«, sagte Drogo. Er nahm ihre Hände von den Brüsten, sanft, wenn auch bestimmt, dann hob er wieder ihr Gesicht, damit sie ihn ansah.»Nein«, wiederholte er.

«Nein«, gab sie wie ein Echo zurück.

Dann stand er auf und zog sie an sich, um die letzte Seide zu entfernen. Die Nacht war kühl auf ihrer nackten Haut. Sie zitterte und bekam auf Armen und Beinen eine Gänsehaut. Sie fürchtete, was nun kommen würde, doch eine Weile geschah nichts. Khal Drogo saß im Schneidersitz nur da, sah sie an, trank ihren Leib mit seinen Augen.

Nach einer Weile begann er, sie zu berühren. Anfangs leicht, dann fester. Sie konnte die wilde Kraft in seinen Händen fühlen, doch tat er ihr nie weh. Er hielt ihre Hand in seiner und strich über ihre Finger, einen nach dem anderen. Er fuhr mit einer Hand sanft an ihrem Bein hinab. Er streichelte ihr Gesicht, zeichnete den Schwung ihrer Ohren nach, strich mit einem Finger sanft um ihren Mund. Er schob beide Hände in ihr Haar und kämmte es mit seinen Fingern. Er drehte sie herum, massierte ihre Schultern, rieb mit einem Knöchel an ihrem Rückgrat hinab.

Es schien, als wären Stunden vergangen, als seine Hände zu ihren Brüsten kamen. Er streichelte die weiche Haut darunter, bis sie prickelte. Er umkreiste ihre Brustwarzen mit seinen Daumen, nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger und begann, daran zu ziehen, anfangs ganz leicht, dann beharrlicher, bis ihre Brustwarzen hart wurden und zu schmerzen begannen.

Dann hielt er inne und zog sie auf seinen Schoß. Dany war schamesrot und außer Atem, das Herz flatterte ihr in der Brust. Er nahm ihr Gesicht in seine riesenhaften Hände und sah ihr in die Augen.»Nein?«sagte er, und sie wußte, daß es eine Frage war.

Sie nahm seine Hand und führte sie dorthin, wo sie zwischen ihren Schenkeln feucht war.»Ja«, flüsterte sie, als sie seinen Finger in sich schob.

Eddard

Der Ruf kam in der Stunde vor der Morgendämmerung, als die Welt noch still und grau war.

Alyn rüttelte ihn grob aus seinen Träumen, und Ned stolperte in die nächtliche Kälte hinaus, benommen noch vom Schlaf, wo er sein Pferd gesattelt fand und der König schon auf dem seinen saß. Robert trug dicke, braune Handschuhe und einen schweren Fellumhang mit einer Kapuze, die seine Ohren bedeckte, und sah vor aller Augen aus wie ein Bär auf einem Pferd.»Auf, Stark!«brüllte er.»Auf, auf! Wir haben Staatsgeschäfte zu besprechen.«»Alles, was recht ist«, sagte Ned.»Kommt herein, Majestät. «Alyn hob die Zelttür an.