Der Angriff des kastilischen Königs Pedro des Grausamen auf Barcelona wird in der Chronik Pedros III. minutiös geschildert. Tatsächlich war der Hafen der gräflichen Stadt den Naturgewalten und feindlichen Angriffen schutzlos ausgeliefert, nachdem die früheren Häfen verlandet und somit unbrauchbar geworden waren. Erst 1340 wurde unter der Herrschaft Alfons' des Großmütigen mit dem Bau eines neuen Hafens begonnen, der den Bedürfnissen Barcelonas entsprach.
Jedenfalls fand die Schlacht so statt, wie es von Pedro III. geschildert wird: Die kastilische Armada konnte die Stadt nicht einnehmen, weil sich ein Schiff – Capmany zufolge ein Walfänger – auf die der Küste vorgelagerten Sandbänke schob und dem König von Kastilien so den Zugang zum Strand versperrte. In dieser Schilderung lässt sich einer der frühesten Hinweise auf den Einsatz von Artillerie – eine im Bug der königlichen Galeere montierte Kanone – in einer Seeschlacht finden. Wenig später verwandelten sich die Schiffe, die bislang lediglich ein Transportmittel für die Truppen gewesen waren, in mit Kanonen bestückte schwimmende Festungen, was die Auffassung von einer Seeschlacht vollständig änderte. In seiner Chronik schildert Pedro III. eingehend, wie die Katalanen die Truppen Pedros des Grausamen vom Ufer und von Booten aus mit Hohn und Spott überschütteten. Darin und in dem Einsatz der Kanone sieht er den Grund dafür, dass der kastilische König von seinem Angriff auf Barcelona abließ.
Bei dem Aufstand auf der Plaza del Blat im sogenannten ersten Hungerjahr, bei dem die Barcelonesen nach Getreide verlangten, wurden die Anführer tatsächlich nach einem Eilverfahren zum Tode verurteilt und gehenkt. Im Roman wurde die Hinrichtung aus dramaturgischen Gründen auf die Plaza del Blat verlegt. Fest steht, dass die städtische Obrigkeit glaubte, durch reine Versprechungen den Hunger des Volkes besiegen zu können.
Eine historische Tatsache ist auch die Hinrichtung des Geldwechslers F. Castelló, der im Jahr 1360, wie es das Gesetz vorsah, vor seinem Geschäft in der Nähe der heutigen Plaza Palacio enthauptet wurde, nachdem man ihn zuvor für bankrott erklärt hatte.
Ebenfalls belegt ist die Hinrichtung von drei Juden im Jahr 1367 auf Befehl des Infanten Don Juan, Stellvertreter König Pedros, nachdem man sie des Hostienfrevels beschuldigt und zuvor die jüdische Gemeinde ohne Wasser und ohne Nahrung in der Synagoge eingesperrt hatte.
Während der Ostertage war es den Juden strengstens untersagt, ihre Häuser zu verlassen. Sie mussten die Türen und Fenster ihrer Wohnungen strikt geschlossen halten, damit sie die zahlreichen Prozessionen der Christen weder sehen noch diese stören konnten. Dennoch fachte das Osterfest den Hass der Fanatiker noch weiter an – falls das überhaupt möglich war, und an diesen von den Juden zu Recht gefürchteten Tagen kam es vermehrt zu Bezichtigungen, die Juden würden heidnische Rituale feiern.
Zwei Verbrechen vor allem waren es, die den jüdischen Gemeinden im Zusammenhang mit dem christlichen Osterfest zur Last gelegt wurden: die rituelle Ermordung von Christen, insbesondere Kindern, um die Opfer zu kreuzigen, sie zu foltern, ihr Blut zu trinken oder ihr Herz zu essen, und die Schändung von Hostien – beides dem Volksglauben zufolge in der Absicht, den Schmerz und das Leiden Christi während des christlichen Passionsfestes zu erneuern.
Die erste bekannte Anklage wegen der Kreuzigung eines christlichen Kindes wurde 1147 in Würzburg erhoben, und wie immer, wenn es um die Juden ging, breitete sich der krankhafte Wahn des Volkes schon bald über ganz Europa aus. Bereits ein Jahr später, 1148, wurden die Juden im englischen Norwich beschuldigt, ein weiteres christliches Kind gekreuzigt zu haben. Von da an kam es immer wieder vor allem in der Osterzeit zu Anklagen wegen Ritualmords durch Kreuzigung: 1168 in Gloucester, 1235 in Fulda, 1255 in Lincoln, 1286 in München … So groß waren der Hass gegen die Juden und die Leichtgläubigkeit des Volkes, dass im 15. Jahrhundert der italienische Franziskanermönch Bernhardin von Feltre die Kreuzigung eines Kindes voraussagte, zunächst in Trient, wo die Prophezeiung tatsächlich in Erfüllung ging und der kleine Simon tot an einem Kreuz hängend aufgefunden wurde. Die Kirche sprach Simon selig, doch der Mönch sagte weitere Kreuzigungen in Reggio, Bassano oder Mantua voraus. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts machte die Kirche die Seligsprechung Simons rückgängig, der ein Märtyrer des Fanatismus und nicht des Glaubens geworden war.
Etwas später als im Roman, im Jahr 1369 nämlich, zog das Bürgerheer von Barcelona gegen die Ortschaft Creixell, weil diese den für Barcelona bestimmten Viehherden das Wege- und Weiderecht verweigerte. Schlachtvieh durfte nur lebend in die Stadt gebracht werden, und das Festhalten von Herden war einer der häufigsten Anlässe für das Bürgerheer, die Rechte der Stadt gegenüber anderen Ortschaften und Feudalherren zu verteidigen.
Santa María del Mar ist ohne Zweifel eine der schönsten Kirchen, die es gibt. Ihr fehlt es an der Monumentalität zeitgleicher oder späterer Kirchen, doch ihr Inneres atmet den Geist, den Berenguer de Montagut ihr einzuhauchen versuchte. Sie ist eine Kirche des Volkes, vom Volk und für das Volk erbaut, schmucklos, trutzig und schützend wie ein katalanisches Gehöft. Das Licht des Mittelmeers ist es, das sie einzigartig macht.
Nach Auffassung der Kunsthistoriker besteht die große Besonderheit von Santa María darin, dass sie in einem Zeitraum von fünfundfünfzig Jahren ohne Unterbrechungen erbaut wurde, nach einem zusammenhängenden architektonischen Plan und mit nur wenigen stilfremden Elementen, was sie zur bedeutendsten Vertreterin der katalanischen Gotik macht. Wie zu jener Zeit üblich, wurde Santa María über der alten Kirche errichtet, um den religiösen Betrieb nicht zu unterbrechen. Zunächst situierte der Architekt Bassegoda Amigó den Vorgängerbau an der Ecke der Calle Espaseria, was bedeutet hätte, dass man den heutigen Bau vor diesem, weiter nördlich, errichtet hätte, getrennt durch eine Straße, die heutige Calle Santa María. Als jedoch 1966 bei den Bauarbeiten zu einem neuen Presbyterium und einer neuen Krypta eine römische Nekropole unter der Kirche gefunden wurde, musste man von Bassegodas Idee Abstand nehmen. Sein Enkel, ebenfalls Architekt und ein Kenner der Kirche, geht heute davon aus, dass sich die Folgebauten von Santa María stets am selben Platz befanden und einander überlagerten. In dieser Nekropole ruhten wahrscheinlich die Gebeine der heiligen Eulàlia, Stadtpatronin Barcelonas, bevor sie durch König Pedro von Santa María in die Kathedrale überführt wurden.
Das im Roman geschilderte Gnadenbild der Madonna des Meeres hat heute seinen Platz auf dem Hauptaltar der Kirche; zuvor befand es sich am Tympanon des Portals in der Calle del Born.
Über die Glocken von Santa María ist nichts bekannt bis in das Jahr 1714, das Jahr des Sieges Philipps V. über die Katalanen. Der kastilische König erhob eine Sondersteuer auf die Glocken in Katalonien, zur Strafe dafür, dass sie die Katalanen mit ihrem Geläut dazu aufgerufen hatten, ihr Land zu verteidigen. Doch nicht nur Kastilier betrachteten es mit Missfallen, dass die Glocken die Bürger zu den Waffen riefen. Nachdem König Pedro III. einen Aufstand in Valencia niedergeschlagen hatte, ordnete er die Hinrichtung mehrerer Aufständischer an, bei der die Verurteilten gezwungen wurden, das geschmolzene Metall jener Glocke zu trinken, welche die Valencianer zum Kampf gerufen hatte.
Santa María war ein repräsentativer Bau. Nicht umsonst fiel die Wahl König Pedros auf den Vorplatz der Kirche, um dort die Bürgerschaft auf den Krieg gegen Sardinien einzuschwören, und nicht auf einen anderen Platz der Stadt, die Plaza del Blat mit dem Palast des Stadtrichters etwa.
Die einfachen Bastaixos, die unentgeltlich die Steine nach Santa María schleppten, sind das deutlichste Beispiel für die Begeisterung, mit der das Volk zum Bau der Kirche beitrug. Die Pfarrei gestand ihnen umfassende Privilegien zu, und bis zum heutigen Tage zeigen Bronzereliefs am Hauptportal, Reliefbilder im Presbyterium und auf Marmorkapitellen die Marienverehrung der Lastenträger aus dem Hafen.