Выбрать главу

»Wenn derjenige, der diesen Sums macht, doof ist, dann ist es eine gute Idee.« Pewter schniefte.»Ich bezweifle aber, dass er so dumm ist. Er wird die Kamera sehen. Die ist wie eine Überwachungskamera in einer Bank.«

»Wir wissen, dass sie du oben in der Ecke ist, aber der Dieb weiß es nicht, drum könnte es klappen. Es besteht eine kleine Chance.«

Tucker hegte eine schwache Hoffnung.

»Wir werden sehn. Außerdem würde ich Dieb in Mörder abändern«, sagte Mrs. Murphy.

Die Tiere sahen zu, wie BoomBoom das gewaltige Schloss geduldig wieder einsetzte. Fair hielt es hoch, doch selbst seine kräftigen Arme erlahmten. Harry löste ihn ab, um ihn zu entlasten.

Während BoomBoom arbeitete, berichtete Cooper der Gruppe von Dwayne Fuqua. »... am Rande der Gesellschaft.«

»Hatte er keinen Highschool-Berater? Bei irgendwem muss er doch einen Eindruck hinterlassen haben«, sagte Susan.

Cooper schüttelte den Kopf. »Kaum. Er hat keinen Abschluss. Der Vater hat ihn im Stich gelassen. Die Mutter hat Zuflucht zu Alkohol und Drogen genommen. Niemand weiß, wo sie ist oder ob sie überhaupt noch lebt. Er hatte ein Zimmer in einem Häuschen hinter der alten Fordhandlung, ich meine, bevor die Firma umgezogen ist. Ich hab mich bei seiner Wirtin erkundigt. Sie sagte, er war ruhig. Sie wusste nicht viel über ihn, nur dass er manchmal tagelang weg war. Die Miete hat er pünktlich bezahlt.«

»Ist er bei der Polizei aktenkundig?«, rief Harry, die das Schloss hielt.

»Nein. Was mich gewundert hat.«

»Seltsam.« Fair trat vor, als BoomBoom die Flamme kleiner stellte. »Ich bin dran.«

»Danke.« Harry war erlöst. »Und er hat Don gekannt. Das ist wirklich - ich weiß nicht. Das verwirrt mich. Waynesboro liegt gleich drüben überm Berg. Leute können sich auf vielerlei Art treffen. Ich meine, es muss keine verbrecherische Absicht dahinter stecken.« Sie zuckte mit den Achseln. »Aber da nun beide tot sind - also, was können sie gewusst haben?«

»Oder getan?« Coop stützte ihren Ellbogen auf den Karton mit dem Falschgeld.

»Ich sage immer noch, Drogen. Leute haben nicht so viel Geld, außer sie handeln mit Drogen«, äußerte Fair.

Boom, die Schutzbrille hochgeschoben, um schnell mal Luft zu holen, fügte hinzu: »Diamanten. Edelsteine. Mit dem Geschäft ist 'ne Menge Geld zu machen.«

Susan betrachtete liebevoll das Falschgeld; sie wünschte, es wäre echt und es würde ihr gehören. »Was ist mit Rubinen und Saphiren?« »Susan, wovon redest du?« Fair hob die Stimme, um den Lärm des Schweißbrenners zu übertönen.

»Also, ein Mann will sich verloben. Er weiß nicht recht, welcher Stein seiner Braut gefallen würde. Der Juwelier zeigt ihm einzelne Steine. Er sucht einen aus, die anderen gehen zurück. Im Einzelhandel haben Juweliere nicht viele einzelne Edelsteine auf Lager. Bei uns jedenfalls nicht. Unser Markt ist zu klein. Don hätte illegale Rubine haben können. Es hätten keine Diamanten sein müssen. Die Presse sagt übrigens schmutzige Diamanten dazu.«

»Gold, Silber, Platin. Vielleicht war's Metall.« Harry war neugierig.

»Ja, aber die nächste Frage ist, woher hätte Don Clatterbuck oder Dwayne das Gold bekommen, wer würde es bei ihnen gekauft haben und warum?« Cooper seufzte, in ihrem Kopf drehte sich alles.

Harry lächelte Cooper zu. »Du willst uns damit sagen, dass dieses Geld nichts mit Steinen oder Edelmetallen zu tun hat.«

»Genau.«

»Drogen«, beharrte Fair.

»Der Boss hat Wesley, ich meine Dwayne, und Don als Kuriere benutzt.« Coop stand auf, weil es jetzt an ihr war, das Schloss zu halten. »Das ist wahrscheinlicher.«

»Don hätte die Drogen in den Tieren verstecken können, die er ausgestopft hat«, sagte Susan.

»Grauenhafte Idee.« Pewter verzog das Gesicht.

»Was? Du willst nicht ausgestopft werden, wenn du tot bist?«

Murphy lachte schallend.

»Ich werde dich überleben!«, brauste Pewter auf und entblößte ihre Fangzähne.

»Wer weiß? Und überhaupt tut es gar nicht gut, an den Tod zu denken. Du kannst eh nichts machen, wenn du stirbst, aber mit deinem Leben, da kannst du viel machen.«

»Murphy, Pewter, lasst uns nicht vom Sterben sprechen.« Tucker war der Gedanke ans Sterben verhasst.

BoomBoom stellte den Schweißbrenner aus und nahm die Schutzbrille ab. »Fertig!« Sie betrachtete die Naht und versuchte nicht zu atmen, weil die Metalldämpfe ihr Tränen in die Augen trieben. »Nicht schlecht, wenn ich das so sagen darf.«

Die anderen drängten heran, als die Dämpfe sich auflösten.

»Ich fege den Fußboden sauber.« Harry hatte vorsorglich eine Kehrschaufel und einen Handfeger mitgebracht. »Nicht auszudenken, wenn jemand den Tresor öffnet und unter seinen Füßen kleine Metallteilchen knirschen hört.«

Als der Boden sauber war, verstaute Coop das Falschgeld im Tresor. »Okay, wir machen ihn jetzt zu, schließen ihn ab und schließen ihn wieder auf, um sicherzugehen, dass die Kombination funktioniert.«

»Nein.« Boom legte die Hand auf die Tür, um sie offen zu halten. »Probieren Sie die Kombination aus, bevor Sie die Tür zumachen.«

»Okay.« Coop ließ BoomBoom die Griffe drehen und anhalten. Dann drehte sie vorsichtig die Nummernscheibe in der Mitte gemäß den Anweisungen, die sich in Dons Bankfach befunden hatten.

Das Klicken der Zuhaltungen war deutlich im Raum zu hören, weil alle ganz still waren.

»Funktioniert.« Boom lächelte. »Soll ich die Tür jetzt zumachen?«

»Klar.« Coop nickte.

Die Tür schloss sich mit einem satten, schweren Laut.

»Was haltet ihr von meiner Idee, dass Don Drogen in Hirschköpfen versteckt hat?«, erinnerte Susan an ihren Gedanken.

»Gott, hoffentlich ist in meinem Specht nichts drin.« Harry wollte den Specht vom Sheriffbüro in Culpeper zurückhaben.

»Meinem Specht«, verbesserte Pewter sie.

»In deinem Specht war nichts drin«, zerstreute Cooper Harrys Befürchtung. »Aber Drogen in ausgestopften Tieren zu verstecken wäre eine gute Methode, um sie zu transportieren. Vielleicht bist du da auf was gestoßen, Susan.«

»Wie mag Don da wohl reingeraten sein?«, fragte Harry.

»Habgier. Dadurch geraten alle da rein«, sagte Fair.

»Woher würden sie eine solche Menge verbotenen Stoff überhaupt kriegen?« BoomBoom überprüfte ihr Werkzeug.

»Wenn sie Marihuana verkauft haben, ist das nicht schwierig. Es wird hier im Staat angebaut, und keine noch so scharfe Überwachung durch Hubschrauber zur Erntezeit kann alles orten. Man kann es auch in Gewächshäusern anbauen. Wenn sie Drogen wie Kokain und Heroin verkauft haben, dafür hätten sie eine Quelle in einer Großstadt gebraucht. Falls sie so was gemacht haben.« Coop hob den leeren Karton auf.

»Was ist mit legalen Drogen? Hätten sie nicht Darvon, Valium und Quaaludes verkaufen können?« Harry fand, dass die genauso schlimm waren wie illegale Drogen.

»Sicher, aber sie hätten eine Kontaktperson gebraucht. Einen korrupten Arzt oder Firmenvertreter. Ist gar nicht so leicht ein Muskelrelaxans in die Finger zu kriegen.« Als Tierarzt kannte Fair sich mit legalen Drogen bestens aus, wurde er doch regelmäßig von Vertretern heimgesucht.

»Was ist mit Steroiden?«, fragte Susan.

»Genau dasselbe.« Fair hob die schwere Sauerstoff­Flasche auf. »Auch wer gut in Chemie ist, kann so was nicht in der Küche zusammenbrauen. Wie gesagt, man muss eine korrupte Quelle haben, oder man muss es einem Patienten klauen.«

»Gibt's Drogen, die man zu Hause herstellen kann?«, fragte Harry arglos.

»Amylnitrit«, antwortete Coop. »Aber das ist flüssig, wäre nicht so leicht zu transportieren. Das ist eine Droge, die man, wenn man geschickt ist, in der Küche zusammenbrauen könnte, aber dann käme der Kunde zum Kaufen in die Küche. Flüssigkeiten sind zu schwierig über große Entfernungen zu transportieren, und der Gewinn ist nicht sehr hoch. Bei illegalen Drogen oder Designerdrogen von den großen Drogenunternehmen ist die Gewinnspanne riesig. Von Amylnitrit hat Don keine fünfhundertfünfundzwanzigtausend Dollar in seinem Tresor.«