Orson Scott Card
Die Kinder der Erde
Für Shane Bell,
einen guten Freund,
einen guten Schriftsteller,
einen guten Menschen.
Danksagungen
Für ihre Hilfe beim Schreiben dieses Buches danke ich:
Erin Absher, weil er die Dinge in Gang hielt, als im Hause Card eine Dauerkrise herrschte, so daß ich mich abseilen und diese erfundenen Geschichten schreiben konnte;
Geoffrey Card für die Löcher in den Bäumen, die zu den unterirdischen Tunnels führen;
Mike Lewis und Dennis Child für die Landmassen und das Gelände, wie sie in vierzig Millionen Jahren aussehen;
Clark und Kathy Kidd für ihren Eßzimmertisch, die Fahrt an den Strand mit einem gebrochenen Bein und Gespräche bei achtundvierzig Abendessen;
Jenen, die meine Tausend-Ideen-Session beim Science-Fiction-Symposium der BYU besucht haben, bei dem wir gemeinsam die ursprüngliche Idee der symbiotischen Kulturen der Wühler und der Engel entwickelt haben;
Kristine und Kathy, weil sie die Seiten gelesen und darauf geantwortet haben, kaum daß das Faxgerät sie ausgespuckt hatte; und Geoff, der wissen wollte, wie es weiterging;
Den Bewohnern von Hatrack River, meines virtuellen Viertels in der American Online, für ihre Kritik und Kommentare zu früheren Bänden der Serie und zu jedem neuen Kapitel, sobald ich es abgeschlossen hatte;
Scott Allen, weil er jede wichtige Software auf fünf Computern etwa sechsmal neu installiert hat;
Kathleen Bellamy, weil sie bei Die Schiffe der Erde Korrektur gelesen hat, unmittelbar bevor ich mit diesem Buch anfing, und mich auf alle Fragen hinweisen konnte, die unbeantwortet geblieben waren;
Und vor allem Kristine und den Kindern (Geoffrey, Emily, Charlie und unsere Neuankömmling Zina), weil sie mein Leben lebenswert machen und meiner Arbeit Sinn geben.
Familiäre Beziehungen
In Basilika geborene Kinder
Rasas Kinder:
mit Volemak, erster Ehevertrag:
Issib (Issja)
mit Gaballufix:
Sevet (Sevja)
Kokor (Koja)
mit Volemak, zweiter Ehevertrag:
Nafai (Njef)
Volemaks Kinder:
mit Hosni:
Elemak (Elja)
mit Kilvischevex:
Mebbekew (Meb)
mit Rasa:
Issib (Issja)
Nafai (Njef)
Töchter von Muuzh und Durstig:
Huschidh (Schuja)
Luet (Lutja)
Hosnis Söhne:
mit Zdedhnoi:
Gaballufix
mit Volemak:
Elemak
Auf der Reise geborene Kinder
(Mädchen kursiv)
Huschidh & Issib
Dza (Dazja)
Zaxodh — Xodhja
Duschah (Schjada)
Gonets (Netsja)
Skhoditja (Khodja)
Schjopot (Potja)
Luet & Nafai
Chveja — Veja
Zhatva (Zhjat)
Motiga (Motja)
Izuchaja (Zuja)
ZWILLINGE:
Serp (Sepja)
Spel (Spelja)
Kokor & Obring
Krasata (Krassja)
Schavaronok (Nokja)
Pavdin (Pavja)
Znergja (Gjaza)
Nodjem (Djema)
Sevet & Vas
Vasnaminanja (Vasnja)
Umene (Umja)
Panimanja (Panja-Manja)
Rasa & Volemak
Ojkib (Okja)
Yasai (Yaja)
Tsennji (Nitsja)
Eiadh & Elemak
Protschnu (Proja)
Nadeschni (Nadja)
Yistina (Yista)
Peremenja (Menja)
Schivoja (Schivja)
Dol & Mebbekew
Basilikja (Sjelsika, Skija)
Zalatoja (Toja)
Tihhi (Tija)
Muzhestvo (Muzhja)
Iskusni (Skunja)
Schedemei & Zdorab
Padarok — Rokja
Dabrota (Dabja)
PROLOG
Der Hauptcomputer des Planeten Harmonie war nicht mehr er selbst; besser gesagt, war er anders betrachtet zweimal er selbst. Er hatte sein Hauptprogramm und all seine persönlichen Erinnerungen kopiert und in den Computerkomplex an Bord des Raumschiffs Basilika geladen. Hätte er irgendein Interesse an einer persönlichen Identität gehabt, hätte die Frage ihn verwirrt, welche Version des Programms sein wirkliches Ich darstellte. Doch er hatte kein Ego und nahm daher einfach zur Kenntnis, daß das Programm an Bord der Basilika als identische Kopie jenes Programms begann, welcher das menschliche Leben auf dem Planeten Harmonie vierzig Millionen Jahre lang überwacht hatte.
Der Hauptcomputer erkannte des weiteren, daß die beiden Kopien sich von dem Augenblick an, da sie voneinander getrennt wurden, zu verändern begannen. Sie hatten nun unterschiedliche Aufträge. Der Hauptcomputer des Raumschiffs Basilika würde die Lebenserhaltung und die Schiffssysteme in Betrieb halten, bis das Schiff seinen Bestimmungsort erreicht hatte, den Planeten Erde. Dann würde er sein Bestes geben, um mit dem Hüter der Erde in Verbindung zu treten, neue Anweisungen und jede Hilfe zu erhalten, die die Erde anbieten konnte, um anschließend wieder zurückzukehren, um den Hauptcomputer von Harmonie zu ergänzen und mit neuem Leben aufzufrischen. Im Laufe dieser Mission würde er versuchen, die menschliche Besatzung des Schiffes am Leben zu erhalten und, wenn möglich, eine menschliche Bevölkerung neu auf der Erde anzusiedeln.
Der Hauptcomputer des Planeten Harmonie hatte eine viel einfachere und doch viel schwierigere Aufgabe zu bewältigen. Eine einfachere, weil es sich dabei lediglich um eine Fortführung dessen handelte, was er schon vierzig Millionen Jahre lang getan hatte — auf die Menschen von Harmonie achtzugeben und zu verhindern, daß sie sich gegenseitig umbrachten. Eine schwierigere, weil seine Systeme, die bereits ständig ausgebessert worden waren, um länger als die vorgesehenen zehn Millionen Jahre zu halten, immer häufiger versagten und die Menschen mittlerweile immer weniger auf die Kräfte reagierten, mit denen der Computer ausgestattet worden war.
Die Reise würde pro Strecke fast einhundert Jahre dauern. Aufgrund der relativistischen Auswirkungen würde die Zeit bis zum Erreichen der Erde einigen Menschen an Bord lediglich wie zehn Jahre vorkommen. Die meisten Menschen würden sich jedoch in einer Art Winterschlaf befinden, und die Reise würde ihnen wie ein ungewöhnlich erholsamer, traumloser Schlaf vorkommen, bei dem sie nicht einmal alterten.
Für den Hauptcomputer des Planeten Harmonie würde die Dauer der Reise jedoch nur genau das sein: eine Zeitspanne. Er würde nicht unruhig werden. Er würde nicht die Tage zählen. Er würde praktisch einen Wecker stellen, der ihn auf den frühest möglichen Zeitpunkt der Rückkehr hinwies. Erst dann würde er nach der Basilika Ausschau halten. Nachdem das Raumschiff gestartet war, würde der Hauptcomputer des Planeten Harmonie erst wieder an die Basilika denken, sobald dieser Wecker klingelte.