52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen
Die in diesem Buch veröffentlichten Texte Rolf Dobellis sind im Zeitraum vom 5. September 2010 bis zum 29. August 2011 als wöchentliche Beiträge in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Schweizer SonntagsZeitung erschienen.
Website und E-Mail-Adresse des Autors:
www.dobelli.com
rolf@dobelli.com
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© 2011 Carl Hanser Verlag München
Internet: http://www.hanser-literaturverlage.de
Lektorat: Martin Janik
Herstellung: Stefanie König
Umschlaggestaltung: Birgit Schweitzer, unter Verwendung einer Fotografie von © Photolibrary/Corbis
Satz: Presse- und Verlagsservice, Erding
Datenkonvertierung eBook: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN 978-3-446-43040-2
INHALT
Vorwort
The Survivorship Bias
Warum Sie Friedhöfe besuchen sollten
The Swimmer’s Body Illusion
Ist Harvard eine gute oder schlechte Universität?
Wir wissen es nicht
Der Overconfidence-Effekt
Warum Sie systematisch Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten überschätzen
Social Proof
Wenn Millionen von Menschen eine Dummheit behaupten, wird sie deswegen nicht zur Wahrheit
The Sunk Cost Fallacy
Warum Sie die Vergangenheit ignorieren sollten
Die Reziprozität
Warum Sie sich keinen Drink spendieren lassen sollten
The Confirmation Bias (Teil 1)
Passen Sie auf, wenn das Wort »Spezialfall« fällt
The Confirmation Bias (Teil 2)
Murder your darlings
The Authority Bias
Warum Sie gegenüber Autoritäten respektlos sein sollten
Der Kontrasteffekt
Warum Sie Ihre Fotomodellfreundinnen zu Hause lassen sollten
The Availability Bias
Warum Sie lieber einen falschen Stadtplan als gar keinen verwenden
Die Es-wird-schlimmer-bevor-es-besser-kommt-Falle
Spricht jemand von einem »schmerzvollen Weg«, sollten Ihre Alarmglocken läuten
The Story Bias
Warum selbst die wahren Geschichten lügen
Der Rückschaufehler
Warum Sie ein Tagebuch schreiben sollten
Das Chauffeur-Wissen
Warum Sie Nachrichtensprecher nicht ernst nehmen dürfen
Die Kontrollillusion
Sie haben weniger unter Kontrolle, als Sie denken
Die Incentive-Superresponse-Tendenz
Warum Sie Ihren Anwalt nicht nach Aufwand bezahlen sollten
Die Regression zur Mitte
Die zweifelhafte Leistung von Ärzten, Beratern, Coachs und Psychotherapeuten
Die Tragik der Allmende
Warum vernünftige Menschen nicht an die Vernunft appellieren
The Outcome Bias
Beurteilen Sie nie eine Entscheidung aufgrund des Ergebnisses
Das Auswahl-Paradox
Warum mehr weniger ist
The Liking Bias
Sie handeln unvernünftig, weil Sie geliebt werden wollen
Der Endowment-Effekt
Klammern Sie sich nicht an die Dinge
Das Wunder
Die Notwendigkeit unwahrscheinlicher Ereignisse
Groupthink
Warum Konsens gefährlich sein kann
The Neglect of Probability
Warum die Jackpots immer größer werden
The Zero-Risk Bias
Warum Sie für das Nullrisiko zuviel bezahlen
Der Knappheitsirrtum
Der Knappheitsirrtum
The Base-Rate Neglect
Wenn du in Wyoming Hufschläge hörst und schwarz-weiße Streifen siehst …
Der Spielerfehlschluss
Warum es keine ausgleichende Kraft des Schicksals gibt
Der Anker
Wie uns ein Glücksrad den Kopf verdreht
Die Induktion
Wie Sie Leute um ihre Millionen bringen
Die Verlustaversion
Warum uns böse Gesichter schneller auffallen als freundliche
Social Loafing
Warum Teams faul sind
Das exponentielle Wachstum
Warum ein gefaltetes Blatt unser Denken übersteigt
The Winner’s Curse
Wie viel würden Sie für einen Euro bezahlen?
Der fundamentale Attributionsfehler
Fragen Sie nie einen Schriftsteller, ob der Roman autobiografisch sei
Die falsche Kausalität
Warum Sie nicht an den Storch glauben sollten
The Halo Effect
Warum schöne Menschen leichter Karriere machen
Die alternativen Pfade
Gratulation! Sie haben im Russisch Roulette gewonnen
Die Prognoseillusion
Wie die Kristallkugel Ihren Blick verzerrt
The Conjunction Fallacy
Warum plausible Geschichten verführen können
Framing
C’est le ton qui fait la musique
The Action Bias
Warum abwarten und nichtstun eine Qual ist
The Omission Bias
Warum Sie entweder die Lösung sind – oder das Problem
The Self-Serving Bias
Warum Sie nie selber schuld sind
The Hedonic Treadmill
Warum Sie Ihren Arbeitsweg kurz halten sollten
The Self-Selection Bias
Staunen Sie nicht, dass es Sie gibt
The Association Bias
Warum Erfahrung manchmal dumm macht
Das Anfängerglück
Vorsicht, wenn zu Beginn alles gut läuft
Die kognitive Dissonanz
Wie Sie mit kleinen Lügen Ihre Gefühle in Ordnung bringen
The Hyperbolic Discounting
Carpe Diem – aber bitte nur am Sonntag
Nachwort
Anhang
Dank
Literatur
Stimmen zum Buch
Angefangen hat alles an einem Abend im Herbst 2004. Auf Einladung des Verlegers Hubert Burda war ich nach München gereist, um an einem, wie es hieß, »ungezwungenen Austausch mit Intellektuellen« teilzunehmen. Nie zuvor hatte ich mich als »Intellektueller« wahrgenommen (ich habe BWL studiert und bin Unternehmer geworden – also das Gegenteil eines Intellektuellen), doch ich hatte zwei Romane veröffentlicht, und das genügte offenbar.
Am Tisch saß Nassim Nicholas Taleb, damals ein obskurer Wall-Street-Trader mit Hang zur Philosophie. Ich wurde ihm vorgestellt als Kenner der englischen und schottischen Aufklärung – speziell David Hume. Man hatte mich ganz offensichtlich verwechselt. Ich sagte nichts, lächelte etwas unsicher in die Runde und ließ die so entstandene Pause als Beleg meiner enormen Philosophiekenntnisse wirken. Sofort zog Taleb einen freien Stuhl zu sich hin und hieß mich, die Sitzfläche tätschelnd, darauf Platz zu nehmen. Zum Glück schwenkte das Gespräch nach wenigen Sätzen von Hume zur Wall Street, wo ich wenigstens mithalten konnte. Wir amüsierten uns über die systematischen Fehler, die CEOs machten, ohne uns selbst auszunehmen. Wir redeten über die Tatsache, dass unwahrscheinliche Ereignisse rückblickend betrachtet viel wahrscheinlicher erscheinen. Wir lachten darüber, dass Anleger sich bei Kursen unter dem Einstandspreis kaum von ihren Aktien trennen können.