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«Eine Million Dollar, Mr. Mann. Wir glauben, daß Sie das Geld unterschlagen und in die Schweiz gebracht haben.«

Mann lief zornrot an. Vor Wut stotterte er fast.»Wie… wie können Sie so was behaupten? Verschwinden Sie, sonst hole ich die Polizei!«

Einer der Männer zog eine Pistole.»Setzen Sie sich, Mr. Mann.«

Großer Gott, sie wollen mich berauben!» Hören Sie«, sagte Mann heiser,»nehmen Sie sich, was Sie wollen. Gewaltanwendung ist überflüssig und…«

«Bitte setzen Sie sich.«

Während der Bankier sich in einen Sessel fallen ließ, trat einer der Männer an den abgeschlossenen Barschrank, schlug mit dem Ellbogen die Glasscheibe ein und öffnete die Tür. Dann nahm er ein großes Wasserglas heraus, füllte es bis zum Rand mit Scotch und trug es zu Mann hinüber.

«Trinken Sie das. Das wird Sie beruhigen.«»Ich… ich trinke nach dem Abendessen nichts mehr. Mein Arzt.«

Der andere setzte William Mann die Pistolenmündung an die Schläfe.»Trinken Sie, sonst finden Sie Ihr Gehirn in diesem Glas wieder.«

Mann begriff jetzt, daß er zwei Wahnsinnigen in die Hände gefallen war. Er griff mit zitternder Hand nach dem Glas und nahm einen kleinen Schluck.

«Austrinken!«

Er nahm einen größeren Schluck.»Was… was wollen Sie von mir?«

«Trinken Sie das Glas aus.«

«Hören Sie, das ist nicht nötig. Ich.«

Der Pistolengriff traf ihn über dem linken Ohr. Mann stöhnte vor Schmerz.»Austrinken!«

Mann leerte das Glas mit einem Zug. Er hatte das Gefühl, daß sich ein glühender Lavastrom in seinen Magen ergoß. Dann wurde ihm schwindlig.»Mein Safe ist oben im Schlafzimmer«, murmelte er mit schwerer Zunge.

«Wir haben’s nicht eilig«, sagte der Mann mit der Pistole.»Sie haben reichlich Zeit für einen weiteren Drink.«

Der andere Mann ging an den Barschrank und füllte das Glas erneut bis zum Rand.»Hier.«

«Nein!«protestierte Mann.»Ich will nichts mehr!«

Das Glas wurde ihm in die Hand gedrückt.»Austrinken.«

«Ich will wirklich nichts.«

Der zweite Schlag war so schmerzhaft, daß Mann das Gefühl hatte, der Pistolengriff hätte ihm die linke Schläfe zerschmettert. Fast wäre er ohnmächtig geworden.

«Austrinken.«

Wenn sie unbedingt wollenJe schneller dieser Alptraum zu Ende ist, desto besser. Mann nahm einen großen Schluck und spürte einen Brechreiz.

«Wenn ich noch mehr trinke, muß ich kotzen.«»Wenn Sie das tun, erschieße ich Sie«, sagte der Kerl mit der Pistole.

Mann stierte ihn an. Er sah jetzt alles doppelt.

«Was wollt ihr denn alle?«murmelte er.

«Wir wollen, daß Sie bereuen, Mr. Mann.«

William Mann nickte betrunken.»Okay, ich bereue.«

Der andere lächelte zufrieden.»Sehen Sie, mehr verlangen wir gar nicht. «Er drückte Mann einen Schreibblock in die Hand.»Am besten nehmen Sie Ihren eigenen Kugelschreiber. Sie brauchen nur zu schreiben: >Ich bereue alles. Verzeiht mir.<«

William Mann starrte ihn benommen an.»Das is’ alles?«

«Das ist alles. Danach gehen wir.«

Er war plötzlich in Hochstimmung. Darum geht’s also! Die beiden sind religiöse Fanatiker. Sobald sie gegangen waren, würde er die Polizei anrufen und sie verhaften lassen. Wartet nur, ich sorge dafür, daß ihr eingelocht werdet!

«Schreiben Sie, Mr. Mann.«

Der Block verschwamm vor seinen Augen.»Was soll ich also schreiben?«

«Schreiben Sie einfach: >Ich bereue alles. Verzeiht mir.<«

«Okay. «Obwohl er Mühe hatte, den Kugelschreiber zu halten, begann er zu schreiben. Ich bereue alles. Verzeiht mir.

Der andere nahm ihm den Block aus der Hand, wobei er ihn, wie bereits zuvor, nur an den Kanten anfaßte.»Ausgezeichnet, Mr. Mann. Sehen Sie, wie einfach das war?«

Das Zimmer begann sich vor seinen Augen zu drehen.»Yeah. Danke. Ich hab’ bereut. Gehen Sie jetzt bitte?«

«Wie ich sehe, sind Sie Linkshänder.«

«Was?«

«Sie sind Linkshänder.«

«Ja.«

«In letzter Zeit sind hier viele Straftaten verübt worden, Mr. Mann. Deshalb wollen wir Ihnen die Pistole dalassen.«

Mann spürte, daß ihm die Waffe in die linke Hand gedrückt wurde.

«Wissen Sie, wie man damit umgeht?«

«Nein.«

«Das ist ganz einfach. Man setzt sie so an…«Der Unbekannte hob die Pistole an William Manns Schläfe und betätigte mit Manns Zeigefinger den Abzug. Ein dumpfer Knall ließ die Gläser im Barschrank klirren. Blut spritzte auf den Schreibblock.

«Sehen Sie, so einfach ist das«, sagte einer der beiden Unbekannten.»Gute Nacht, Mr. Mann.«

BLITZMELDUNG

TOP SECRET ULTRA CGHQ AN DIREKTOR NSA PERSÖNLICH 1. AUSFERTIGUNG VON 1 AUSFERTIGUNG(EN)

BETREFF: OPERATION DOOMSDAY

7. WILLIAM MANN — LIQUIDIERT TEXTENDE

Zehnter Tag Fort Smith, Kanada

Am nächsten Morgen meldete die Bankenaufsicht, in Manns Bank sei ein Fehlbetrag von einer Million Dollar festgestellt worden. Die Polizei kam bei ihren Ermittlungen zu dem Ergebnis, daß William Mann Selbstmord begangen hatte. Die verschwundene Million tauchte nie wieder auf.

29

Elfter Tag Brüssel, 03.00 Uhr

General Edgar Shipley, der Kommandant des USAF-Stützpunktes Ramstein, wurde von seinem Adjutanten geweckt.

«Entschuldigen Sie, daß ich Sie wecke, General, aber es ist wirklich wichtig.«

General Shipley setzte sich gähnend auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Gestern war es verdammt spät geworden, weil er eine Gruppe amerikanischer Senatoren hatte bewirten müssen.»Was gibt’s denn, Billy?«

«Vorhin ist ein dringender Anruf vom Tower gekommen, Sir. Entweder spielen alle unsere Radargeräte verrückt, oder wir haben. seltsame Besucher.«

General Shipley war sofort hellwach. Mit einem Ruck stand er auf.»Ich bin in fünf Minuten drüben.«

In dem abgedunkelten Raum drängten sich Offiziere und Unteroffiziere um grünlich leuchtende Radarschirme. Als der General hereinkam, nahmen sie Haltung an.

«Weitermachen!«Shipley wandte sich an Hauptmann Muller, den diensthabenden Offizier.»Was geht hier vor, Lewis?«

Hauptmann Muller kratzte sich am Hinterkopf.»Das ist mir ein Rätsel, Sir. Kennen Sie ein Flugzeug, das fünfunddreißig-tausend Stundenkilometer erreichen, abrupt bremsen und ebenso schnell in Gegenrichtung fliegen kann?«

General Shipley starrte ihn an.»Wovon reden Sie eigentlich?«

«Nach Angaben unserer Radargeräte hat sich mindestens eine halbe Stunde lang genau das abgespielt. Anfangs haben wir vermutet, da würde irgendein elektronisches Gerät getestet.

Aber unsere Anfragen bei den Deutschen, Franzosen, Engländern und Russen haben ergeben, daß sie die gleichen Phänomene auf ihren Radarschirmen sehen.«

«Also kann’s kein Gerätefehler sein«, stellte der General fest.

«Richtig, Sir. Außer Sie würden annehmen, alle Radargeräte der Welt seien plötzlich durchgedreht.«

«Wie viele dieser Erscheinungen haben Sie im Radar beobachtet?«

«Über ein Dutzend, Sir. Sie sind so schnell, daß wir Mühe haben, ihrer Flugbahn zu folgen. Kaum haben wir sie erfaßt, verschwinden sie wieder. Ich wollte schon unsere Abfangjäger aufsteigen lassen, aber diese Objekte — was immer sie sein mögen — fliegen so hoch, daß wir sie nie erreichen könnten.«

General Shipley trat an eines der Radargeräte.»Haben Sie sie noch auf den Schirmen?«

«Nein, Sir. Sie sind verschwunden. «Muller zögerte einen Augenblick.»Aber ich habe den schrecklichen Verdacht, General, daß sie zurückkommen werden.«