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Nur hereinspaziert, meine Damen und Herrn! Sehen Sie den echten Körperteil eines außerirdischen Lebewesens. Ein echter Körperteil eines echten E.T.s. Nur 1000 Forint für einen Anblick, den Sie nie vergessen werden.

Und dann war Laszlo mit Marika im Bett, und sie waren beide nackt, und er fühlte, wie die Spitzen ihrer Brüste über seine Haut strichen und ihre Zunge über seinen Körper glitt. Ihre Lippen schienen überall gleichzeitig zu sein. Er griff nach Marika, und seine Hände schlossen sich um etwas Kaltes und Schleimiges, und er schrak hoch und riß die Augen auf und schrie — und in diesem Augenblick stieß die Kobra zu.

Seine Leiche wurde am nächsten Morgen aufgefunden. Das große Terrarium der Giftschlange war leer.

BLITZMELDUNG

TOP SECRET ULTRA HRQ AN DIREKTOR NSA PERSÖNLICH 1. AUSFERTIGUNG VON 1 AUSFERTIGUNG(EN)

BETREFF: OPERATION DOOMSDAY

10. LASZLO BUSZFEKETE — LIQUIDIERT TEXTENDE

General Hilliard telefonierte mit Janus.»Ich habe soeben Commander Bellamys Abschlußbericht erhalten. Er hat den letzten Zeugen aufgespürt. Wir haben uns um alle gekümmert.«

«Ausgezeichnet. Ich informiere die anderen. Und Sie setzen inzwischen den Rest unseres Plans in die Tat um.«

«Sofort, Sir.«

BLITZMELDUNG

TOP SECRET ULTRA NSA AN DIREKTOREN:

SIFAR, ML6, GRU, CIA, COMSEC, DCI, CGHQ, BND PERSÖNLICH 1. AUSFERTIGUNG VON 1 AUSFERTIGUNG(EN)

BETREFF: OPERATION DOOMSDAY

11. COMMANDER ROBERT BELLAMY — LIQUIDIEREN

Der Gejagte

35

Fünfzehnter Tag

Kann es eine elfte Augenzeugin gegeben haben? Und weshalb ist sie dann von keinem der übrigen Zeugen erwähnt worden? Der Angestellte der Firma SUNSHINE TOURS, der die Busfahrkarten verkauft hatte, hatte ausdrücklich von sieben Fahrgästen gesprochen. Robert war der Überzeugung, der ungarische Schausteller müsse sich geirrt haben.

Es wäre ein leichtes gewesen, Buszfeketes Aussage einfach für ein Hirngespinst zu halten und zu ignorieren — aber das ließ Roberts gewissenhafte Ausbildung nicht zu. Die Angaben des Ungarn mußten überprüft werden. Wie? Robert überlegte. Hans Beckermann, der Busfahrer, muß es wissen.

Spät am Abend kam Robert in Zürich an. Die Herbstluft war kühl und klar, und am Himmel stand ein voller Mond. Robert mietete einen Wagen und fuhr nach Kappel. Im Dorf bog er hinter der Kirche rechts ab und hielt vor Beckermanns Haus.

Das Haus war dunkel. Robert klingelte und wartete. Nichts. Er klingelte abermals. Schließlich öffnete sich ein Fenster im ersten Stock, und Frau Beckermann blickte hinaus. Sie war bereits im Nachthemd.»Ja, bitte?«

«Erinnern Sie sich an mich, Frau Beckermann? Ich bin der Journalist, der einen Artikel über Ihren Mann schreibt. Entschuldigen Sie die späte Störung, aber ich müßte ihn dringend sprechen.«

«Hans ist tot.«

Robert Bellamy stockte der Atem.»Was sagen Sie?«

«Mein Mann ist tot.«

«Ich… das tut mir leid. Wie ist das passiert?«

«Er ist mit seinem Auto von der Straße abgekommen und in eine Schlucht gestürzt. «Ihre Stimme klang verbittert.»Die Dummköpfe von der Polizei behaupten, er hätte Drogen genommen.«

«Drogen?«Sie müssen entschuldigen, daß ich Ihnen nichts anbiete, aber wir haben keinen Schnaps mehr im Haus. Magengeschwür. Die Ärzte können mir nicht mal Schmerzmittel verschreiben, weil ich gegen alle allergisch bin.

«Die Polizei nimmt also an, daß es ein Unfall war?«

«Ja.«

«Ist eine Autopsie vorgenommen worden?«

«Ja — und dabei wollen sie Drogen entdeckt haben. Aber das kann nicht sein!«

Robert wußte nicht, was er dazu sagen sollte.»Es tut mir schrecklich leid, Frau Beckermann. Ich.«

«Auf Wiedersehen. «Das Fenster schloß sich.

Ein Augenzeuge ist tot. Nein, schon zweiLeslie Mothershed ist beim Brand seiner Wohnung umgekommen. Robert blieb lange unbeweglich stehen. Er glaubte, die Stimme seines Ausbilders auf der» Farm «zu hören: Nehmen wir mal an, Sie stoßen bei einem Einsatz auf» Zufälle«; ein Gesicht, das Sie überall wiedersehen, ein Wagen, der Ihnen ständig auffällt, und dergleichen mehrNun, für uns gehören» Zufälle «in dieselbe Kategorie wie der Weihnachtsmann.»Zufälle «gibt’s nicht! Wenn Sie mit einem sogenannten» Zufall «konfrontiert werden, müssen Sie um Ihr Leben fürchten.

Robert wurde von widersprüchlichen Emotionen hin- und hergerissen. Was da passiert war, mußte Zufall gewesen sein, und trotzdem… Ich muß die Sache mit der geheimnisvollen Frau überprüfen.

Als erstes rief er im kanadischen Fort Smith an. Eine Frauenstimme meldete sich.»Ja?«

«Könnte ich bitte William Mann sprechen?«»Tut mir leid«, antwortete die Frau mit tränenerstickter Stimme.»Mein Mann ist tot. Er hat Selbstmord verübt.«

Selbstmord? Dieser hartgesottene Bankier? Was zum Teufel geht hier vor? fragte Robert sich. Ein entsetzlicher Gedanke stieg in ihm auf. Unvorstellbar, dachte er. Und trotzdem… Er griff erneut zum Telefon.

«Professor Schmidt, bitte.«

«Der Professor ist bei einer Explosion in seinem Labor ums Leben gekommen…«

«Ich hätte gern Dan Wayne gesprochen.«

«Der arme Kerl. Sein Hengst hat ihn letzte Woche totgetrampelt und.«

«Wissen Sie, ob sich Laszlo Buszfeketes Kuriositätenschau noch in Sopron befindet?«

«Sein Unternehmen ist geschlossen. Buszfekete ist tot…«

«Fritz Mandel, bitte.«

«Fritz ist in der Werkstatt tödlich verunglückt…«Die Alarmsirenen schrillten jetzt ohrenbetäubend laut.

«Würden Sie bitte Olga Romantschenko ans Telefon holen?«

«Die Ärmste ist im Park ermordet worden! Und dabei war sie noch so jung.«

«Ich rufe an, um nach Pater Patrinis Zustand zu fragen.«

«Der Pater ist friedlich entschlafen…«

«Ich möchte Kevin Parker sprechen.«

«Kevin ist ermordet worden…«

Tot. Sämtliche Augenzeugen tot. Und er war der Mann, der sie aufgespürt und identifiziert hatte.

Robert war dazu mißbraucht worden, die Zeugen aufzuspüren. Was steckt hinter dieser Sache? Otto Schmidt ist in Deutschland ermordet worden, Hans Beckermann und Fritz Mandel sind in der Schweiz getötet worden, Dan Wayne und Kevin Parker in den USA, Olga Romantschenko ist in der UdSSR ermordet worden, William Mann in Kanada, Leslie Mothershed in England, Pater Patrini in Italien und Laszlo Buszfekete in Ungarn. Das bedeutet, daß die Geheimdienste von mehr als einem halben Dutzend Staaten am größten Täuschungsmanöver der Weltgeschichte beteiligt sind. Auf höchster Ebene muß irgend jemand entschieden haben, sämtliche Zeugen des UFO-Absturzes liquidieren zu lassen. Aber wer? Und warum?

Das Ganze war eine internationale Verschwörung, und Robert Bellamy steckte mitten drin.

Er mußte untertauchen. Zwar konnte er kaum glauben, daß auch er liquidiert werden sollte, denn schließlich war er einer von ihnen. Aber bevor er sich nicht Gewißheit verschafft hatte, durfte er nichts riskieren. Als erstes mußte er zu Ricco nach Rom, um sich einen gefälschten Paß zu besorgen.

Während des Fluges wurde Robert bewußt, wie sehr ihn die Strapazen der letzten zwölf Tage mitgenommen hatten. Er hatte Mühe wachzubleiben.

Als er nach der Landung auf dem Flughafen Leonardo da Vinci das Terminal betrat, erblickte er sie. Wie angewurzelt blieb er stehen. Sie kehrte ihm den Rücken zu, und er glaubte einen Augenblick lang, er habe sich getäuscht. Doch dann hörte er ihre Stimme.