Sagum: der römische Militärumhang aus Wolle, der immer rot gefärbt war. Das Anlegen des Sagum zeigte den Beginn des Kriegszustandes an, während die Toga das Kleidungsstück der Fnedenszeit war.
Salier: »Tänzer«, zwei dem Mars und dem Quirinus geweihte Priesterorden, die ihre Rituale im März beziehungsweise im Oktober abhielten. Jeder Orden bestand aus zwölf jungen Patriziern, deren Eltern noch leben mußten. An ihren Feiertagen legten sie bestickte Tuniken, Bronzehelme und Brustpanzer an und trugen jeder einen der zwölf heiligen Schilde (Ancilia) und einen Stab. Sie zogen in einer Prozession zu den bedeutendsten Altären Roms und führten vor jedem einen Kriegstanz auf. Das Ritual war so alt, daß ihre Gesänge und Gebete im ersten vorchristlichen Jahrhundert nicht mehr verstanden wurden.
Samniten: kriegerisches Bergvolk in Mittelitalien, das in drei Samnitenkriegen gegen die Römer kämpfte und erst 82 v. Chr. endgültig besiegt wurde.
Saturnalien: Fest des Saturns, vom 17. bis zum 23. Dezember, eine rauhe und fröhliche Angelegenheit, bei der Geschenke ausgetauscht, Schulden beglichen und Sklaven von ihren Herren bedient wurden.
Scaena: mehrgeschossiges Bühnengebäude des römischen Theaters, das dem griechischen Theater in seinen wesentlichen Elementen nachgebildet ist. Ihr vorgelagert, zum Zuschauerraum hin, befindet sich das Proscenium, meist eine niedere Vorhalle, die der eigentliche Spielort der Schauspieler wird.
Scutum: der Schild im Kampf. Die Römer haben eine eigene Taktik aufgrund der Deckung ganzer Verbände durch den Schild entwickelt.
Sella curulis: Ein Klappstuhl. Er gehörte zu den Insignien der curulischen Magistraten und des flamen Dialis.
Senat: Das wichtigste beratende Komitee Roms. Es bestand aus dreihundert bis sechshundert Senatoren, die alle zumindest einmal in ein Amt gewählt worden waren. Einst die oberste gesetzgebende und exekutive Körperschaft waren diese früheren Befugnisse des Senats bis zur Spätzeit der römischen Republik auf die Gerichte und die Volksversammlungen übergegangen. Die Hauptkompetenz des Senats lag auf dem Feld der Außenpolitik und in der Berufung der Heerführer. Senatoren hatten das Privileg, die tunica, laticlava zu tragen.
Sestertius: Die gängigste römische Münze, bis Augustus aus Silber, danach aus Messing.
Sica: Ein einschneidiger Dolch oder ein kurzes Schwert unterschiedlicher Länge. Sie galt als Lieblingswaffe der Straßenbanden und wurde von thrakischen Gladiatoren benutzt. Eine sica galt als anrüchige, unehrenhafte Waffe.
Sistrum (PL Sistra): Klapper; dem Isis-Kult zugehöriges und damit weitverbreitetes Lärminstrument.
Sklavenkrieg: Der von dem thrakischen Gladiator Spartacus angeführte Sklavenaufstand von 73 - 71 v. Chr. Die Rebellion wurde von Pompeius und Crassus niedergeschlagen.
Solarium: Ein Dachgarten oder Patio.
Spatha: Das Schwert der römischen Kavallerie, länger und schmaler als das gladius.
Spina: ritueller Dorn für Tieropfer, auch beim Schlachten von Tieren zu Orakelzwecken verwendet.
SPQR: »Senatus populusque Romanus«. Der Senat und das Volk Roms. Die Formel, die die Hoheit Roms verkörperte. Sie wurde auf offiziellen Briefen, Dokumenten und öffentlichen Einrichtungen verwendet.
Statilische Schule: Ausbildungsstätte von zeitweise bis zu 1000 Gladiatoren, benannt nach der berühmten Kampflehrerfamilie der Statilii.
Stilus: eiserner, später beinerner Griffel zum Schreiben auf Wachstafeln. Geschrieben wurde mit dem spitzen Ende; korrigiert wurde durch Glattstreichen mit dem breiten Ende.
Strophium: Ein breites Stoffband, das Frauen unter oder über ihren Kleidern trugen, um ihre Brüste zu stützen.
Subligaculum: Ein Lendenschurz, der sowohl von Männern als auch von Frauen getragen wurde.
Subura: Ein Viertel im Tal zwischen dem Viminal und dem Esquilin, berühmt für seine Elendsquartiere, lauten Märkte und rauhen Bewohner.
Talente: Größte Münzeinheit.
Tarpejischer Felsen: Eine Klippe unterhalb des Capitols, von der Verräter hinabgestoßen wurden. Benannt war der Felsen nach dem römischen Mädchen Tarpeia, die der Legende zufolge den Sabinern den Zugang zur Burg auf dem Capitol verraten hat.
Tempel des Jupiter Capitolinus: der wichtigste Tempel Roms. Triumphzüge endeten immer mit einem Opfer in diesem Tempel.
Tempel des Saturn: Der Staatsschatz wurde in einer Krypta unter diesem Tempel aufbewahrt, der gleichzeitig als Lager der militärischen Standarten genutzt wurde.
Toga: Mantelähnliches Obergewand der römischen Bürger. Die gehobenen Schichten trugen eine weiße Toga, ärmere Leute und Trauernde eine dunkle. Die mit einem purpurfarbenen Saum besetzte toga praetexta war die Amtskleidung der curulischen Magistraten und diensttuenden Priester und wurde von jungen Freigeborenen getragen, bevor sie die Schwelle zur Männlichkeit überschritten. Die purpurfarbene und mit goldenen Palmen bestickte togapicta wurde von Heerführern, die einen Triumph feierten, getragen, sowie von einem Magistraten, wenn öffentliche Spiele abgehalten wurden.
Trabea: mit breiten Purpurstreifen verziertes Staatskleid.
Tonsor: ein als Barbier oder Friseur ausgebildeter Sklave.
Trans-Tiberim: ein neues Stadtviertel auf dem westlichen Tiberufer, das außerhalb der alten Stadtmauern lag.
Tribun: Vertreter der Plebejer, mit Vetorecht gegen Senatsentscheidungen und legislativer Gewalt ausgestattet. Dieses Amt konnte nur von Plebejern ausgeübt werden. Militärtribune wurden aus den Reihen der jungen Männer von Senatsrang oder aus dem Ritterstand gewählt und standen einem General als Adjutant zur Seite. Normalerweise die erste Stufe einer politischen Karriere.
Tribus: Organisationseinheit oder Untergliederung der römischen Bürgerschaft aus Verwaltungsgründen. Ursprünglich drei Klassen von Patriziern. In der republikanischen Zeit zählten alle Bürger zu einem tribus, von denen es in der Stadt vier und im Umland einunddreißig gab. Neubürger wurden einem bereits bestehenden tribus zugeordnet.
Triclinium: Speisezimmer des römischen Hauses, benannt nach den Klinen; das sind die Liegen, auf denen die Speisen eingenommen wurden.
Tripus: Dreifuß, dreifüßiger Kessel.
Triumph: Eine prunkvolle Zeremonie zur Feier eines militärischen Erfolges. Die Auszeichnung konnte nur vom Senat verliehen werden. Ein siegreicher Heerführer mußte außerhalb der Stadtmauern auf die Erlaubnis des Senats warten, die Stadt zu betreten. Sein Oberbefehl erlosch in dem Moment, in dem er das pomerium überschritt. Der Heerführer, Triumphator genannt, wurde mit königlichen, fast göttlichen Ehren empfangen. Für einen Tag galt er tatsächlich als gottgleich. Ein Sklave wurde beauftragt, hinter ihm zu stehen und ihn in regelmäßigen Abständen an seine Sterblichkeit zu erinnern, damit die Götter nicht eifersüchtig wurden.
Triumvirat: Ein Dreimännerkollegium, ein von den römischen Behörden häufig eingesetzter Ausschuß zur Erledigung spezieller politischer oder religiöser Aufgaben. Davon zu unterscheiden: das Triumvirat als private Vereinbarung politisch Mächtiger. Das berühmteste Triumvirat (60 v. Chr.) war die Dreierherrschaft von Caesar, Pompeius und Crassus. 43 v. Chr. kam ein zweites Triumvirat mit Antonius, Octavian und Lepidus zustande.
Tunika: Ein langes, ärmelloses oder kurzärmeliges Hemd, im Freien unter einer Toga und zu Hause als Hauptbekleidungsstück getragen. Die von Senatoren und Patriziern getragene tunica laticlava hatte einen breiten purpurfarbenen Streifen vom Kragen bis zum Saum. Die tunica angustidava hatte einen schmalen Streifen und wurde von den equites getragen. Die von oben bis unten purpurfarbene und mit goldenen Palmen bestickte tunica picta war das Kleidungsstück eines Generals, der einen Triumph feierte.