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»Nun ja, es würde unsere Einsatztruppe beschäftigen, Sir. Sie müssen wissen«, und an dieser Stelle senkte er die Stimme, »dass es in diesem Geschäftsbereich derzeit leider nicht genug zu tun gibt, um sie alle auf Trab zu halten. Nicht wie in den alten Zeiten. Gibt es denn nicht eine einzige weitere Person, die sie lieber tot sähen?«

Peter grübelte. Er konnte es nicht ausstehen, ein Schnäppchen auszuschlagen, aber ihm fiel einfach beim besten Willen niemand ein. Er mochte die Menschen im Allgemeinen. Trotzdem, ein Sonderangebot war ein Sonderangebot …

»Hören Sie, könnte ich noch einmal darüber nachdenken und wir treffen uns hier morgen wieder?«

Die Miene des Verkäufers hellte sich auf. »Aber selbstverständlich, Sir«, sagte er. »Ich bin überzeugt, Ihnen wird noch ein Name einfallen.«

Die Lösung – die eigentlich doch auf der Hand lag – fiel Peter unmittelbar vor dem Einschlafen ein. Er setzte sich kerzengerade im Bett auf, tastete nach dem Schalter der Nachttischleuchte und schrieb den Namen auf die Rückseite eines alten Briefumschlags, für den Fall, dass er ihn vergaß. Ehrlich gesagt glaubte er nicht, dass er den Namen vergessen könnte, denn er war ja auf so schmerzliche Weise nahe liegend, aber man weiß nie – bei diesen Nachtgedanken vor dem Einschlafen.

Der Name, den er auf der Rückseite des Briefumschlages notiert hatte, lautete: Gwendolyn Thorpe.

Er schaltete das Licht aus, drehte sich auf die Seite und schlief bald tief und fest, träumte selige und bemerkenswert unmörderische Träume.

Kemble erwartete ihn schon, als er am Sonntagabend in den Dirty Donkey kam. Peter holte sich etwas zu trinken und setzte sich zu ihm.

»Ich nehm das Sonderangebot«, verkündete er zur Begrüßung.

Kemble nickte eifrig. »Eine äußerst weise Entscheidung, wenn Sie die Bemerkung gestatten, Sir.«

Peter Pinter lächelte bescheiden. Es war das Lächeln eines Mannes, der die Financial Times liest und weise Geschäftsentscheidungen trifft. »Das sind dann vierhundertfünfzig Pfund, stimmt’s?«

»Sagte ich vierhundertundfünfzig Pfund, Sir? Du meine Güte, wie dumm von mir. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber ich hatte wohl unseren Mengenrabatt im Kopf. Ich fürchte, bei zwei Objekten beläuft sich der Preis auf vierhundertfünfundsiebzig Pfund.«

Enttäuschung und Raffgier spiegelten sich in Peters freundlichem, jugendlichem Gesicht wider. Das waren 25 £ mehr, als er gerechnet hatte. Doch Kemble hatte etwas gesagt, das sein Interesse von neuem weckte.

»Mengenrabatt?«

»Gewiss, aber ich bezweifle, dass dies für Sie infrage kommen könnte, Sir.«

»Doch, doch, bestimmt. Erklären Sie es mir.«

»Wie Sie wünschen, Sir. Für einen größeren Auftrag gewähren wir Mengenrabatt, sodass die Entsorgung von zehn Personen nur vierhundertfünfzig Pfund kosten würde.«

Peter fragte sich, ob er sich vielleicht verhört hatte. »Zehn Leute? Aber das wären nur fünfundvierzig Pfund pro Kopf.«

»Ja, Sir. Es ist der Umfang des Auftrags, der ihn für uns profitabel machen würde.«

»Verstehe«, sagte Peter und »Hhm«, sagte Peter und: »Könnten Sie morgen Abend noch mal herkommen?«

»Natürlich, Sir.«

Kaum zu Hause, kramte Peter Papier und Stift hervor. An den linken Seitenrand schrieb er die Zahlen eins bis zehn untereinander. Dann setzte er die Namen dahinter wie folgt:

1. Archie G.

2. Gwennie.

3. …

und so weiter.

Nachdem er die ersten beiden eingetragen hatte, saß er da und kaute an seinem Stift und zermarterte sich das Hirn, um sich an jedes Unrecht zu erinnern, das ihm je zugefügt worden war, und dachte über Leute nach, ohne die die Welt glücklicher wäre.

Er rauchte eine Zigarette. Er ging im Zimmer umher.

Aha! An seiner Schule hatte es einen Sportlehrer gegeben, dem es das größte Vergnügen bereitet hatte, Peter das Leben zur Hölle zu machen. Wie hieß der Kerl doch gleich wieder? Und lebte er überhaupt noch? Peter war nicht sicher, also schrieb er kurzerhand hinter die Nummer 3.: Sportlehrer der Oberschule an der Abbot Street. Beim Nächsten ging es schon schneller. Vor ein paar Monaten hatte sein Abteilungsleiter sich geweigert, Peter eine Gehaltserhöhung zu geben. Inzwischen war die Gehaltserhöhung zwar doch gekommen, aber das war ja nicht entscheidend. Mr. Hunterson wurde Nummer vier.

Als er fünf Jahre alt gewesen war, hatte ein Junge namens Simon Ellis ihm Farbe über den Kopf geschüttet, während ein anderer Junge namens James Sowieso in festgehalten und ein Mädchen namens Sharon Hartsharpe gelacht hatte. Sie wurden die Nummern fünf bis sieben.

Wer noch?

Im Fernsehen las ein Mann mit einem unangenehmen Grinsen die Nachrichten vor. Er kam auf die Liste. Und was war mit der Frau in der Wohnung nebenan mit dem kläffenden Köter, der immer in die Halle schiss? Sie und der Kläffer kamen an Nummer neun. Zehn war am schwierigsten. Er kratzte sich am Kopf, ging in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu holen, und stürzte dann zurück und schrieb ›Mein Großonkel Mervyn‹ hinter die 10. Es ging ein Gerücht, der alte Knabe sei ziemlich reich, und es bestand immerhin die Möglichkeit, dass er Peter ein bisschen Geld hinterlassen würde (auch wenn die Wahrscheinlichkeit äußerst gering war).

Sehr zufrieden mit den Ergebnissen seiner abendlichen Denkleistung ging er zu Bett.

Der Montag bei Clamages verlief routinemäßig. Peter war Verkäufer in der Buchabteilung – eine Position ohne viel Verantwortung und Stress. Er hielt seine Liste in den Abgründen der Hosentasche fest mit der rechten Hand umklammert und ergötzte sich an dem Gefühl von Macht, das sie ihm gab. Er verbrachte eine höchst angenehme Mittagspause in der Kantine zusammen mit der hübschen Gwendolyn (die nicht ahnte, dass er sie und Archie zusammen im Lager hatte verschwinden sehen) und schenkte dem aalglatten jungen Mann aus der Buchhaltung gar ein Lächeln, als er ihm auf dem Flur begegnete.

Am Abend überreichte er Kemble voller Stolz seine neue Liste.

Der kleine Verkäufer machte ein langes Gesicht.

»Ich fürchte, dies sind nicht zehn Namen, Mr. Pinter«, erklärte er. »Sie haben die Frau von nebenan und ihren Hund als eine Person zusammengefasst. Das bringt uns auf insgesamt elf und das macht zusätzlich …« Er förderte hurtig seinen Taschenrechner zu Tage »… noch einmal siebzig Pfund. Wie wäre es, wenn wir den Hund vernachlässigten?«

Peter schüttelte den Kopf. »Der Hund ist so schlimm wie die Frau. Wenn nicht schlimmer.«

»Dann, fürchte ich, haben wir ein kleines Problem. Es sei denn …«

»Was?«

»Es sei denn, Sie wollen unseren En-gros-Tarif nutzen, Sir. Es ist ein regelrechter Dumpingpreis. Aber gewiss sind Sie nicht …«

Es gibt Wörter, die bei bestimmten Menschen etwas auslösen, Wörter, die ihre Gesichter vor Freude, Erregung oder Eifer erstrahlen lassen. Umwelt kann ein solches Wort sein, Okkult ein anderes. Dumpingpreis war Peters. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Erklären Sie das genauer«, verlangte er mit der unerschütterlichen Selbstsicherheit des erfahrenen Käufers.

»Nun, Sir«, begann Kemble und gestattete sich ein kleines, leises Lachen. »Wir können sie en gros für Sie entsorgen. Zu siebzehn Pfund fünfzig pro Kopf ab fünfzig aufwärts, wenn es über zweihundert sind, kostet es sogar nur einen Zehner pro Objekt.«

»Und ich nehme an, Sie gehen auf fünf Pfund runter, wenn ich tausend Leute aus dem Weg geräumt haben will?«

»O nein, Sir«, Kemble schien schockiert. »Bei solchen Größenordnungen können wir unseren Service zu einem Pfund pro Kopf anbieten.«

»Ein Pfund?«

»Ganz recht, Sir. Die Gewinnmarge ist eher schmal, aber der hohe Umsatz und die Produktivitätssteigerung würden den Preis durchaus rechtfertigen.«