»Schicksal«, sagte ich und lächelte, auch wenn sie es nicht sehen konnte. »Und die eine Sache, die uns immer vorantreibt ... dieser seltene und glorreiche Augenblick, wenn sich das Leben als doch nicht so mies erweist.«
Sie streckte ihre Hand nach mir aus, und ihre Fingerspitzen berührten in der Dunkelheit meine Wange. Sie betastete meine Augen und Nase und Lippen, als sei sie blind. »Ich liebe es, Menschen im Dunkeln zu berühren. Sie fühlen sich ganz anders an, die Proportionen ändern sich, je nachdem, wie man jemanden anfasst. Vielleicht verändern sie sich ja wirklich, wer kann das schon sagen? Du könntest dich durchaus in irgendein entstelltes Monster verwandeln. Man muss das Licht schon sehr schnell anmachen, um das finstere Gesicht eines Menschen erblicken zu können - also das Gegenteil von dem freundlichen Gesicht, das sie aufsetzen, um alle glauben zu lassen, dass sie ganz gewöhnlich und normal sind.«
»Denkst du, dass ich mich in ein Monster verwandle?«
»Vielleicht. Aber vielleicht verwandle ich mich ja auch in ein Monster. Was würdest du dann machen?«
»Wie ein Wahnsinniger wegrennen und hinter mir eine Durchfallspur herziehen.«
Sie küsste mich. »Sei nicht eklig.«
Ich erwiderte ihren Kuss. »Ich werde so lange nicht eklig sein, wie du dich nicht in ein Monster verwandelst. Und das betrifft jede Art von Monster.«
Sie küsste mich abermals, doch ich sagte: »Wir sollten jetzt besser schlafen. Du hast versprochen, die heilige Elizabeth, die Unberührte, zu sein, und ich wollte der heilige David, der Göttliche, sein.«
»Kommt drauf an, worin du göttlich bist.«
Wir schafften es, eine einigermaßen bequeme Schlafposition einzunehmen, schlossen die Augen und taten fast eine Dreiviertelstunde so, als würden wir schlafen. Ich lauschte dem Knarren des Hauses, dem Wind, der durch die Eiche wehte, und dem leisen Rauschen der See. Ich lauschte dem Luftzug, der sich um das Haus bewegte, gegen die Fenster klopfte und an den Schlössern rappelte.
Ich lauschte Liz' gleichmäßigem Atem, der zu jemandem gehörte, der schlafen wollte, aber nicht konnte, und der fast im Begriff war, nach unten zu gehen und eine Tasse Tee aufzugießen.
»Liz?«, fragte ich schließlich. »Schläfst du?«
Sie zog das Laken vom Gesicht. »Mein Verstand kommt nicht zur Ruhe.«
»Woran denkst du? An etwas Bestimmtes?«
»Oh ... eigentlich nicht. Arbeit, das College. Ich habe überlegt, ob ich genug Geld zusammenbekommen kann, um mir ein Auto zu kaufen. Ich bin es leid, immer andere zu fragen, ob ich mitfahren kann.«
Es folgte eine lange Stille, dann sagte ich: »Ich kann auch nicht schlafen.«
»Vielleicht bist du es nicht mehr gewöhnt, mit jemandem im Bett zu liegen.«
»Könnte sein.«
Schließlich sagte sie: »Du darfst mich küssen, weißt du? Wir werden nicht von einem bösen Gott dafür bestraft.«
»Ich weiß nicht. Ich möchte nichts anfangen, was ich nicht zu Ende führen kann.«
»Wer redet davon, irgendwas anzufangen? Und wer redet davon, irgendwas zu Ende zu führen?«
Ich legte meinen Arm um ihre Schulter. »Weißt du, was
Danny mich neulich gefragt hat? >Hat Gott sich selbst geschaffen<«
»Und was hast du geantwortet?«
»Ich habe gesagt, er solle nicht albern sein. Dann wurde mir klar, dass ich die Antwort gar nicht weiß. Ich habe die ganze Nacht lang darüber nachgedacht.«
»Gott war vor allem anderen da. Gott war schon immer.«
»Was ist denn das für eine Antwort? Das ist eine faule Ausrede.«
Liz stützte sich auf einen Ellbogen und küsste mich auf meine Wange, dann auf den Mund. Ihre Zunge wanderte zwischen meinen Zähnen umher. Ich versuchte, den Kuss nicht zu erwidern, doch sie schmeckte so, wie ein Mädchen schmecken sollte ... ein wenig süß, ein wenig salzig, Speichel und Parfüm und Wein, und da war ihre schwere warme unter einem T-Shirt verborgene Brust, die sich gegen meinen nackten Arm drückte. Unsere Lippen waren in einen stummen leidenschaftlichen Ringkampf verwickelt. Ich drückte ihre Brüste durch den Stoff, sie waren enorm, vor allem im Vergleich zu denen von Janie. Sie waren wie ein Wirklichkeit gewordener Penthouse-Traum. Mein Schwanz richtete sich schnell und unwiderruflich auf, und ich konnte nichts dagegen tun. Liz nahm ihn in ihre rechte Hand und umschloss ihn kraftvoll, so wie ein Mädchen, das darin einige Übung hat. Sie schob ihre Hand langsam auf und nieder, auf und nieder, bis er fast unerträglich angeschwollen und vor Gleitflüssigkeit völlig nass war.
Ich ließ in der gleichen Zeit meine Hände unter ihr T-Shirt gleiten und umfasste ihre Brüste; mit Zeigefinger und Daumen massierte ich ihre Brustwarzen, bis sie sich steif aufrichteten. Während sie mich küsste und meinen Penis massierte, sang sie mit einer ganz hohen Stimme ein seltsames Lied, das einem Angst einjagen konnte. Liz drehte sich kurz um und zog ihren Slip aus.
»Kondom«, sagte ich mit erstickter Stimme.
»Ich nehme die Pille.«
»Egal ... wir sollten trotzdem eines benutzen!«
»Ich habe kein AIDS, weißt du?«
Bevor ich noch ein Wort sagen konnte, hatte sie sich rittlings auf mich gesetzt. Meinen Schwanz, den sie noch immer fest umschlossen hatte, dirigierte sie zwischen ihre Schenkel. Sie neckte mich einen Moment lang, indem sie ihn über ihre Schamlippen gleiten ließ, ohne mich eindringen zu lassen. Im nächsten Moment presste sie ihren Unterleib dagegen, und ich drang so tief ein, wie es nur möglich war. Ich schloss die Augen. Nach Monaten der Abstinenz, nach Monaten, in denen ich mir immer wieder eingeredet hatte, dass ich das hier nicht brauchte, war es ein Segen. Ich weiß nicht, ob ich laut aufstöhnte, auf jeden Fall beugte sich Liz vor, küsste mich und sagte: »Ssscht, es ist wundervoll.«
Sie bewegte sich mit einer Geschmeidigkeit auf und nieder, die mich nach und nach immer stärker erregte, aber nicht zu stark. So kam es mir vor, als seien mehrere Stunden vergangen, ehe ich dieses unwiderstehliche Verkrampfen zwischen meinen Beinen verspürte, das mir verriet, dass ich es nicht mehr lange würde aushalten können. Liz begann zu keuchen, ihr T-Shirt klebte auf ihren schweißnassen Brüsten. Ich legte meine Hände fest um ihre Pobacken und presste sie noch stärker auf mich.
In genau dem Augenblick hörten wir auf dem Dachboden ein lautes Poltern. Direkt über uns. So, als habe jemand einen Sessel umgeworfen.
Liz saß wie erstarrt auf mir, meinen Schwanz immer noch tief zwischen ihren Schenkeln vergraben. »Was war das?«, flüsterte sie. »Das war doch keine Ratte?«
»Ich habe doch gesagt, dass sie groß ist.«
»Groß?« In ihrer Stimme schwang Angst mit. »Sie muss ja riesig sein!«
Wir warteten und lauschten, und in dem Moment, als wir im Begriff waren, uns weiter zu lieben, folgte ein weiteres Geräusch: ein entsetzliches Schlurfen, danach ein lautes Gepolter, als sei eine Sammlung Spazierstöcke umgefallen.
Liz erhob sich. Ich spürte den kalten Luftzug zwischen meinen nassen Schenkeln. »Das ist keine Ratte«, sagte sie. »Da oben ist jemand.«
»Ach, komm schon«, protestierte ich. »Warum sollte jemand auf dem Dachboden einen solchen Lärm machen? Es ist eine Ratte. Das klingt nur so schlimm, weil wir uns genau darunter befinden.«
»Vielleicht wohnt da oben jemand, von dem du nichts weißt. Ich habe mal einen Film über einen Mann gesehen, der immer nachts nach unten kam, wenn die Familie schlief, und dann durchs Haus lief.«
»Warum sollte jemand auf einem stockfinsteren Speicher wohnen wollen?«
»Keine Ahnung. Vielleicht hat sich jemand eingenistet, bevor du hergekommen bist. Jetzt versteckt er sich auf dem Dachboden und wartet, bis du wieder gehst.«