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Warum wehrst du dich? fragte eine Stimme, die ihre eigenen Gedanken hervorgebracht haben mochten, oder fremde. Unterwirf dich. Das ist es, was du immer gewünscht hast. Völlige Vereinigung in Gleichförmigkeit. Unterwirf dich.

Die Logik war unangreifbar. Sie unterwarf sich.

* * *

»Es kommt zurück!«schrie Skander, und die beiden anderen sahen mit ihr, wie das Insekt zu Vardias Kopf flog und seinen Rüssel in ihren Kopf bohrte. Diesmal blieb es viel länger, drei- oder viermal so lange wie vorher. Schließlich zog es sich zurück und surrte zu seiner Mutterblume. Sie sahen, wie Vardia ins Leben zurückkehrte, die Augen bewegte, sich umschaute. Sie zog ihre Wurzeln ein, schüttelte die Beine.

»Chon! Alles in Ordnung?«rief Skander sorgenvoll.

»Es geht uns gut, Dr. Skander«, erwiderte Vardia mit einer Stimme, die ihre eigene, aber seltsam anders war. »Wir können jetzt ohne Probleme weiterziehen.«

Die Lichter Des Erahners zuckten wild.

»Der Erahner sagt, daß Sie nicht die Person unserer Gruppe sind«, erklärte Der Rel. »Wer oder was sind Sie? Die Gleichung ist verändert.«

»Wir sind Chon. Wir sind alles, das Chon je gewesen ist. Die ihr Chon genannt habt, ist verschmolzen. Sie ist nicht länger eine, sondern alle. Bald wird alles Chon und Chon alles sein.«

»Sie sind die verdammte Blume!«sagte Hain aufgebracht. »Sie haben mit der Czillanerin einfach getauscht!«

»Es handelt sich um keinen Tausch, wie Sie das nennen«, erwiderte sie. »Und wir sind nicht die verdammte Blume, wie Sie sagen, sondern alle Blumen. Die Aufzeichner übermitteln und übertragen, wie Sie vermutet haben, aber der Prozeß kann vom ersten Sprießen an total sein und ist es gewöhnlich auch, woher könnten wir sonst unsere Information, unseren Intellekt beziehen? Eine neue Blüte ist eine Leere, ein unbeschriebenes Blatt. Wir verschmelzen.«

»Und Sie sind mit der Czillanerin verschmolzen?«sagte Der Rel. »Sie haben alle ihre Erinnerungen, zu Ihren eigenen?«

»Das ist richtig. Und da wir alles von der Czillanerin in uns haben, wissen wir von eurem Unternehmen, dem Grund und dem Ziel und sind jetzt ein Teil davon. Ihr habt keine Wahl, und wir auch nicht, weil wir mit euch nicht verschmelzen können.«

Skander war entsetzt. Nun, Vardia hatte ihren Wunsch erfüllt bekommen, dachte die Meerjungfrau. Und wir haben Probleme.

»Und wenn wir uns weigern?«fuhr Skander das neue Wesen an. »Ein Biß von Hain, und Sie wären fort.«

Das Wesen in Vardias Körper trat vor Hain und blickte dem Rieseninsekt in die Augen.

»Wollen Sie mich essen, Hain?«fragte es ruhig.

Hains Zunge zuckte, aber irgend etwas hielt sie zurück. Sie wollte die Czillanerin plötzlich nicht essen. Sie mochte sie. Es war ein gutes Wesen, eines, das die Interessen des Barons förderte. Es war ihre beste Freundin.

»Ich — ich verstehe nicht«, sagte Hain verwirrt. »Warum sollte ich sie essen wollen? Sie ist meine Freundin, meine Verbündete. Ich könnte ihr nie etwas tun, ihr nicht und den schönen Blumen und Insekten auch nicht.«

»Es hat geistige Macht!«schrie Skander und versuchte, sich aus dem Sattel zu befreien. Hain streckte plötzlich die Beine aus und legte sich auf den Boden.

Skander war vom Gurt befreit und schaute sich um. Ihre zuckenden Augen begegneten dem Blick der Czillanerin, und plötzlich ebbte die Panik ab. Sie konnte sich nicht erinnern, wovor sie Angst gehabt hatte.

Das Wesen kam auf die Meerjungfrau zu und streichelte über das Haar der Umiau, und Skander atmete auf und lächelte.

»Ich liebe dich«, sagte Skander. »Ich würde alles für dich tun.«

»Natürlich wirst du das«, erwiderte der Slelcronier ruhig. »Wir gehen alle gemeinsam zum Schacht, nicht wahr, Liebes? Und du zeigst mir alles?«

Die Umiau nickte ekstatisch.

Das Wesen wandte sich Erahner und Der Rel zu.

»Was wollen Sie mit mir tun?«fragte Der Rel. »Mir ins Auge blicken?«

Zum erstenmal zögerte das Wesen, wirkte unsicher, verwirrt. Es griff mit seinem Denken nach dem Wesen aus dem Norden und fand nichts, womit es sich in Beziehung setzen konnte. Es war, als existiere das Wesen nicht mehr.

»Wenn wir dich nicht kontrollieren können, bist du für uns auf jeden Fall unwichtig«, sagte Vardias Stimme ruhig.

Erahner und Rel rührten sich nicht.

»Ich sagte, die Gleichung hat sich verändert«, erklärte Der Rel. »Ich habe nicht gesagt, in welcher Beziehung. Der Erahner hat offenbar immer recht. Bis zu diesem Augenblick wußte ich nicht, wie wir Skander im Schacht kontrollieren sollten, oder warum die Mitnahme der Czillanerin für uns günstig war. Jetzt ist es klar.«Der Rel schwieg kurze Zeit. »Wir sind von Beginn an führend für dieses Projekt gewesen«, fuhr er fort. »Wir haben günstige Umstände und die erstaunlichen Fähigkeiten des Erahners genutzt, um die Situation nach unseren Wünschen zu gestalten. Wir führen. Jetzt führen wir ohne Sorge.«

»Was für Macht besitzt du, um uns zu führen?«sagte die neue Vardia verächtlich. »Wir holen in diesem Augenblick unsere größten Aufzeichner, um dich zu vernichten. Du bist nicht mehr notwendig.«

»Ich habe gar keine Macht, außer Sprache und Bewegung«, gab Der Rel zu, als acht riesige Insekten donnernd heransurrten. »Der Erahner hat die Macht«, fügte er hinzu, und die zuckenden Lichter des Erahners nahmen an Leuchtkraft und Schnelligkeit zu. Plötzlich schossen Strahlen aus dem blinkenden Wesen und trafen die acht Insekten mit Lichtgeschwindigkeit.

Die Umrisse der Aufzeichner flammten weiß. Es zischte, als die Wesen verschwanden, und achtmal hintereinander gab es einen kleinen Knall, als die Luft dort hineinstürzte, wo sie gewesen waren.

»Hmmmm…«, sagte Der Rel. »Das ist neu. Der Erahner ist voller Überraschungen. Gehen wir? Ich möchte nicht mehr als zwei Nächte in Ihrem bezaubernden Land verbringen.«

Der slelcronische Geist in Vardias Körper war niedergeschmettert. Das zuversichtliche Leuchten in ihren Augen wurde von Respekt verdrängt, vermischt mit etwas Neuem in seiner Erfahrung — Angst.

»Wir — wir wußten nicht, daß Sie solche Macht haben«, stieß sie hervor.

»Eine Kleinigkeit, im Grunde«, erwiderte Der Rel. »Nun? Wollen Sie sich uns anschließen oder nicht? Ich hoffe es — es ist viel einfacher als das, was Der Erahner tun müßte, um Skanders Mitarbeit zu erzwingen, und ich bin sicher, daß Sie im Interesse Ihres Volkes, beider Arten, wünschen, daß eher wir Erfolg haben als die anderen.«

Das Wesen wandte sich Skander zu und sagte:»Steig wieder auf. Wir müssen weiter.«

»Ja, mein Liebling«, sagte Skander glücklich und gehorchte.

»Sie führen«, sagte der Slelcronier zu Erahner und Rel.

»Wie immer«, erwiderte Der Rel zuversichtlich. »Wissen Sie etwas über Ekh'l?«

Der Strand in Ivrom — der Morgen

»Sieht friedlich genug aus«, sagte Vardia, als sie das Floß am Strand entluden. »Eigentlich sehr angenehm.«

»Aber irgend etwas ist hier gegen Leute eingestellt«, meinte Brazil. »Das Hex hat keine Botschaft in Zone, und alle Expeditionen hierher sind verschollen, wie gestern nacht Bat. Bleiben wir am Strand, solange wir können.«

»Und was wird aus Bat?«fragte Wuju. »Wir können ihn doch nicht einfach im Stich lassen.«

»Ich mache das so ungern wie du«, sagte Brazil, »aber das Hex ist groß, und wir wissen nicht, wo er sein könnte. Wir könnten ebenso gut nach einem bestimmten Grashalm suchen. Ich kann kein Risiko eingehen, so gern ich ihm helfen würde.«

»Mir gefällt das nicht«, erklärte Wuju störrisch, aber sie konnte gegen seine Logik nichts vorbringen außer Gefühlen. »Wir haben die Murnies überstanden«, meinte sie. »Was kann hier Schlimmeres sein?«