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mit Elli zusammen in die Smaragdenstadt zu ziehen. In einem dichten Wald retteten Elli und der Scheuch den Eisernen Holzfäller vor dem Tod. Der Mann hatte ein ganzes Jahr mit erhobener Axt an einem Baum gestanden, wo ihn einmal der Regen überrascht hatte. Weil er seine Ölkanne damals nicht bei sich hatte, waren seine eisernen Gelenke im Regen eingerostet. Elli holte die Ölkanne aus des Holzfällers Haus und schmierte ihn, worauf er sich wie neugeboren fühlte. Auch er beschloß, in die Smaragdenstadt zu ziehen, wo er sich von Goodwin ein liebendes Herz für seine eiserne Brust erbitten wollte, denn das war sein sehnlichster Wunsch. Als nächster schloß sich der wunderlichen Schar der Feige Löwe an, der davon träumte, tapfer zu werden. Auf dem Weg in die Smaragdenstadt erlebten Elli und ihre Gefährten viele gefährliche Abenteuer. Sie besiegten einen Menschenfresser, schlugen sich mit schrecklichen Säbelzahntigern, überquerten einen reißenden Fluß und gerieten in ein tückisches Mohnfeld, in dem Elli, Toto und der Löwe vom Duft der Mohnblumen in einen tiefen Schlaf fielen, aus dem sie nur durch einen glücklichen Zufall wieder erwachten. Während dieses letzten Abenteuers lernte Elli die Königin der Feldmäuse, Ramina, kennen, die ihre Freundin wurde. Von Ramina bekam sie eine silberne Zauberpfeife, die Elli sehr zustatten kommen sollte. Nach unzähligen Strapazen erreichten Elli und ihre Gefährten den herrlichen Palast Goodwins. Beim Betreten der Stadt hatte man ihnen grüne Brillen aufgesetzt, worauf alles ringsum in den verschiedensten Tönen der grünen Farbe zu funkeln begann. Goodwin erklärte sich bereit, unsere Wanderer zu empfangen, nur mußte jeder einzeln vor ihn treten. Elli erschien er in der Gestalt eines riesigen Kopfes, dessen Stimme von der Seite kam. „Ich bin Goodwin, der Große und Schreckliche", hörte Elli. „Wer bist du, und warum belästigst du mich?"

„Ich bin Elli, ein kleines und schwaches Mädchen", antwortete sie. „Ich komme von weit her, damit Ihr mir helft!"

Elli erzählte dem Kopf ihre Abenteuer und bat, er solle ihr helfen, zu Vater und Mutter nach Kansas zurückzukehren. Als der Zauberer hörte, daß Elli aus Kansas sei, sagte er in milderem Ton:

„Geh in das Violette Land und befreie seine Einwohner von der bösen Bastinda. Dann werde ich dich nach Hause bringen."

Das gleiche forderte Goodwin vom Scheuch, vom Eisernen Holzfäller und vom Löwen, nachdem sie ihre Anliegen vorgetragen hatten. Schweren Herzens machten sich unsere Freunde in das Violette Land auf, denn sie glaubten nicht, die mächtige Bastinda besiegen zu können. Die böse Hexe mußte indessen alle ihre Zaubermittel anwenden, um der tapferen Schar Herr zu werden. Auf ihren Befehl zerrissen die fliegenden Affen den Scheuch, warfen den Eisernen Holzfäller in einen Abgrund und brachten Elli, den Löwen und Toto als Gefangene in den Violetten Palast. Lange schmachteten die drei in der Gefangenschaft ohne Hoffnung auf Rettung. Diese kam aber, wenn auch durch Zufall. Die Hexe hatte nämlich eine schreckliche Angst vor Wasser. Seit 500 Jahren hatte sie sich nicht mehr gewaschen, ihre Zähne nicht geputzt und kein Wasser angerührt, denn man hatte ihr prophezeit, daß sie durch Wasser umkommen werde. Eines Tages schüttete Elli, außer sich vor Zorn, weil die Hexe ihr die silbernen Schuhe rauben wollte, einen Eimer Wasser über sie aus. Bastinda löste sich auf, und das Land der Zwinkerer war von nun an frei. Frohlockend flickten die Zwinkerer die Kleider des Scheuchs und stopften sie mit frischem Stroh aus. Den Eisernen Holzfäller zerlegten sie in seine Bestandteile, und nachdem jedes einzeln repariert wurde, bauten sie ihn wieder zusammen und polierten ihn auf Hochglanz. Der Mann gefiel ihnen so sehr, daß sie ihm die Herrschaft über ihr Land anboten. Der Holzfäller willigte ein, sagte aber, er müsse sich zuerst bei Goodwin ein Herz holen. Siegreich kehrte die kleine Schar in die Smaragdenstadt zurück, doch Goodwin beeilte sich nicht, sein Versprechen zu halten. Darüber aufgebracht, stürmten unsere Helden in den Thronsaal, wo Toto hinter einem Wandschirm einen kleinen alten Mann in gestreiften Hosen hervorzerrte. Elli und ihre Begleiter waren enttäuscht, als sie erfuhren, daß das ängstliche Männchen niemand anders als der große und schreckliche Zauberer Goodwin war. Dieser erzählte ihnen seine Geschichte und gestand, daß er die Menschen viele Jahre lang betrogen hatte. Er schloß jedoch mit den Worten:

„Eure Wünsche werde ich trotzdem erfüllen, Freunde. Ich war ja immerhin viele Jahre Zauberer, und da hab ich schließlich einiges gelernt." Goodwin nahm dem Scheuch den Kopf ab, schüttete das Stroh aus und füllte ihn mit Sägespänen, in die er Näh- und Stecknadeln getan hatte.

„So, jetzt habt Ihr einen ungewöhnlich scharfen Verstand, mein Freund", sagte Goodwin, „Ihr müßt nur lernen, ihn richtig zu nutzen." „Oh, verlaßt Euch darauf!" rief der Scheuch freudig. Dem Holzfäller schnitt Goodwin eine Öffnung in die eiserne Brust, hängte ein totes, mit Sägespänen ausgestopftes Seidenherz hinein und lötete das Loch zu. Das Herz schlug nun in der Brust des wackeren Mannes, der darüber ganz entzückt war. Dem Löwen setzte der entlarvte Zauberer eine große Schüssel mit Mut vor, und als dieser sie ausgetrunken hatte, sagte er, jetzt sei er das tapferste Tier von der Welt. Nachdem die sehnlichsten Wünsche der drei Freunde in Erfüllung gegangen waren, war es für Elli an der Zeit, nach Kansas zurückzukehren, wie das Zauberbuch Willinas ihr prophezeit hatte. Aber da ereignete sich etwas Unvorhergesehenes. Goodwin sagte, er habe es satt, den Zauberer zu spielen, und wollte mit Elli nach Kansas gehen. Zu diesem Zweck setzte er den Luftballon wieder instand, mit dem er in das Wunderland gekommen war. Kaum hatte er ihn jedoch bestiegen, da riß ein Windstoß ihn fort, und Elli blieb im Wunderland zurück. Der Weise Scheuch, den Goodwin vor seiner Abreise zum Herrscher der Smaragdenstadt ernannt hatte, hielt mit seinen Freunden Rat, und man beschloß, gemeinsam zur guten Zauberin Stella zu ziehen, von der man sich Hilfe erhoffte. Und Stella half. Freilich mußten die Wanderer unterwegs viele gefährliche Abenteuer bestehen, aber da sie fest zusammenhielten, trotzten sie allen Gefahren. Stella eröffnete Elli das Geheimnis der Silberschuhe. Es stellte sich heraus, daß sie nur den Wunsch auszusprechen brauchte, und die Schuhe würden sie dorthin tragen, wohin sie wollte, und wäre es auch ans Ende der Welt.

„Hättest du von der Kraft der Schuhe gewußt", sagte Stella, „so hättest du gleich an dem Tag heimkehren können, da der Sturm dich in unser Land verschlug."

„Aber dann hätte ich mein wunderbares Gehirn nicht erhalten und wäre nicht Herrscher der Smaragdenstadt geworden!" rief der Scheuch. „Ich müßte noch heute im Weizenfeld stehen und die Krähen vertreiben." „Und ich wäre nicht zu meinem liebenden Herzen gekommen", sagte der Eiserne Holzfäller. „Ich müßte im Walde stehen und rosten, bis ich zu Staub zerfiele." „Und ich wäre ein Feigling geblieben", sagte der Löwe, „und nicht König der Tiere geworden."