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Selana lächelte den Kender an.

»Natürlich muß sie gehen, du Türknauf. Ihr Bruder – das ganze Königreich Dargonesti – wartet auf sie«, sagte der traurige Zwerg noch barscher als gewöhnlich.

»Hör mal, vielleicht könnte ich dich ja begleiten!« sagte Tolpan, dessen Gesicht sich plötzlich aufhellte. »Ich könnte noch einen Trank trinken!«

»Ich glaube nicht, Tolpan«, sagte Selana. »Ich habe eine lange, anstrengende Reise vor mir, und du könntest niemals Schritt halten. Außerdem herrschen in unserem Reich turbulente Zeiten.« Sie sah, wie das faltenreiche Gesicht des Kenders einen enttäuschten Ausdruck annahm.

»Manchmal ist die Welt sehr klein, Tolpan«, meinte sie freundlich. »Und wenn es jemanden gibt, der einfach mal zu einem Besuch vorbeischaut, dann habe ich so eine Ahnung, daß das bestimmt du bist.«

Tolpan strahlte angesichts dieses scheinbaren Kompliments.

»Dann wollen wir dich mal auf den Weg bringen«, sagte der Zwerg, während er väterlich ihren Arm nahm und sie zu der Stelle führte, wo Tanis wartete.

Die Blicke des Halbelfen und der Meerelfin trafen sich. In der wortlosen Art aller Elfen vermittelte Tanis ihr seine wiedergefundene Hochachtung und bat sie um Vergebung für seine anfängliche Ungeduld. Selana dankte ihm, daß er ihr geholfen hatte, ihre Dickköpfigkeit zu überwinden.

Spontan hob sie die Hand und streichelte seine Wange. »So schön.« Tief errötend nahm Tanis ihre Hand in seine und lächelte.

Selana schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter und watete, ohne sich umzusehen, in das laue Wasser des Neumeers. Sie ging weiter, bis das in Orange und Violett schimmernde Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug.

»Seht mal!« schrie Tolpan einige Augenblicke später. Flint und Tanis verfolgten Tolpans Finger zu einem Punkt nahe dem Horizont.

Dort sprang ein Delphin hoch aus dem Wasser.

Die drei frischgebackenen Freunde sahen schweigend zu, bis der Delphin verschwunden war. Dann drehte sich einer nach dem anderen um.

»So, und wo gehen wir jetzt hin?« fragte Tolpan übergangslos. Seine Hände steckten in seinen Hosentaschen, wo die Finger etwas Kaltes, Hartes fanden. Als er es herauszog, hielt er eine Münze mit zwei Gesichtern ins Licht der untergehenden Sonne.

»Na, wo die wohl herkommt?« fragte er sich leise.