»Einverstanden.«
Pevara blinzelte; sie konnte es nicht verhindern. »Einverstanden?« Sie musste ihn missverstanden haben. Er konnte nicht so leicht überzeugt worden sein.
Taims Blicke schienen sich in ihren Kopf zu bohren. Er breitete die Hände aus, und es war eine spöttische Geste.
»Was soll ich denn Eurer Meinung nach sagen? Fair ist fair? Für jeden den gleichen Anteil? Akzeptiert ›einverstanden‹ und fragt, wer mit Euch den Bund eingehen will. Außerdem solltet Ihr das alte Sprichwort bedenken. Lasst den Herrn des Chaos herrschen.« Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus.
Pevara hatte dieses Sprichwort noch nie gehört. Aber das Gelächter ließ sie frösteln.
Glossar
Der Tomanische Kalender (von Torna dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber die Jahre der Zerstörung und die darauffolgenden Jahre über fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden, dass man sich stritt, in welchem Jahr der alten Zeitrechnung man sich überhaupt befand. Tiam von Gazar schlug die Einführung eines neuen Kalenders vor, der am Ende dieser Kriege einsetzte und die (scheinbare) Erlösung der Welt von der Bedrohung durch Trollocs feierte. In diesem zweiten Kalender erschien jedes Jahr als sogenanntes Freies Jahr (FJ). Innerhalb der zwanzig auf das Kriegsende folgenden Jahre fand der Gazareische Kalender weitgehend Anerkennung. Artur Falkenflügel bemühte sich, einen neuen Kalender durchzusetzen, der auf seiner Reichsgründung basierte (VG = Von der Gründung an), aber dieser Versuch ist heute nur noch den Historikern bekannt. Nach weitreichender Zerstörung, Tod und Aufruhr während des Hundertjährigen Krieges entstand ein vierter Kalender durch Uren din Jubai Fliegende Möwe, einem Gelehrten der Meerleute, und wurde von dem Panarchen Farede von Tarabon weiterverbreitet. Dieser Farede-Kalender zählt die Jahre der Neuen Ära (NÄ) von dem willkürlich angenommenen Ende des Hundertjährigen Krieges an und ist während der geschilderten Ereignisse in Gebrauch.
Aelfinn: Eine Rasse von Wesen, die größtenteils menschlich aussehen, aber auch schlangenähnliche Züge haben. Sie beantworten drei Fragen wahrheitsgemäß. Wie auch immer die Frage lautet, ihre Antworten sind stets korrekt, werden aber häufig so formuliert, dass sie nicht eindeutig verständlich sind. Fragen über den Schatten können außerordentlich gefährlich sein. Ihr eigentlicher Aufenthaltsort ist unbekannt, aber man kann sie mit Hilfe eines Ter’angreals besuchen, das sich einst in Mayene befand, seit einigen Jahren aber im Stein von Tear steht. Berichten zufolge kann man sie auch durch den Turm von Ghenjei erreichen. Sie sprechen die Alte Sprache, erwähnen Verträge und Abmachungen und fragen jeden Besucher, ob er Eisen, Musikinstrumente oder Gerätschaften zum Feuermachen bei sich trägt (siehe auch: Eelfinn).
Amayar, die: Bewohner der Meervolk-Inseln. Die Amayar sind größtenteils nur den Atha’an Miere bekannt und stellen das Porzellan her, das allgemein als Meervolk-Porzellan bekannt ist. Als Anhänger des Wasserweges, der die Akzeptanz der Verhältnisse preist und nicht das, was wünschenswert wäre, flößt ihnen das Meer Unbehagen ein. Sie wagen sich nur in kleinen Fischerbooten aufs Wasser und verlassen nie die Ufernähe. Ihre Lebensweise ist sehr friedlich und bedarf nur wenig Überwachung durch die aus den Reihen des Atha’an Miere ausgewählten Gouverneure. Da diese Gouverneure nur wenig Verlangen verspüren, sich weit vom Meer zu entfernen, verwalten die Amayar ihre Dörfer hauptsächlich nach ihren eigenen Regeln und Bräuchen.
Arad Doman: Eine Nation am Aryth-Meer, die zurzeit vom Bürgerkrieg und den Kämpfen gegen die Anhänger des Wiedergeborenen Drachen zerrissen wird. Die Hauptstadt ist Bandar Eban. In Arad Doman nennt man die Nachkommen des Adels, der seine Herkunft auf die Zeit der Gründung der Nation zurückführen kann, die Blutgeborenen — im Gegensatz zu jenen, die erst später in den Adelsstand erhoben wurden. Der Herrscher (ein König oder eine Königin) wird von einem Rat der Kaufleute erwählt, der sich aus den Vorsitzenden der Kaufmannsgilden — in der Hauptsache Frauen — zusammensetzt. Er oder sie muss von adligem Blut und darf kein Kaufmann sein, die Person wird auf Lebenszeit gewählt. Der König oder die Königin verfügt über die absolute Autorität, kann aber durch eine Abstimmung des Rates abgesetzt werden; dazu ist eine Dreiviertelmehrheit erford erlich. Der derzeitige Herrscher ist König Alsalam Saeed Almadar, Lord von Almadar, der Hohe Herrscher von Haus Almadar. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt und geheimnisumwittert.
Asha’man: (1) In der Alten Sprache »Wächter«, immer ein Wächter von Gerechtigkeit und Wahrheit. (2) Die Bezeichnung der Männer — sowohl allgemein als auch im Sinne eines Ranges —, die zur Schwarzen Burg in der Nähe von Caemlyn in Andor gezogen sind, um dort den Gebrauch der Einen Macht zu erlernen. Ihre Ausbildung konzentriert sich auf die Möglichkeiten, die Eine Macht als Waffe zu benutzen. Sobald sie gelernt haben, Saidin, die männliche Hälfte der Macht, zu ergreifen, wird von ihnen verlangt — eine weitere Abweichung von den Gepflogenheiten der Weißen Burg —, alle mühevollen Arbeiten mit Hilfe der Macht zu erledigen. Ein neu aufgenommener Rekrut wird Soldat genannt; er trägt einen schlichten schwarzen Mantel mit einem hohen Kragen nach der andoranischen Mode. Mit der Beförderung zum Geweihten erhält er das Recht, eine als Schwert bezeichnete silberne Anstecknadel am Mantelkragen zu tragen. Die Beförderung zum Asha’man beinhaltet das Recht, auf der dem Schwert gegenüberliegenden Kragenseite die aus Gold und roter Emaille bestehende Anstecknadel in Form eines Drachen zu tragen. Obwohl viele Frauen — einschließlich der Ehefrauen — die Flucht ergreifen, wenn sie erfahren, dass ihr Mann die Macht lenken kann, sind eine stattliche Anzahl der Männer aus der Schwarzen Burg verheiratet, und sie benutzen eine Abart des Behüterbundes, um eine Verbindung zu ihren Frauen herzustellen. Dieser Bund wurde kürzlich so modifiziert, dass er Gehorsam erzwingt, und dazu benutzt, gefangene Aes Sedai gefügig zu machen. Einige Aes Sedai sind auch mit Asha’man den Bund eingegangen, allerdings handelt es sich hier um den traditionellen Behüterbund. Anführer der Asha’man ist Mazrim Taim, der sich selbst die Bezeichnung M’Hael verliehen hat, was in der Alten Sprache »Führer« bedeutet.
Balwer, Sebban: Ehemals Pedron Nialls (der Kommandierende Lordhauptmann der Kinder des Lichts) offizieller Sekretär und insgeheim sein Meister der Spione. Nach Nialls Tod half er aus ureigenen Beweggründen in Amador Morgase (die ehemalige Königin von Andor) bei ihrer Flucht vor den Seanchanern und ist jetzt der Sekretär von Perrin t’Bashere Aybara und Faile ni Bashere t’Aybara. Allerdings sind noch andere Pflichten hinzugekommen, und er leitet nun die Aktivitäten der Cha Faile und arbeitet für Perrin als Meister der Spione, obwohl Perrin das nicht so sieht (siehe auch: Cha Faile).
Bande der Roten Hand: siehe: Shen an Calhar.
Blut, das: Bezeichnung der Seanchaner für ihren Adel. Es gibt vier verschiedene Adelsränge, zwei beim Hohen Blut und zwei beim Niederen Blut. Das Hohe Blut lässt die Fingernägel bis auf eine Länge von zweieinhalb Zentimetern wachsen, rasiert den Kopf auf beiden Seiten und lässt nur in der Mitte einen Haarschopf übrig; bei den Männern fällt er schmaler als bei den Frauen aus. Die Länge des Haarschopfes richtet sich nach der Mode. Das Niedere Blut lässt ebenfalls die Fingernägel wachsen, aber sie rasieren außer den Seiten auch den Hinterkopf, außer dem Schopf bleibt ein breiter Zopf übrig, der bei Männern oft bis zur Schulter und bei Frauen bis zur Taille reichen kann. Die Angehörigen der höchsten Adelsränge des Hohen Blutes bezeichnet man als Hochlady oder Hochlord; sie lackieren sich die ersten beiden Fingernägel einer jeden Hand. Die Angehörigen des darunter befindlichen Ranges werden einfach als Lord oder Lady bezeichnet und lackieren sich lediglich die Zeigefingernägel. Angehörige des Niederen Blutes werden ebenfalls einfach als Lord oder Lady angesprochen, aber hier lackieren sich die Mitglieder des höheren Ranges die Nägel der letzten beiden Finger, während sich der untere Rang nur die Nägel der kleinen Finger lackiert. Die Kaiserin und die unmittelbaren Angehörigen der Kaiserfamilie rasieren sich den Kopf ganz und lackieren alle Fingernägel. Man wird ins Blut hineingeboren, kann aber auch zu diesem Rang erhoben werden. Das ist eine häufige Belohung für außergewöhnliche Leistungen oder Verdienste für das Kaiserreich.