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Es tut mir so leid, Kyle. Ich liebe dich, Bruder.

Ich hatte doch gar kein Grübchen am Kinn.

Ich war du.

Ich machte einen Satz nach vorn, dass ich beinahe ins Wasser fiel. Als ich erneut hineinschaute, stieß ich wieder auf mein Gesicht und beäugte es genau, erkannte alles darin wieder, was mich ausmachte … und dennoch: Wie im flackernden Kegel einer Taschenlampe fielen mir andere Einzelheiten auf, die mir überhaupt nicht zu eigen waren – dazu Gefühle, die ich bislang nicht gehegt hatte, sowie Ausdrucksformen, die nicht zu meinem Fundus gehörten …

»Kyle«, wisperte ich.

Ich war du.

Wem stand es zu, das Gegenteil zu behaupten? Wer sagte denn, dass wir beide nicht in der Tat ein und derselbe waren?

Ich war du.

»Ja«, sprach ich, als ich ihn sah – ja, wirklich erkannte – und den nächsten Lachanfall nicht unterdrücken konnte. Meine Tränen fielen ins Wasser, zerstörten mein Ebenbild. »Ja, du bist es, du und niemand anders. Ja! Ja …«

Etwa drei Monate danach – wir wohnten längst in einer hellen, kleinen Atelierwohnung in San Diego – packte es mich: Ohne Zögern, ohne Bedenken stand ich auf und ging ins Schlafzimmer, wo ich mich vor das Bett kniete und unsere Klapptruhe durchstöberte. Als ich den Notizblock fand, den ich gesucht hatte, nahm ich ihn nebst Kugelschreiber mit hinaus auf die Terrasse, von der aus man das Gaslamp Quarter überblickte. Eine Ahnung vom Ende des Sommers lag in der Luft, als ich zu schreiben anfing.