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Mr. Handel sah den Neffen ratlos an. „Wer ist Samuel Stone?" Nun wurde dem Neffen plötzlich klar, was geschehen war. Mr. Handel hatte durch den Sturz und den Stoß auf seinen Kopf das Gedächtnis verloren. Er konnte sich an nichts mehr erinnern! Der Neffe konnte es nicht glauben. „Wissen Sie denn nicht mehr, wer Samuel Stone war?" fragte er fieberhaft! Mr. Handel schüttelte den: Kopf. „Ich weiß überhaupt nichts mehr! Wer bin ich?"

„Sie heißen Handel. Sie sind aus Oklahoma gekommen. Sie waren zusammen mit Samuel Stone im Ölgeschäft." Mr. Handel sah ihn verständnislos an. „Was habe ich im Ölgeschäft zu suchen?"

„Na, Geld verdienen!" rief der Neffe schon ganz verzweifelt. „Sie wollten mir gerade eben sagen, wo sich das neue Ölfeld befindet."

„Tut mir leid", seufzte Handel. „Ich kann mich an nichts erinnern. Und ich fühle mich gar nicht gut." " Die Knie wurden ihm weich und gaben nach. Der Neffe fing ihn gerade noch auf.

„Kommen Sie, wir legen Sie ins Bett", sagte er.

Er war sich sicher, mit etwas Bettruhe würde Mr. Handel sein Gedächtnis schon wiederfinden.

Er machte vorsichtig die Haustür auf, um sich zu vergewissern, daß auch niemand da war, und half Mr. Handel dann die Treppe hinauf in eines der Gästezimmer. „Ich fühle mich gar nicht gut", sagte Mr. Handel noch einmal. „Ich habe schreckliche Kopfschmerzen. Vielleicht sollte ich lieber zum Arzt."

„Das Wird nicht nötig sein", beruhigte ihn der Neffe.

Das letzte, was er wollte, war, daß irgend jemand mit. dem Mann, welcher den Schlüssel zu den zehn Millionen besaß, in Kontakt trat.

„Legen Sie sich hin und ruhen Sie sich aus. Es wird bestimmt bald vorbei sein."

Er half Mr. Handel ins Bett und beobachtete ihn, wie er die Augen schloß und bald darauf eingeschlafen war. Ich und mein Glück! knurrte, der Neffe. Noch ein paar Sekunden, und er hätte mir gesagt, wo das Ölfeld ist.. Dafür muß ich jetzt warten, bis er sein blödes Gedächtnis wieder hat. Aber das Wichtigste war, daß niemand von Handels Anwesenheit im Haus erfuhr.

Der Neffe hörte, wie die anderen allmählich wach wurden: Er schloß die Tür des Gästezimmers und ging nach unten zu ihnen. Sie saßen beim Frühstück.

„Du warst schon weg heute morgen", sagte David. „Ich sah, daß dein Auto nicht da war."

„Ach, es war so ein schöner Tag, da entschloß mich zu einer kleinen Ausfahrt."

Alle sahen sie zum Fenster, vor dem tüchtiges Schneetreiben herrschte.

„Ich meine", sagte der Neffe, „so ein schöner Schneetag. Ich fahre furchtbar gern spazieren, wenn es schneit." Er stotterte fast, so nervös war er.

Als das Frühstück zu Ende war, fragte ihn der Rechtsanwalt: „Machen wir ein Kartenspiel?" „Nein, ich habe noch zu tun."

Er eilte hastig nach oben, vergewisserte sich, daß ihn niemand sah, und ging wieder in das Gästezimmer. Mr. Handel war wieder wach. Inzwischen wird er sein Gedächtnis ja wohl wiedergefunden haben, dachte der Neffe. „Wie fühlen Sie sich?" fragte er.

Mr. Handel sah ihn mit glasigen Augen an. „Wer Sie denn?" Dem Neffen sank wieder der Mut. „Samuel Stones Neffe doch!"

„Wer ist Samuel Stone?"

„Ihr Geschäftspartner!" schrie ihn der Neffe an. „Und dem schulden Sie zehn Millionen Dollar!"

Mr. Handel sah ihn verständnislos an. „Zehn Millionen Dollar? Ich habe keine zehn Millionen Dollar!"

„Sie haben sogar zwanzig Millionen Und die Hälfte davon gehört mir. So versuchen Sie sich doch zu erinnern!" „Ich kann nicht." Er begann, aus dem Bett aufzustehen. „Ich habe Hunger."

„Bleiben Sie, wo Sie sind", sagte der Neffe. „Ich hole Ihnen ein Frühstück. Verlassen Sie auf keinen Fall dieses Zimmer." Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn ihn die anderen gesehen hätten. „.Ich bin gleich wieder da", versprach er. Er ging nach unten in die Küche und sagte zum Koch: „Ich habe Hunger."

Der Koch sah ihn verwundert an.. „Sie haben doch gerade erst gegessen."

„Das mag schon sein", sagte der Neffe. „Aber Schnee macht mich immer hungrig. Würden Sie mir etwas zurechtmachen? Vielleicht ein paar Sandwiches?"

Er sah zu, wie der Koch einige Sandwiches machte und sie auf ein Tablett legte.

„Soll ich es in das Speisezimmer bringen?" „Nein, nein", sagte der Neffe.. „Ich nehme sie selbst mit." Er nahm das Tablett und eilte geschwind damit nach oben in das Gästezimmer. Aber er übersah, das ihm David nachblickte. David war verwundert. Wieso trug der Neffe ein Tablett mit Sandwiches nach oben? Der Neffe sagte im Gästezimmer zu Mr. Hand „Hier, ich habe Ihnen ein paar schöne belegte Brötchen gebracht."

„Wieso ?" sagte Mr. Handel. „Ich habe keinen Hunger. Ich will nur weg hier."

„Das können Sie nicht!" rief der Neffe. „Wieso nicht?"

In diesem Augenblick kam David herein. Der Neffe geriet in Panik.

„Wen haben wir denn da!" fragte David.

„Das ist ... ich meine, war... ich meine,.. es ein alter Freund von mir. Mr. Jones."

„Ist das mein Name?" fragte Mr. Handel. „Mr. Jones?" „Wissen Sie denn Ihren eigenen Namen nicht?" fragte David. „Selbstverständlich kennt er seinen Namen" erkläre der Neffe. „Nicht wahr, Mr. Jones!" „Nein."

„Da scheint einige Verwirrung zu herrschen", sagte David.

„Also, wissen Sie jetzt Ihren Namen oder nicht?"

„Die Sache ist so", log der Neffe, „er kam an unserem Haus vorbei und rutschte aus und fiel hin, auf den Kopf, und jetzt hat er Gedächtnisverlust."

Soll das heißen, du kennst ihn gar nicht?"

„Nein ich habe ihn im ganzen Leben noch nicht gesehen."

Mr. Handel sagte zu alledem nicht, weil er tatsächlich nicht mehr wußte, wer der Neffe war und wer er selbst.

Die Witwe und der Anwalt kamen gerade zufällig an dem Gästezimmer vorbei und hörten Stimmen darin. Sie traten ein und sahen einen. völlig fremden im Bett liegen.

„Wer ist das denn?" fragte die Witwe. „Was macht der Mensch hier in meinem Haus?"

„Ich weiß nicht, wer er ist", sagte David.

Da mischte sich der Neffe hastig ein. Er wollte um keinen Preis, daß die anderen die Wahrheit erfuhren. „Ein Fremder", sagte er. „Er ging am Haus vorbei und rutschte auf dem Glatteis aus. Er stürzte unglücklich auf den Kopf. Ich brachte ihn herein, damit er sich wenig erholen kann." „Jedenfalls kann er nicht hier in meinem Haus bleiben", entschied die Witwe kurz angebunden"Schafft ihn fort." Der Anwalt pflichtete ihr bei. „Richtig. Wir können hier im Haus keine Fremden brauchen."

„Wartet mal", protestierte David. „Der Mann ist krank. Man kann ihn nicht einfach hinauswerfen."

„O doch, das kann ich", erklärte die Witwe. „Und zwar auf der Stelle." Und sie sagte zu dem Mann Bett: „In fünf Minuten sind Sie weg."

„Aber wo soll er denn hin?" wandte David ein."

„Das ist sein Problem",sagte der Anwalt.

Der Neffe war wütend. Er war so nahe daran gewesen, sich den Schatz der zehn Millionen zu sichern. Aber jetzt, da er sein Gedächtnis verloren hatte, nützte ihm Mr. Handel gar nichts mehr. Auch er hatte nichts mehr dagegen, daß man ihn hinauswarf.

„In fünf Minuten!" wiederholte die Witwe.

David sah den anderen nach, wie sie aus dem Zimmer gingen,und ging zurück zum Bett. „Das tut mir sehr leid, Mr. Jones, oder wie Sie heißen."

„Wenn ich es nur wüßte", sagte der Mann.

Er tat David leid, der ihm den Kopf tätschelte und sagte:

„Kommen Sie mit mir. Ich bringe Sie in ein Krankenhaus, damit man sich dort um Sie kümmert."

Das ist sehr freundlich von Ihnen", sagte Mr. Handel Er stand auf. „Diese Leute da scheinen recht herzlos zu sein. Einen kranken Mann auf die Straße hinauszuschicken." „Sie meinen es nicht so", sagte David. Immer redete er nur das Beste über andere.

Die Witwe, der Neffe und der Anwalt standen in der Bibliothek und beobachteten, wie David den Mann hinaus auf die Straße begleitete.