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«Schnauze, du Schlampe! Von dir lass ick mir doch gar nix sagen! Kann ick ja ma Stefan erzähln, wat du so von ihm denkst, kann ick ihm ja allet ma erzähln! Sost ma sehn, wat denn passiert, wat der denn mit dir macht, so schnell kannste gar nich gucken!«

«Ach, halt die Fresse, Börner!«

«Wat, Ecki, wat wist du denn jetz? Halt du ma die Fresse! Hat se doch verdient, die olle Schlampe, dat Stefan se sich ma vornimmt. Da will ick denn aber dabei sein, wenn er’n ihr von hinten reinschiebt, ick glaub, die muss ma orntlich durchgebumst werden!«

«Musst du grad sagen, Börner, du altes Schwein! Hast wohl doll nötig, wa? Kann ick ja nur drüber lachen. Kannste lange warten, bis ma eine die Beine breit macht für dir. Guck dich doch ma an! Oder habt ihr kein Spiegel zu Hause? Kannste dir doch abschmatzen, Wichser! Du bist doch nix andret als n alter Wichser! N alter Arschkriecher, kriechst doch Wodrich bald in Arsch, wenn er kommt, Stefan hinten, Stefan vorne. Biste schwul, oder wat? Dat kann ick ja ma Wodrich erzähln, datte ne schwule Sau bist, ma sehn, wat er dazu sagt! Ob er dich denn immer noch in seine tolle Kameradschaft ham will, du Arsch. Oder ob de ihm denn gleich ma den Arsch hinhalten kannst, vleicht sind die da ja auch alle andersrum!«

«Eh, Jacqueline, pass uff …«

«Wat is?«

Scheiße, Mann, dat hätt int Auge gehn könn’n! Wo hat’n der uff einma dat Messer hergehabt? Börner, eh, dieser Hoschi, wollt jetz Tatsache uff Jacqueline los, oder wat? Ick glaub, der is wirklich n bisschen psycho, wär ick jetz nich dazwischen — Mann! Aber recht hat se! Hätt sich sonst uch keiner getraut, Börner dat ma zu sagen, bis uff mir vielleicht. Einer muss ja ma wat sagen.

Aber nu fängt der schon wieder an.»Eh, Ecki, wat sollte’n dat eben? Glaub nich, dat ick dat vergess, dat glaub ma nich!«

«Komm, reicht jetz, Börner!«

«Nee, dat reicht noch lange nich! Wat sollte’n dat eben, hä? Warum nimmste denn nu die Fotze in Schutz? Haste nich gehört, wat die gesagt hat? Dat wir alle schwul sind, und so, dat hat se gesagt!«

«Kann mich nich erinnern. Jeenfalls hat se nich gesagt, dat ick schwul bin. Hat se uch kein Grund dazu, wa, Jacqueline!«

«Ach so is dat! Die willste jetz uch noch bumsen, oder wat? Na, die Schlampe macht ja uch für jeden die Beine breit, die würd sogar für ihrn Köter die Beine breit machen, macht se bestimmt uch. Aber wat sagt’n Sabrina dazu, Ecki, datte nu die Nutte bumsen wist, hä, Ecki? Wat sagst’n du dazu, Sabrina?«

«Halt die Klappe, Börner!«

«Oder macht ihrt denn zu dritt? Na klar, wat, alle dreie, und die ihr Köter uch noch dazwischen, klar, Mann! Die Säue! Ha!«

Börner, eh, die olle Arschnase, der hat doch voll n Platten, da hör ick doch gar nich mehr hin, dat juckt mich doch gar nich, wenn der wieder ma austickt, die sind doch alle nich ganz knusper bei die, seine Schwester, eh! Die is ma ne Zeitlang immer mit ohne Schlüpper rumgerannt, und die hat dat uch jedem gesagt oder manchma uch gezeigt, wir ham ja immer gesagt,»zeig doch ma, Moni, nu zeig doch ma«, und erst wollt se ja nich so richtig, aber denn is se einma bei mir angekommen und hat gesagt,»wist ma sehn«, und denn hatse’t mir gezeigt, die kleine geile Sau, eh, und wie se denn noch gesagt hat,»darfst uch ma anfassen, wist ma«, und wie ick denn gesagt hab,»nee, lass ma«, ick hätt die doch nich angefasst, die Drecksau, und wie se denn noch ma gesagt hat,»nu fass doch ma an, los, ick lass dir, na los, darfst mir uch ficken«, da musst ick denn vielleicht lachen, Mann! Ick mein, da war ick zwölf oder so, na, nich, dat ick da noch nich an so wat gedacht hätt, aber doch nu nich mit Börner seine bekloppte Schwester! Und denn hatte die uch noch so fette Pickel uffn Arsch, ääh, und gestunken hat die, Mann! Aber dat Komische war, dat ick denn uch noch paarma von ihr geträumt habt nachts, dat ick mit ihr und so, dat war vielleichtn Scheiß!

Und denn uch noch Klausi, wat Börner sein Bruder is, der hat uch voll n Schuss weggehabt, der is immer mitte Schubkarre durcht Dorf und hat allet Mögliche eingesammelt, na, wat so rumlag, Steine und Stöcker und uch manchma Müll und so, und wenn den einer gefragt hat, wieso, hat er immer bloß gesagt,»na, guck doch ma, wie dat hier aussieht, so geht dat doch nich!«. Dat war Klausi, aber da war ick noch ganz lütt, den ham se denn irgendwann abgeholt. Und nu is bloß noch Börner übrig, den ham wir nu anne Hacken.»Eh, Gniedeck, jetz hör ma uff mit der Scheiß-Kokelei da!«

«Wieso? Bist du jetz hier der Uffpasser, oder wat, Ecki?«

«Nu hör uff, Gniedeck, oder merkste dat nich? Hast dir schon dein ganzet Spatzenhirn weggeräuchert, wa? Dat hält doch kein Mensch aus, Mann, wa Ecki, sag ihm dat doch ma, dat dat hier keiner aushält!«

«Hab ick doch grad gesagt!«

«Ick kokel hier so lange, wie ick will, Mann!«

«Dat kannste vielleicht bei deine Alten in euerm Runkelrübengarten machen, aber nich hier, kapiert? Mann, dat is allet morschet Holz hier, wenn die dat mitkriegen!«

«Mir doch egal. Haste Schiss, oder wat, Ecki?«

«Schnauze, Mann, verpiss dich!«

«Verpiss dich doch selber! Würd gern ma wissen, wat Stefan dazu sagen würd, dat du dich hier so uffspielst. Der hätt dat nich gemacht!«

«Na und! Wiste denn ne Sondergenehmigung von Wodrich, datte hier kokeln darfst, oder wat?«

«›Sondergenehmigung‹, Ecki, dat is gut, ›Sondergenehmigung von Wodrich‹, eh!«

«Ja, nu is gut, Toffi!«

«Der macht dat doch sowieso bloß, um seine Fürze zu übertünchen!«Jacqueline, eh!

SONJA

Was soll ich mit denen denn machen? Manchmal denk ich, das ist alles sinnlos. Was wollen die eigentlich, was wollen die eigentlich von mir? Die lachen sich doch bloß kaputt über mich, die Alte, na. Aber wenn die Alte denn mal nicht da ist, wenn kein Club ist, dann kommen sie an: Frau Plötz, wieso war denn gestern kein Club, wieso ist denn bloß Mittwoch und Donnerstag, wieso müssen Sie denn zu den Hoschis nach Grewenthin, wieso denn nach Schmalditz, diese Flachköppe, die brauchen doch keinen Club. Ja, wieso, wieso? Mir passt das doch auch nicht. Aber das wurd nun mal so festgelegt, weil eine Gemeinde alleine sich keine Jugendclubleiterin leisten kann oder will, und das haben sie auch gleich gesagt, als sie mir die ABM angeboten haben, dass ich da aber drei Clubs zu betreuen hab, immer zwei Tage hinternander, Montag bis Sonnabend. Tja, was sollt ich denn machen, sollt ich nee sagen, das konnt ich ja wohl schlecht.

Meine Vorgängerin, die Nielich, die hatte das ja gut im Prinzip, die hatte bloß den Club hier in Bresekow, und das mit den drei Clubs, das wollte die dann nicht machen, konnte sie ja auch gar nicht, ohne Auto, aber n bisschen stinkig war die denn doch, als sie gehört hat, dass ich nun die Stelle krieg, ausgerechnet ich, die noch kein Jahr hier wohnt, und andre hätten das ja wohl viel nötiger, die würden da schon viel länger drauf warten. Tja, da frag ich mich aber doch, wieso sich denn keiner weiter drum beworben hat, so dass die letztendlich mich gefragt haben. Die Nielich, die ist ja wohl anscheinend davon ausgegangen, dass sie das nun bis in alle Ewigkeit machen kann, und da ist die denn natürlich aus allen Wolken gefallen. Und seitdem ist die komisch zu mir. Die tut zwar immer so,»na, Sonja, wie geht dir dat«, aber gönnen tut die mir das nicht.»Ick hab dat ja damals immer «so und so gemacht, mit so was kommt die jedesmal. Die tut grade so, als ob sie da nun Wunder was veranstaltet hätte, dabei hat die sich doch da n Bunten gemacht, die hat sich doch bloß ihr Hinterteil da plattgesessen und Kaffee geschlürft, ich war ja mal da, als sie noch in Amt und Würden war und ich aber schon gehört hatte, dass ich die Stelle jetzt krieg, und ich wollte mal gucken, was die so machen. Und da saß die und hat gestrickt! Ich hab gefragt,»sag ma, Gisela, was machst du denn so mit denen«, und da hat sie denn paar Sachen aufgezählt,»na, ma ins Kino, ma zum Baggersee, und denn ham wir uch ma gegrillt letztens«. Und da hat sie noch zu mir gesagt:»Du, Sonja, ick muss mir hier nich den Arsch uffreißen, die wolln doch sowieso nix, und denn musste dir noch blöd kommen lassen, weißt, da mach ick mir doch hier nich krumm für, und für die paar Piepen!«