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Bercelak setzte sich auf, sodass er vor ihr kniete. »Vielleicht ist es an der Zeit, ein paar Regeln aufzustellen.«

»Regeln?«

»Aye.« Er zog an ihr, bis sie widerwillig vor ihm kniete. »Damit du dich wohlerfühlst.«

Sie sah ihn aus schmalen Augen an, aber sie entspannte sich wirklich ein winziges bisschen. »Also gut.«

»Wenn es irgendetwas gibt, was du nicht willst, wenn wir zusammen sind … sag Nein.«

Sie starrte ihn lange an, dann schüttelte sie den Kopf. »Das ist alles?«

»Das ist alles.«

»Ich muss nur Nein sagen?«

»Aye. Du sagst Nein … und ich höre auf.«

»Das kommt mir ziemlich merkwürdig vor.«

»Warum?« Er beugte sich vor und küsste sanft ihren Hals.

»Ich … ich weiß nicht. Es ist einfach so.«

Er küsste einen Punkt unter ihrem Ohr. »Lass es mich dir so erklären: Wenn du ›Tu das nicht‹ sagst, dann tue ich es. Wenn du ›Hör auf‹ sagst, dann höre ich nicht auf. Wenn du wirklich willst, dass ich aufhöre, musst du ›Nein‹ sagen.« Während er sie an ihrem linken Handgelenk festhielt, schlang er ihr den anderen Arm um die Taille und zog sie näher zu sich. »Du kannst mich anflehen, Rhiannon. Bitten und betteln, dass ich aufhöre, und ich werde es nicht tun. Denn zwischen uns wird es nur ein Wort geben, das mich aufhalten wird. Und das ist Nein. Verstehst du jetzt?«

Ihr Körper schmiegte sich an ihn, ihr Kopf neigte sich, damit er besser an ihren Hals herankam. »Aye. Ich verstehe.«

»Gut.« Er gab ihr einen Klaps auf den Hintern. »Dann solltest du jetzt ins Bett gehen.«

Sie brauchte einen Augenblick, aber plötzlich machte sie sich von ihm los. »Was?«

»Ins Bett, Liebling. Du siehst erschöpft aus. Ich habe dir einen Platz hergerichtet, die Höhle entlang und dann links. Es gibt ein Bett und alles. Bis du dich in einen Drachen zurückverwandeln kannst: keine nackten Böden für dich.«

So schwer es auch war – er schob sie von sich weg, stand auf und zog sie mit sich hoch. »Übrigens, morgen reisen wir nach Kerezik.«

Ein wenig benommen zog sie sich hoch. »Warum?«

Das wollte er nicht beantworten, zumindest nicht ehrlich, also strich er ihr mit der Hand über die Wange. »Ist alles in Ordnung? Du siehst ein bisschen … au!«

Sie hatte ihn geboxt. Direkt ins Gesicht. Und die Frau hatte einen rechten Haken, der den Kiefer eines starken Mannes zerschmettern konnte.

»Wofür zum Teufel war das denn jetzt?«

»Du spielst mit der falschen Frau, Nichtswürdiger«, fauchte sie. Sie ging davon, ihre Gewänder wirbelten um sie herum. »Hältst du mich für eine von diesen dummen Schlampen die du vorher hier hattest? Glaubst du wirklich, du kannst mit mir spielen?«

Er rieb sich den Kiefer, während er sie ansah. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«

»Lügner! Du weißt genau, wovon ich spreche. Du hoffst, du kannst mich feucht und willig machen, damit ich um deine Zuneigung betteln komme wie ein Hund nach Futter!«

Verdammt. Sie hatte so recht damit. Genau das hoffte er.

Er trat auf sie zu. »Rhiannon …«

»Nein. Sag nichts«, knurrte sie.

Seine Augen verengten sich. Warum war sie so wütend? Wütender als er erwartet hatte, da sie ihn sofort durchschaut hatte.

Natürlich konnte es sein …

»Bist du schon feucht für mich, Rhiannon?«

Sie fuhr zu ihm herum wie eine wütende Schlange. »Was?«

»Du hast mich schon verstanden, Prinzessin.« Er ging auf sie zu, und sie stolperte auf der Stelle rückwärts vor ihm davon. »Wenn ich jetzt in dieser Sekunde meine Hand zwischen deine Schenkel lege, ist es dort dann trocken wie die Wüsten von Alsandair oder nass und willig wie der Fluss Kennis?«

Sie krachte gegen die entgegengesetzte Wand, und Bercelak legte sofort seine Hände zu beiden Seiten neben ihren Kopf und schnitt ihr damit jeden Ausweg ab. Sie sah eingesperrt aus. Wie ein wildes Tier, das gleich zuschnappen wird.

»Vielleicht sollte ich es herausfinden.«

»Geh weg von mir, Nichtswürdiger!«

»Na, na, Rhiannon«, ermahnte er sie sanft, während er eine Hand benutzte, um ihr den Gürtel wegzureißen, der ihr Kleid zusammenhielt, »du weißt, dass das nicht die richtigen Worte sind.«

Sie war herrlich nackt darunter. Bercelak legte seine Hand auf ihre Brust und drückte sie, bevor er sie ihren Körper hinabbewegte, an ihren Hüften vorbei, um seine Finger zwischen ihre bebenden Schenkel gleiten zu lassen.

»Warte.«

»Immer noch nicht richtig«, murmelte er leise, unfähig, den Blick von seiner Hand abzuwenden, die zwischen ihren Beinen verschwand. Sobald zwei seiner Finger in sie glitten, stießen sie beide ein leises Stöhnen aus.

So feucht und heiß. Wie ein Vulkan. Allein der Gedanke daran, seine Männlichkeit mehrere Tage oder Jahre dort zu vergraben, ließ ihn zittern wie einen Jungen.

Er ließ zwei Finger in sie gleiten, und sie stöhnte als Antwort mit geschlossenen Augen, während ihre Zähne in ihre Unterlippe bissen. Er lehnte sich dicht an sie, küsste ihren Hals und konnte nicht anders als zu murmeln: »Mein, Rhiannon, du bist mein.«

Und in diesem Moment spürte er, wie sie ihm ihre Klauen durchs Gesicht zog.

Er riss seine Hand aus ihr und taumelte rückwärts. Er konnte fühlen und riechen, wie ihm das Blut über die Wange lief.

»Ich gehöre niemandem, Nichtswürdiger. Und wenn du hoffst, mich mit diesem Spiel in die Falle zu locken, dann irrst du dich leider.«

Er wischte sich nicht einmal das Blut von der Wange, während er sie anstarrte. Während sie sich gegenseitig anstarrten. Ihre Blicke hatten sich in einem wortlosen Kampf ineinander verschränkt.

»Wovon redest du da?«

»Wenn du mich zu einer Inbesitznahme zwingst, kann ich mich mit den Ältesten gegen dich wehren. Das wissen wir beide.« Aye. Das wusste er. »Aber wenn ich mich freiwillig von dir nehmen lasse … vögeln lasse … habe ich sehr wenig Argumentationsspielraum, richtig?«

Sie raffte ihr Gewand zusammen und legte den Gürtel wieder an. »Du wirst dich mehr anstrengen müssen, Bercelak der Rachsüchtige, wenn du je die Hoffnung hast, mich in Besitz zu nehmen.«

Rhiannon ging an ihm vorbei und ihre Schulter streifte seine, als sie hinausmarschierte. »Ich werde mich von niemandem in Besitz nehmen lassen, Nichtswürdiger«, sagte sie über ihre Schulter hinweg. »Und am allerwenigsten von dir.«

Sie verschwand um die Ecke, und obwohl sein Ding so hart war, dass es schmerzte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Denn was sie immer noch nicht begriffen hatte … sie hatte die ganze Zeit nicht Nein gesagt.

Als sie weit genug von ihm entfernt war, blieb Rhiannon stehen und glitt an der Wand hinab. Sie sah ihre Hand an. Für einige Sekunden hatte sie sich wieder in eine Klaue verwandelt. Vielversprechend. Vielleicht würde sie es schaffen, den Zauber rückgängig zu machen. Doch darüber konnte sie sich im Moment keine Gedanken machen. Nicht, wenn ständig Gedanken an einen schwarzäugigen Drachen in ihrem Kopf kreisten. Allein mit seinen Fingern hatte er es geschafft, dass sie sich … komplett fühlte. Für diese wenigen Sekunden war sie sein gewesen.

Götter, konnte sie noch schwächer sein? Was für eine Königin würde sie sein, wenn sie sich nicht einmal das Gesindel vom Leib halten konnte?

Doch war es wirklich so einfach? Sie hatte Bercelak in den wenigen Stunden, die sie bei ihm war, mehr durchgehen lassen als jedem anderen Drachen, dem sie je begegnet war. Und, das musste sie zugeben, es war nicht allein, weil ihre Mutter sie in diesen schwachen menschlichen Körper gesteckt hatte. Nein, es war schlimmer. Sie mochte Bercelaks Berührung. Sie mochte es, seine Hände auf sich zu spüren. Tatsächlich begann sie, ihn zu mögen.

Und dafür hasste sie ihn abgrundtief.