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Er spürte, wie sie ihr Bein bewegte, und um zu verhindern, dass sie ihm ihr Knie in die Weichteile rammte, schob Bercelak seine Hüften vor und hielt so ihren Unterleib mit dem seinen in Schach.

Sie keuchte wieder, und sein Verstand sagte ihm, er sollte sie loslassen. Doch ihre Hüften kippten ein winziges Stück nach vorn und drückten sich gegen seine schnell wachsende Erektion. Er hielt inne, besorgt, er könne sie falsch verstanden haben, doch dann strich ihre Zunge sanft über seine.

Das war alles, was er brauchte. Er ließ ihre Arme los, damit er seine Hände in ihren Haaren vergraben konnte und ihren Kopf stillhalten für seinen Kuss. Ihre jetzt freien Arme schlangen sich um seinen Hals und zogen ihn näher. Ihre in ihrer Sinnlichkeit fast explosive Reaktion, ließ ihm vor Begierde die Knie zittern. Unkontrolliert drückte Bercelak seine Hüften gegen ihre. Sie stöhnte in seinen Mund, und seine Hüften stießen noch einmal zu, entschlossen, sie beide zum Höhepunkt zu bringen.

Doch ein Hämmern an der Tür hielt ihn auf.

»He! Bruder!« Er konnte seine Brüder auf der anderen Seite der Tür hysterisch lachen hören. »Vater bittet um deine Anwesenheit bei Tisch, o mächtiger Kampfdrache, Verteidiger des Throns der Königin!«

»… und Verteidiger der Tochter der Königin!«, johlte eine seiner Schwestern noch.

Er wollte sich von ihr lösen, doch Rhiannon klammerte sich mit einem Griff, der nahe an der Schmerzgrenze lag, an seinen Hals.

»Nein. Hör nicht auf«, japste sie.

Ihr Götter, er hatte das verwöhnte kleine Gör zum Betteln gebracht. Nun, das verschaffte ihm ein hübsches Stück Hoffnung, das er am Vorabend noch nicht gehabt hatte.

»Tut mir leid, Prinzessin«, keuchte er. Er fragte sich, ob sie eine Ahnung hatte, dass kein weibliches Wesen, ob Drache oder Mensch, ihn je so erregt hatte. »Meine Familie wartet. Und falls du kein Publikum hierfür haben willst, schlage ich vor, dass wir gehen.«

Er löste sich von ihr und nahm seine Hände langsam von ihrem Körper. Was hätte er darum gegeben, ihr dieses Kleid vom Leib reißen zu können und sie zu nehmen, bis die zwei Sonnen aufgingen … in ein paar Wochen. Das hätte er auch getan, wenn er sie nur für eine Nacht oder ein paar Tage gewollt hätte. Doch bei diesem Spiel ging es um den Rest ihres Lebens. Wer hat, dem wird gegeben.

Sein Herz gehörte dieser Drachenlady, ob sie wollte oder nicht.

Und sie wird verdammt gut daran tun, es zu wollen.

5

»Und wie geht es deiner Mutter?«

Der gesamte Tisch erstarrte; alle Blicke waren nicht auf Ailean oder Rhiannon gerichtet, sondern auf Bercelaks Mutter Shalin, die die Frage gestellt hatte.

Rhiannon räusperte sich. »Ihr geht es gut. Wenn ich auch jeden Abend für ihren Tod bete, Gebieterin.«

Das brachte ihr die volle Aufmerksamkeit aller ein.

»Können wir also davon ausgehen, dass du deiner Mutter nicht sehr nahestehst?«, fragte Ghleanna, während sie virtuos mit dem Besteck hantierte, um das versengte Fleisch auf ihrem Teller zu essen. Rhiannon war fast am Verhungern und wünschte, sie könnte das Fleisch auf ihrem Teller einfach mit den Fingern essen, doch der Anstand verlangte, dass sie dem Beispiel derer folgte, in deren Höhle sie sich befand.

»Sie verabscheut den Boden unter meinen Füßen. Aber die Abneigung ist gegenseitig.«

»Sie fürchtet deine Macht«, bemerkte Maelona, die Rhiannon netterweise zeigte, welches Besteck sie benutzen musste, ohne dass es die anderen merkten.

Mit einem dankbaren kleinen Nicken folgte Rhiannon ihrem Beispiel. »Meine Macht ist nichts im Vergleich zu ihrer. Und das weiß sie auch.« Sie zerschnitt das Fleisch auf ihrem Teller; das Wasser lief ihr schon im Mund zusammen.

»Das ist nicht richtig«, sagte Shalin sanft. »Du hast viel Macht. Viel mehr als deine Mutter. Die Magie ist überall um dich herum. Ich kann sie sehen.«

Rhiannon kaute ihr Essen. Sie stellte fest, dass ihr dieses gekochte Fleisch fast genauso gut schmeckte wie das rohe Zeug, das sie normalerweise aß.

Ausgenommen … das Geschrei vermisste sie wirklich dabei. Wenn auch nicht das Schluchzen.

Als sie geschluckt hatte, sagte Rhiannon: »Ich habe gerade mit deinen Töchtern darüber gesprochen. Ich hatte viele Lehrer, Gebieterin. Und sie alle fanden, ich sei eine ziemliche Enttäuschung.«

Ghleanna schwenkte ihren Weinbecher. Ein Knie hatte sie hochgezogen und darauf die Hand mit dem Becher gestützt. »Ich habe ein bisschen darüber nachgedacht, seit wir darüber gesprochen haben, Prinzessin. Und ich glaube, sie haben dich angelogen.«

Rhiannon sah zu der Frau auf, die ihr gegenübersaß. Ghleanna verschwendete keine Zeit mit Kleidern oder sonstigem weiblich-menschlichem Schnickschnack. Sie trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd und hohe, schwarze Stiefel. Ihr dickes Haar war kurz geschnitten, was Rhiannon vorher noch nie an einem Drachen gesehen hatte.

»Warum sagst du das?«

»Du bist ein weißer Drache. Die Macht, die du hast, wurde in dir geboren. Wie bei den wilden Kyvwich-Hexen aus dem Norden oder bei den Nolwenn-Hexen aus den Wüstengebieten. Deine Macht fließt durch deine Adern, und deine Mutter kann nichts tun, um dir das für immer wegzunehmen.«

Rhiannon schluckte noch ein Stück Rind. »Und warum fehlt es mir dann so an den nötigen Fähigkeiten? Warum kann ich so wenig tun?«

»Ich habe eine Weile gebraucht, aber ich glaube, ich habe es herausgefunden. Wenn du trainiert hast, warst du immer Drache, oder?«

»Natürlich.«

»Dann haben sie es wegen deiner Schuppen nie gesehen.«

»Was gesehen?«

Ghleanna deutete auf Rhiannons Schulter, die nackt war, wo das Kleid heruntergerutscht war. »Dieses Brandzeichen, das du trägst.«

Mit einem Blick nach unten zuckte Rhiannon die Achseln. »Aye. Alle meine Geschwister haben dieses Mal. Um ehrlich zu sein, hatte ich ganz vergessen, dass es da ist.«

»Nun, es ist dieses Mal, das dich von deiner wahren Stärke fernhält, Prinzessin. Und ich würde meinen Schatz verwetten, dass deine Mutter das wusste, als sie es dir zugefügt hat.«

Stirnrunzelnd sah Rhiannon auf das Mal an ihrer Schulter hinab.

Bercelak hätte dem Gespräch der Frauen mehr Aufmerksamkeit schenken sollen. Stattdessen schickte er seinen beiden jüngsten und ein paar von seinen älteren Brüdern drohende Blicke zu, wenn sie Rhiannon lüstern ansahen.

Dann schnappte seine kleinste Schwester erschrocken nach Luft, und er drehte sich rechtzeitig um, um zu sehen, wie seine Frau ihr Messer an das kleine Brandzeichen an ihrer Schulter hob.

»Rhiannon!« Doch es war zu spät. Sie hatte die Spitze schon in das Fleisch um das Mal gestochen und daruntergegraben und schnippte jetzt ein Stück Haut und Muskel weg.

Seine Sippe schnappte nach Luft und redete durcheinander, während er vom Tisch aufsprang und sofort zu ihr hinüberging.

Sie starrte auf die Wunde hinab, aus der Blut strömte. »Ich fühle nichts.«

Bercelak kauerte sich neben sie, nahm eine Serviette vom Tisch und drückte sie auf die Wunde. »Nichts? Du spürst keinen Schmerz?«

»Oh, Schmerzen schon. Große Schmerzen. Aber sonst nichts.«

Er mühte sich ab, ihre Worte zu verstehen, scheiterte aber kläglich. »Wovon redest du?«

Sie nahm ihm das Tuch ab und stand auf. Sie drückte es gegen ihren Arm und ging vom Tisch weg. Seine ganze Familie beobachtete sie.

»Es hat sich nichts verändert.« Sie drehte sich zu ihnen um. »Seid ihr sicher, was dieses Zeichen angeht?«

»Es war eine Vermutung«, antwortete Ghleanna mit schreckgeweiteten Augen.

»Eine Vermutung? Es wäre nett gewesen, das zu wissen, bevor ich es mir aus dem Arm geschnitten habe!«