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»Du verrückte Kuh! Woher hätten wir wissen sollen, dass du das tun würdest?«

»Was hattet ihr denn erwartet? Ihr sagt mir …« Rhiannon hörte abrupt auf zu reden.

Bercelak stand auf, als ihre blauen Augen seine suchten. »Götter, Bercelak. Es tut weh. Es tut weh«, flüsterte sie. Dann wurden ihre Arme hochgerissen, und ihr Körper hob sich vom Boden.

»Rhiannon!« Er wollte zu ihr, doch zwei seiner Schwestern hielten ihn fest.

»Lasst mich los!«

»Nein, Bruder. Lass sie«, befahl Ghleanna dicht an seinem Ohr. »Du kannst ihr nicht helfen.«

Bercelak sah, wie die Magie seiner Gattung durch Rhiannons Körper spülte, sich um ihre Gliedmaßen wand, ihr durch Brust und Bauch schnitt und wie Regenwasser aus ihr floss.

»Tut etwas!«, brüllte er, nicht bereit, mit anzusehen, wie sie sich vor Schmerzen wand. »Wir können sie doch nicht so leiden lassen!«

»Wir können nichts tun, nur warten, bis die Götter mit ihr fertig sind«, flüsterte Maelona.

Sobald Maelona die Worte gesagt hatte, stieg Rhiannons Körper langsam zur Decke auf. In fasziniertem Schweigen sahen er und seine Familie zu, wie sie immer höher stieg.

Dann … fiel sie. Als hätte einer der Götter mit seinen mächtigen Klauen zugeschlagen. Doch die Kraft dahinter war so groß, dass Rhiannons Körper durch den Boden des großen Saals schlug und aus ihrer Sicht verschwand.

»Götter!«

»Der Kerker! Sie ist im Kerker!«

»Wir haben einen Kerker?«

Bercelaks Vater führte sie in die selten benutzten unteren Stockwerke der Burg. Spinnweben hingen überall, und sie hörten die Geräusche von kleinen, verängstigten Tieren, die durch die feuchtkalten Gänge huschten. Sie fanden sie genau dort, wo sie sie vermutet hatten.

Bercelak rannte zu ihr. »Rhiannon?« Ghleanna und Maelona knieten sich neben sie.

Über Rhiannons Körper gebeugt, stieß Maelona ein tiefes Seufzen aus. »Sie atmet.«

Wütend, und weil er seine Wut an sonst niemandem auslassen konnte, stieß Bercelak Ghleanna an der Schulter. »Warum musstest du ihr das sagen?«

Knurrend stieß Ghleanna ihn zurück. »Woher sollte ich wissen, dass sie so etwas verflucht Blödes tut?«

»Hört auf!«

Sie sahen beide nach unten und stellten fest, dass Rhiannon die Augen geöffnet hatte und sie ansah. »Hört auf zu streiten.«

»Rhiannon, geht es dir gut?«

Sie blinzelte. »Mein Kopf tut ein bisschen weh.« Sie leckte sich die Lippen, und Bercelak hasste sich dafür, dass er sie schon wieder küssen wollte, statt sich um sie zu kümmern. »Und jeder einzelne Teil meines Körpers steht in Flammen.«

»Das ist nicht verwunderlich«, sagte Ghleanna. »Wenn so viel Magie durch dich strömt, Prinzessin, kannst du davon ausgehen, dass es wehtut.«

Rhiannon richtete ihre blauen Augen auf Bercelaks Schwester. »Auch das wäre wirklich gut zu wissen gewesen, bevor ich das getan habe!«, beendete sie ihren Satz mit einem Brüllen.

Kopfschüttelnd schob Bercelak vorsichtig seine Arme unter Rhiannons Hals und Knie und hob sie hoch, während er aufstand. »Jetzt bringen wir dich mal wieder nach oben, Prinzessin.«

»Ich habe immer noch Hunger, Nichtswürdiger«, murmelte sie.

Doch bevor er ihr etwas zu essen versprechen konnte, schnarchte sie schon.

Rhiannon gähnte und streckte sich. Sie fühlte sich unglaublich gut. Voller Macht und Leben. Sie konnte Dinge hören … Dinge sehen, die sie vorher nicht gekannt hatte. Sie konnte tatsächlich sehen, wie Ranken aus Magie um sie herumwirbelten.

Sie sah zu, wie eine kleine, rosafarbene sich drehte und drehte und drehte. Rhiannon wandte sich um und folgte ihr mit den Blicken, bis ihr bewusst wurde, dass Bercelak neben ihr im Bett lag. Er war wach, hatte den Kopf auf einen Arm gestützt und beobachtete sie mit einer Wärme, die sie in höchste Alarmbereitschaft versetzte.

Dann merkte sie, dass sie beide, bis auf die dünne Tierhaut, die sie bedeckte, völlig nackt waren. Als Drache hätte das nichts zu bedeuten gehabt. Aber in menschlicher Gestalt …

»Au!«, schrie er auf, als ihre Faust seine harte Brust traf.

»Warum sind wir zusammen im Bett? Was hast du getan?« Sie wollte ihn noch einmal schlagen, aber er packte ihre Handgelenke und drückte sie zurück aufs Bett.

»Hör auf mich zu schlagen!«

»Geh runter von mir!«

»Nicht, solange du dich nicht beruhigt hast!«

Es war allerdings ziemlich schwierig, sich zu beruhigen, wenn Bercelaks warmer, schwerer Körper direkt auf ihrem lag. Ein Teil von ihr wollte nichts weiter als ihre Beine für ihn zu öffnen. All diese Magie, die durch sie hindurchströmte, hatte nichts weiter bewirkt, als ihren überwältigenden Wunsch zu verstärken, sich von diesem Drachen vögeln zu lassen … heftig, lang und absolut gnadenlos.

Aye. Genau das wollte sie.

Götter! Was habe ich mir da angetan?

»Beruhige dich, Rhiannon, dann lasse ich dich los.«

Er sprach ruhig, besänftigend. Als versuche er, eine leckere Stute zu sich zu locken, bevor er sie zu seinem Imbiss machte.

Rhiannon konnte nicht anders als sich zu fügen. Als Mensch war sie immer noch so schwach im Vergleich zu ihm.

Tief durchatmend, zwang sie sich durch schiere Willenskraft, sich zu entspannen. Es funktionierte, doch statt sie loszulassen, sah Bercelak ihr ins Gesicht. Vor allem auf den Mund.

»Bercelak?«

»Hmmm?«

»Lass mich los.«

»Bist du sicher?« Und er sah sie mit solch verzweifelter Sehnsucht an, dass sie lächelte.

»Aye. Ich bin sicher.«

Mit einem gestöhnten resignierten Seufzen ließ er ihre Handgelenke los und rollte sich auf den Rücken. Sie musste sich immer noch auf die Lippen beißen, um beim Anblick seiner Erektion, die mit dem Bettzeug ein hübsches Zelt bildete, nicht zu lachen.

»Du bist zu grausam zu mir«, ächzte er.

»Warum? Weil ich dir nicht deinen abscheulichen Willen lasse?«

»Ja. Genau deshalb.«

Er klang so verletzt, dass Rhiannons Lächeln zu einem brutalen Grinsen wurde. »Armes Ding. Was musst du leiden!«

»Mach dich nicht lustig über mich, Weib!« Sein Arm glitt um ihre Hüfte und zog sie zu sich, sodass sie an seiner Brust ruhte. »Du genießt es anscheinend, mich zu necken, dabei habe ich mir solche Sorgen um dich gemacht.«

Er hatte sich Sorgen um sie gemacht? »Ehrlich?«

»Aye, Rhiannon. Ich hatte Angst, ich hätte dich verloren. Vor allem, als du durch den Boden gekracht bist … es ist Marmor, weißt du? Dicker, unnachgiebiger Marmor.«

Sie blinzelte. »Oh. Ich … ich nehme an, die Götter haben mich beschützt.«

»Anscheinend.« Er schwieg einen Augenblick, dann sprach er weiter: »Kannst du dich jetzt zurückverwandeln?«

Sie forschte in ihrem Inneren, doch ein paar Sekunden später wusste sie es. »Nein, kann ich nicht.«

»Aber vielleicht bald.«

»Vielleicht.« Oder vielleicht steckte sie auch für immer in diesem schwachen Körper fest, bis ihre Vorfahren sie zu sich riefen. Doch ein Blick auf ihren menschlichen Körper, und sie würden sie höchstwahrscheinlich sofort wieder angewidert fortschicken.

»Mach dir keine Sorgen, Rhiannon. Ich verspreche, dass wir das in Ordnung bringen. Du wirst bald lernen, die Magie zu beherrschen, die durch dich fließt, und dann kann dich nichts mehr aufhalten.«

»Du scheinst dir so sicher zu sein.«

»Weil ich es weiß. Und jetzt«, er küsste ihre Stirn, dann ihre Wange und bewegte sich weiter ihren Körper hinab, »lass uns nicht länger reden.«

Sie stemmte sich gegen seine Brust, doch selbst sie musste zugeben, dass es ein sehr halbherziger Versuch war. Doch was konnte sie tun? Vor allem, wenn er unter ihrem Kinn knabberte und seine Hände über ihren Körper streiften.