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Er drehte sich um und sah wieder aus dem Fenster. »Sie will, dass ich dich innerhalb von drei Tagen zurück an den Hof bringe. Gebrochen und in Ketten. Ich denke, dann wird sie von mir erwarten, dass ich dich töte.«

Rhiannon ging zu Bercelak hinüber. Sie strich mit den Händen über seine starken Schultern und seinen Rücken und genoss das Gefühl seiner Haut und Muskeln. Sich vorbeugend, küsste sie ihn zwischen den Schulterblättern. Seufzend schlang sie ihm dann die Arme um die Hüften und lehnte sich an ihn.

»Ich werde morgen zurückgehen. Einer deiner Brüder kann …«

Bercelak drehte sich so schnell um, dass sie fast auf den Hintern fiel.

»Du wirst nichts dergleichen tun!« Er packte sie an den Oberarmen und zog sie fest an sich. »Du wirst hier bei meiner Familie bleiben und sonst gar nichts! Ich kümmere mich um deine Mutter.«

»Nein! Sie wird deine Familie vernichten, nur um an mich heranzukommen, und das werde ich nicht zulassen.«

Bercelak hob sie hoch, sodass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste und neigte sich zu ihr vor. »Wer hat gesagt, dass ich dir die Wahl lasse, Prinzessin?«

»Wer sagt, dass du das musst, Nichtswürdiger?«, knurrte sie zurück. »Das ist mein Problem, um das ich mich selbst kümmern muss. Nicht deines. Und definitiv nicht das deiner Familie!«

»Es sei denn, wir beschließen, dass es unser Problem ist.«

Verblüfft durch die plötzliche Anwesenheit eines Dritten, wich das Paar auseinander und sah Ailean an. Der stand in der offenen Tür und lehnte sich lässig in den Rahmen, die Arme vor der massigen Brust verschränkt.

»Keiner von euch beiden wird sich dieser alten Hexe allein stellen.«

»Das ist nicht dein Problem, Vater.«

Bercelak brauchte all seine Selbstbeherrschung, um seine Wut zu zügeln. Sie war von Tag zu Tag gewachsen, vor allem, während er für dieses Miststück von Königin den ahnungslosen Trottel gespielt hatte. Alles, was ihn antrieb, war der Gedanke, zurück zu seiner Rhiannon zu kommen und dafür zu sorgen, dass sie sicher war.

Als sein Vater ihn jetzt ansah und sich benahm, als sei das alles irgendein sinnloser Zeitvertreib, wusste er nicht, wie lange er noch durchhalten würde, bevor er ausrastete.

»Du bist mein Sohn«, sagte er ruhig. »Das macht es zu meinem Problem.«

»Um genau zu sein«, unterbrach Rhiannon, »ist sie das Problem von keinem von euch beiden. Sie ist mein Problem. Und ich werde mich um sie kümmern.«

»Den Teufel wirst du!«

»Schrei mich nicht an!«

»Du tust, was ich dir sage!«

»Den Teufel werde ich!«

Die Flammenzunge kam so schnell, dass sie fast nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Doch Bercelak sprang zurück, die Arme um Rhiannon geschlungen, und die Flamme krachte in die Wand hinter ihnen.

»Was zum Teufel tust du da?«, schrie Bercelak, dessen Selbstbeherrschung jetzt dahin war, seinen Vater an.

»Ich habe langsam die Nase voll von euch, und zwar von euch beiden!«, schrie Ailean zurück, was Bercelak verblüfft schweigen ließ. Sein Vater schrie nie. Das musste er gar nicht. Er fand es viel wirkungsvoller, Leute zu verhöhnen als zu schreien. Nur ein Wesen brachte ihn sonst zum Schreien – Bercelaks Mutter.

»Ich sage es euch wirklich ungern, aber das hier hat sehr wenig mit einem von euch beiden zu tun. Natürlich«, er deutete auf Rhiannon, »will sie dich tatsächlich tot sehen. Aber das hätte sie jederzeit erledigen können. Und so sehr, wie ihr Hofstaat sie fürchtet, würde niemand es hinterfragen. Und dich«, jetzt deutete er auf Bercelak, »benutzt sie nicht, um an ihre Tochter heranzukommen. Sie benutzt dich, um an mich heranzukommen. Und idiotisch wie du bist, bist du voll darauf hereingefallen. Ich sage dir schon seit Jahren, dass du mit dieser Schlampe vorsichtig sein sollst, und du weigerst dich, auf mich zu hören. Jetzt hat sie einen Weg gefunden. Und sie weiß, wenn sie dir etwas tut, wenn sie dich vernichtet, vernichtet sie mich. Denn so sehr es mich schmerzt, das zugeben zu müssen, aber du bist mein Sohn.«

Ailean holte tief Luft und schloss kurz die Augen. Er ließ sie wieder herausströmen, und sein silberner Blick konzentrierte sich wieder auf Bercelaks Gesicht.

»Sie hat recht. Ob du zu ihr gehst oder ob Rhiannon geht, ob du sie tötest oder nicht, sie werden herkommen und den Rest von uns umbringen. Und ich habe nicht vor, einen meiner Sprösslinge an diese miese Schlampe oder an sonst jemanden zu verlieren. Habe ich mich klar ausgedrückt?«

Rhiannon öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Bercelak hielt ihn ihr mit einer Hand zu, während er sie mit der anderen festhielt. Er nickte seinem Vater zu. »Aye. Das hast du.«

»Gut. Also, ihr habt noch diese Nacht. Vögelt, bis ihr beide wund seid, aber wenn die zwei Sonnen aufgehen, entscheiden wir, wie wir mit der ganzen Sache umgehen. Gemeinsam. Als Familie. Du hast ein paar der gemeinsten, beängstigendsten, kampfbereitesten Köpfe zu deiner Verfügung, Junge. Nutze sie.« Er wandte sich um und ging zur Tür. »Ich lasse etwas zu essen heraufbringen. Wir sehen uns morgen früh.«

Die Tür schloss sich krachend hinter ihm.

Rhiannon zog Bercelaks Hand von ihrem Mund. »Also, das war jetzt … interessant.«

Bercelaks Augen wurden schmal, als er von oben auf Rhiannons Kopf sah.

Rhiannon starrte Bercelak wütend an. »Warum hast du mir das wieder angelegt?«

Bercelak befühlte das Halsband um ihre Kehle, und sie schlug seine Hand weg. Wie konnte er es wagen!

»Ich will nicht, dass du etwas Dummes tust. Ich will nicht morgen früh aufwachen und feststellen, dass du weg bist. Losgezogen, um dich dieser Schlampe zu opfern.«

Sie zog an der Kette, doch sie war so stark wie die Säule, um die Bercelak sie geschlungen hatte. »Das ist doch lächerlich! Mach mich los!«

»Du hast den Befehl meines Vaters gehört. Wir sollen vögeln.« Er schnappte sie um die Taille und warf sie aufs Bett. »Wir sollten ihm besser gehorchen. Du hast gesehen, wie wütend er war.«

»Du Sohn einer …«

»Ah, ah, ah! Pass auf, was du sagst!« Er nahm sie an den Hüften und drehte sie auf den Bauch. Sie hörte, wie er scharf einatmete, spürte, wie seine Finger sich um ihren Körper schlossen. »Ich denke schon seit Tagen an diesen Hintern.«

Seine flache Hand klatschte auf ihr Hinterteil, und sie erstarrte. Gute Götter! Ein gewöhnlicher Drache hatte ihr soeben auf den Hintern gehauen.

Und es hatte ihr gefallen!

Wie zum Beweis ging Bercelaks breite Handfläche auf ihrer anderen Backe nieder.

Sie trat aus, versuchte, dem Mistkerl ins Gemächt zu treten, doch er hielt ihre Beine mit seinen eigenen auf der Matratze fest.

»Ich kann nicht fassen, dass du versucht hast, mich zu treten! Deinen Herrn und Gebieter!«

»Meinen … oh, du geistesgestörter Mistkerl!«

Ein weiterer Schlag traf ihren Hintern, und sie kreischte. Sie kreischte wie irgendein schwacher Mensch!

»Sei nett zu mir, Prinzessin!«

»Geh runter von mir!«

»Interessant. Ich höre immer noch nicht das richtige Wort. Ich frage mich, warum?« Seine Hand glitt unter ihren Körper, und sein Zeigefinger schob sich in sie. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht zu stöhnen, doch Bercelak lachte trotzdem.

»Na sowas, Prinzessin! Du bist tropfnass!« Zähne knabberten an ihrer Hinterseite. »Dann nehme ich an, du magst es, wenn ich dir auf den Hintern haue.«