Sie biss sich auf die Lippen, um die Schmerzensschreie zu unterdrücken, die sie herausbrüllen wollte, als Bercelaks Zunge sich ihren Weg über ihren entblößten Körper suchte. Und wo seine Zunge nicht hinkam, entfesselte er eine magiegetränkte Flamme, die die Aufgabe für ihn übernahm. Doch obwohl der Schmerz schlimmer und schlimmer wurde, stieg mit ihm auch das Gefühl, das stetig ihr Rückgrat entlang und zwischen ihre Schenkel kroch.
Während sie darum kämpfte, die Schmerzensschreie zu unterdrücken, kämpfte sie genauso gegen ihre Lustschreie an. Als seine Zunge über ihren Bauch glitt, wölbte sie sich ihm entgegen und schrie ihren Höhepunkt heraus. Doch er hörte nicht auf. Nicht ihr Bercelak. Er machte weiter; seine Zunge bewegte sich ihren Körper nach oben, über ihre Rippen, um eine Brust herum und über einen Nippel. In diesem Moment überspülte sie ein zweiter Orgasmus. Trotzdem war er nicht fertig. Seine Zunge glitt über ihr Dekolleté und das Schlüsselbein, dann über ihren Hals und hielt schließlich inne, als sie über ihren Kiefer strich.
Einen Augenblick dachte sie, er würde die Zunge über ihr Gesicht ziehen, doch er wollte ihr nicht noch mehr Narben zufügen als sie sowieso schon hatte.
»Tut es weh?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Aye.«
»Macht es dir etwas aus?«
»Nay.«
»Willst du, dass ich dich jetzt nehme, Prinzessin?«
Es hätte sie beleidigen sollen, dass er sie immer noch bei diesem Titel nannte, doch sie wollte, dass er sie so nannte, bis sie alt und grau waren. Sie wollte für immer seine Prinzessin sein, denn sie hatte Tausende, die sie als ihre Königin sehen würden.
»Mach weiter, Nichtswürdiger!«, befahl sie.
Und sie sah ihren Bercelak lächeln, bevor sein Mund sich heftig auf ihren legte. Er küsste sie brutal, nahm ihr den Atem und die Fähigkeit zu denken. Dann war er auf ihr. Haut an Haut. Sie schrie auf vor Schmerz, als sein Körper über ihre frischen Brandwunden rieb, doch der Laut wurde in seinem Mund erstickt. Dann war er in ihr, und sie kam sofort, bevor er den ersten Stoß beendet hatte.
Er stieß in sie, zwang sein hartes Glied wieder und wieder in ihren Körper, während Worte aus seinem Mund purzelten, und sie brauchte eine Weile, bis sie verstand, was er da immer wieder in ihr Ohr sagte.
»Ich liebe dich, Rhiannon. Ich werde dich immer lieben. Ich werde dich immer lieben.«
Bercelak kam mit einem Aufbrüllen und ergoss sich in ihren heißen, engen Körper, während auch sie noch einmal kam, diesmal seinen Namen schreiend.
Bercelak brach über ihr zusammen, schlang seine Arme um Rhiannon und hielt sie fest. Sie war jetzt die Seine, und jeder Drache würde es wissen.
Sie schnappte neben ihm nach Luft, und ihm wurde bewusst, dass er nicht so auf ihr liegen bleiben konnte. Als Drachen waren sie jetzt fast gleich groß. Doch als Mensch war sie immer noch kleiner als er – wenn auch größer als die meisten Männer.
Sich auf seine Arme stützend, schob er sich von ihr hoch, rollte sich herum und legte sich neben sie, den Kopf in die Beuge ihres immer noch gefesselten Armes gelegt.
»Ich liebe dich, Rhiannon«, flüsterte er, als könnten andere es hören.
Sie flüsterte zurück: »Ich liebe dich, Bercelak.« Er hatte so lange darauf gewartet, das zu hören … und es fühlte sich sogar noch besser an als er es sich vorgestellt hatte.
Er hob die Hand und band sie los. Er sah zu ihren Füßen hinab, als vorübergehende Erschöpfung ihn erfasste. »Meinst du, du kannst dich um die da kümmern?«
»Aye.«
Ihre Hand wedelte müde durch die Luft, und die Schellen öffneten sich und fielen von ihren Füßen ab.
»Weißt du, Liebling, deine neuen Fähigkeiten könnten unserem beiderseitigen Spaß am Fesseln in die Quere kommen.«
Sie lächelte, und ihr weißes Haar klebte ihr an der schweißbedeckten Stirn. »Nur, wenn wir es zulassen.«
Er grinste und drehte sich auf den Bauch. »Also gut, Prinzessin. Du bist dran.«
Sie sah ihn verwirrt an. »Womit bin ich dran?«
»Mich in Besitz zu nehmen. Es wäre allerdings nett, wenn du das Gesicht auslassen würdest. Ich glaube, da habe ich genug Narben, oder was meinst du?«
Sie sah ihn überrascht an. Es war nicht so, dass Frauen ihre Gefährten nicht markierten, doch es geschah selten am Anfang. Die meisten Männer mussten ihre Dominanz zeigen und taten es mit der Inbesitznahme. Jahre später, wenn alles zur Ruhe gekommen war, wurden sie dann von ihren Frauen markiert.
»Bist … bist du sicher?« Sie schien den erschrockenen Ausdruck nicht aus ihrem Gesicht verbannen zu können. Das brachte ihn zum Lächeln. Normalerweise verbarg sie ihre Überraschung sehr gut.
»Ob ich sicher bin, dass ich will, dass alle wissen, dass ich dir gehöre wie du mir gehörst? O ja, Liebling. Ich bin mir sehr sicher. Und jetzt«, er machte es sich bequem und legte den Kopf auf seine verschränkten Arme, »was hast du noch mal zu mir gesagt? Ach ja: Keine Worte mehr, Prinzessin. Verschwende keine Zeit. Tu einfach, was du vorhast, oder lass mich gehen.«
Bevor er noch ein weiteres Wort sagen konnte, setzte sich Rhiannon rittlings auf seinen Hintern, und er wusste einfach, dass es wehtun würde.
»Mylord.«
Bercelak öffnete mühsam die Augen und sah den Zentaur neben sich stehen. Sie beugte sich vor und flüsterte: »Es tut mir leid, dich zu wecken, Mylord. Aber deine Familie möchte dich sprechen.«
Er sah sich um, den Blick immer noch unscharf. »Ist es Morgen?«
Der Zentaur lächelte; wahrscheinlich erinnerte sie sich an ihr Versprechen vom Vorabend. »Ja, Mylord. Später Morgen.«
»Sag ihnen, ich bin gleich da.«
Ohne ein weiteres Wort verneigte sie sich und ging.
Rhiannon, immer noch in Menschengestalt, wie er auch, hatte sich eng an ihn geschmiegt, den Kopf fast in seiner Armbeuge vergraben. Sie schlief tief und fest und sah wunderschön dabei aus.
Er lächelte, als er sich an ihre Inbesitznahme in der Nacht zuvor erinnerte. Bei all dem Schreien und Brüllen und Knurren musste der halbe Hof geglaubt haben, sie würden einander umbringen. Er küsste sie auf die Stirn und erhob sich mühsam aus dem Bett.
Ohne auch nur darüber nachzudenken, ging er als Mensch in den Thronsaal. Er hatte fest vor, schnell wieder ins Bett zu kommen und Rhiannon zu genießen – seine Rhiannon –, und zwar noch vor dem Frühstück. Dann würde er den Rest des Tages und des Abends damit verbringen, sie als Drache zu nehmen.
Mehrere seiner Brüder und Ghleanna, all diejenigen, die gegangen waren, um Rhiannons Sippe aufzustöbern, warteten auf ihn.
Einer seiner jüngeren Brüder pfiff. »Götter, Bercelak. Was hat diese Frau mit dir gemacht?«
»Was ist denn?«, bellte er, breitbeinig und die Arme vor der Brust verschränkt. Er war nicht in der Stimmung für die Mätzchen seiner Geschwister, wenn die Frau seiner Träume in ihrem Schlafgemach auf ihn wartete.
Ghleanna antwortete: »Bis wir dort ankamen, waren ihre drei Brüder und ihre Schlange von Schwester schon lange fort. Man sagt, zwei ihrer Brüder seien in die Nordlande aufgebrochen.«
»Nordlande?«, spottete er. »Die Blitzdrachen werden sie bei lebendigem Leib fressen. Was noch?«
»Die Schwester und der andere Bruder sind ins Wüstenland von Alsandair gegangen. Die Drachen dort werden ihnen vielleicht helfen.«
Addolgar trat vor. »Es ist nicht sicher, dass die Blitzdrachen ihnen nicht auch helfen werden. Sie mögen Barbaren sein, aber sie sind gierig. Sie hätten nur zu gern dieses Gebiet hier.«
»Und sie werden es niemals bekommen.«