»Ich weiß, was ich bin«, sagte er verlegen, aber entschlossen. »Ich würde ja für dich zum Quäker werden, Rachel, doch in meinem Herzen weiß ich, dass ich keiner bin; ich glaube, ich könnte es auch nie sein. Und ich glaube nicht, dass du möchtest, dass ich Worte sage, die ich nicht ernst meine, oder etwas zu sein vorgebe, das ich nicht bin.«
»Nein«, sagte sie leise. »Das möchte ich nicht.«
Er öffnete den Mund, fand aber keine Worte mehr. Er schluckte mit trockenem Mund und wartete. Sie schluckte ebenfalls; er sah die sachte Bewegung ihrer Kehle, sanft und braun; wieder hatte die Sonne begonnen, ihre Haut zu berühren, und reifte die nussbraune Maid heran.
Die Artilleristen luden die letzte Kanone auf einen Wagen, spannten ihre Ochsen an und steuerten unter derben Scherzen und Gelächter auf die Anlegestelle der Fähre zu. Als sie schließlich fort waren, wurde es still. Es gab zwar immer noch Geräusche – das Rauschen des Flusses, das Rascheln der Platane und weit entfernt die Rufe und das Rumpeln einer Armee auf dem Marsch; der Klang der drohenden Gewalt. Doch zwischen ihnen herrschte Schweigen.
Ich habe verloren, dachte er, denn ihr Kopf war nach wie vor in Gedanken gesenkt. Betet sie vielleicht? Oder überlegt sie sich nur, wie sie mich fortschicken kann?
Was auch immer es war, sie hob den Kopf und stand auf, trat fort von der Platane. Sie zeigte auf Rollo, der sich wieder hingelegt hatte, reglos, aber hellwach, während seine gelben Augen den Bewegungen eines fetten Rotkehlchens folgten, das im Gras nach Futter suchte.
»Dieser Hund ist doch ein Wolf, oder nicht?«
»Aye, nun ja, zum größten Teil.«
Ein leises Aufblitzen ihrer Haselaugen befahl ihm, jetzt nicht kleinlich zu sein.
»Und doch ist er dein treuer Begleiter, ein Geschöpf von selten großem Mut, das dir zugeneigt ist, ein durch und durch ehrenwertes Wesen?«
»Oh, aye?«, sagte er schon zuversichtlicher. »Das ist er.«
Sie sah ihn gleichmütig an.
»Du bist auch ein Wolf, und das ist mir bewusst. Doch du bist mein Wolf, und ich glaube, das solltest du wissen.«
Er begann zu brennen, als sie das sagte, entzündete sich schnell und heftig wie die Streichhölzer seiner Cousine. Er streckte ihr die Hand entgegen, vorsichtig, damit nicht auch sie in Flammen aufging.
»Was ich damals zu dir gesagt habe … dass ich weiß, dass du mich liebst –«
Sie trat auf ihn zu und legte die Hand in die seine, und ihre kleinen, kühlen Finger hielten ihn fest.
»Was ich jetzt zu dir sage, ist, ich liebe dich. Und jagst du auch in der Nacht, du kommst doch nach Hause zurück.«
Unter der Platane gähnte der Hund und legte die Schnauze auf seine Pfoten.
»Und schlafe zu deinen Füßen«, flüsterte Ian und zog sie mit dem gesunden Arm an sich. Und sie loderten beide wie der helllichte Tag.
Danksagung
Ich benötige jedes Mal gute drei Jahre, um eines dieser Bücher zu schreiben – ein Zeitraum, in dem ich ständig darauf angewiesen bin, anderen Fragen zu stellen … und in dem mich hilfreiche Seelen mit faszinierenden Dingen beliefern, nach denen zu fragen mir niemals eingefallen wäre. Der eine oder andere mag hier vielleicht fehlen, doch ich denke mit großer Dankbarkeit an sie alle.
Außerdem möchte ich mich herzlich bedanken bei …
… John Flicker und Bill Massey, den Lektoren der Originalausgabe, beides Gentlemen mit sehr viel Rückgrat, die sich tapfer mit einem Buch befasst haben, das stückweise geschrieben wurde (und es waren viele Stücke), und mit einer Autorin, die es gewohnt ist, gefährlich zu leben.
… Danny Baror und Russel Gallen, meinen Agenten, zwei Herren, die ihr Gewicht buchstäblich in Gold wert sind – was in diesen Zeiten der Rezession einiges heißen will.
… dem Trio in Deutschland: Barbara Schnell, meiner Übersetzerin, die viele höchst zufriedenstellende Tränen über Ian Murrays Geschichte geweint hat; Silvia Kuttny-Walser, meiner Verlegerin, deren Begeisterung keine Grenzen kennt, auch wenn die Zeit knapp wird, und Petra Zimmermann, meiner Redakteurin, deren Adlerauge nur von ihrer Gabe übertroffen wird, anderen Mut zu spenden.
… Stephen Lopata für seine unvergessliche Erzählung, wie ihn eine Wassermokassinschlange an Land gejagt hat – sowie die poetische Beschreibung des Geruchs dieser Tiere (»eine Kombination dieses Schlangenhausgeruchs aus dem Zoo mit verfaulenden Gurken«).
… Catherine MacGregor und Catherine-Ann MacPhee für ihre gälischen Übersetzungen und ihre Anmerkungen zu den Feinheiten der gälischen Sprache. Außerdem Katie Beggs sowie diversen ungenannten, aber geschätzten Mitgliedern der Internationalen Gälischen Mafia.
… Tess, der Krankenschwester, Dr. Amarilis Iscold, Sarah Meir, der Hebamme, und einer ganzen Reihe anderer hilfsbereiter medizinischer Fachleute für ihre Hilfe in Fragen medizinischer Prozeduren, grotesker Krankheiten und gruseliger chirurgischer Details.
… Janet McConnnaughey für ihre Limericks sowie dafür, dass sie die Muse der Blutigen Äxte gewesen ist und mich auf explodierende Zypressen aufmerksam gemacht hat.
… Larry Tuohy (und anderen) für die Beschreibung der Jacke eines Spitfirepiloten.
… Ron Parker, Helen, Esmé und Lesley für den Orang-Utan.
… Beth und Matthew Shope sowie Jo Bourne für hilfreiche Informationen über die Religionsgemeinschaft der Freunde. Etwaige Schnitzer sind definitiv meine Schuld.
… Jari Backman für seine detaillierten Chronologien und Exzerptlisten und für seine Beschreibungen des Nachthimmels und der Sterne, die man von Inverness und Fraser’s Ridge aus sehen kann.
… Katrina Stibohar für ihre detaillierten Auflistungen, wer wann geboren wurde und was zu diesem Zeitpunkt gerade bei den anderen vorging. Außerdem den Horden begeisterter Sammler von Trivialwissen, die stets zur Stelle sind, wenn ich wissen muss, wie alt jemand ist oder ob Lord John Fergus begegnet ist, als er die Masern hatte.
… Pamela Patchet Hamilton (und Buddy) für ihre quälend realistische Beschreibung der Begegnung mit einem Stinktier.
… Karen Henry, der Großfürstin des Forumverkehrs, die über ein Jahrzehnt lang meinen Folder in der »CompuServe Books and Writers Community« in Ordnung gehalten hat und auch in der neuen elektronischen Heimat TheLitforum.com ein diplomatisches Auge auf die Bewohner wirft.
… Nikki Rowe und ihrer Tochter Caitlin für den wundervollen Kanal, den sie bei YouTube für mich eingerichtet haben.
(http://www.youtube.com/user/voyagesoftheartemis – für alle, die wissen möchten, ob ich mich beim Reden tatsächlich wie Donald Duck anhöre)
… Rosana Madrid Gatti, meiner Webmasterin, für die prompten und verlässlichen Aktualisierungen und das kreative Design.
… Susan Butler für die ständige logistische Unterstützung, dafür, dass meine Hunde bei ihr übernachten durften, dafür, dass mir niemals die Druckerpatronen ausgehen, und für ihren brillanten Vorschlag in Bezug auf Jem.
… Allene Edwards, Catherine MacGregor und Susan Butler fürs Korrekturlesen und ihre extrem hilfreiche (wenn auch augenbetäubende) Genauigkeit.
… Shirley Williams für die Plätzchen und die Ansichten von New Bern.
… Becky Morgan für die historischen Kochbücher.
… meinem Urgroßvater Stanley Sykes für Jamies Spruch über die Fähigkeit zu zielen.
… Bev LaFrance, Carol Krenz und vielen anderen für die Französisch-Nachhilfe. Ebenso Florence, der Übersetzerin, Peter Berndt und Gilbert Sureau, die mich auf den Unterschied zwischen dem französischen Vaterunser von 1966 (accorde-lui) und der früheren, formelleren Version aufmerksam gemacht haben (accordez-lui).
… John S. Kruszka für die korrekte Schreibweise und Aussprache von »Kościuszko«. Das konnte schon zur Zeit der Revolution niemand aussprechen, und alle haben ihn tatsächlich »Kos« genannt.
… den Ladies of Lallybroch für ihre fortwährende Unterstützung und ihre hochinteressanten Geschenke.