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Die Worte drangen zu Toby wie durch Watte, wie aus großer Entfernung. Sein Hirn registrierte zwar, was AI Caruso sagte, aber er begriff es nicht,

»Augenblick«, protestierte Toby. »Ich kann nicht -«

Caruso legte seine Hand auf Tobys Schulter. »Sie haben Glück, mein Lieber«, sagte er. »Ich meine, wenn Millie mich nicht davon überzeugt hätte, dass ihr zwei euch wirklich liebt, wenn ich den Eindruck hätte gewinnen müssen, dass Sie sie wie eine Zwei-Dollar-Nutte behandelt haben, hätte die ganze Sache ein anderes Ende nehmen können. Verstehen Sie, was ich meine?«

Toby blickte unwillkürlich zu den beiden schwarzgekleideten Männern hinüber, die zustimmend nickten.

»Ihr Engagement hier geht am Sonnabend abend zu Ende«, sagte AI Caruso. »Am Sonntag findet die Hochzeit statt.«

Tobys Kehle war wieder ganz trocken. »Ich – die Sache ist die, AI, ich fürchte, ich habe da einige Engagements. Ich -«

»Die können warten«, sagte Al Caruso mit strahlendem Engelslächeln. »Ich werde Millies Hochzeitskleid selbst aussuchen. Nacht, Toby.«

Toby stand da, blickte den drei Gestalten nach, noch lange, nachdem sie verschwunden waren.

Er hatte nicht die geringste Ahnung, wer Millie war.

Am nächsten Morgen waren Tobys Ängste verflogen. Er hatte sich von dem unerwarteten Geschehen überrumpeln lassen. Doch die Zeiten eines Al Capone waren vorbei. Niemand konnte ihn zwingen, jemanden zu heiraten, den er nicht heiraten wollte. Al Caruso war nicht irgendein schäbiger Kerl, der Gewalt anwenden würde; er war ein respektabler Hotelbesitzer. Je mehr Toby über die Lage nachdachte, desto komischer kam sie ihm vor. Er schmückte sie im Geiste aus und hörte schon das Publikum lachen. Natürlich hatte er vor Caruso keine Angst gehabt, aber er würde die Sache so erzählen, als wäre er ängstlich gewesen. Ich trete an seinen Tisch, und da sitzt Caruso, zusammen mit diesen sechs Gorillas, verstehen Sie? Alle haben sie so große Beulen, wo sie ihre Revolver tragen. O ja, es würde eine großartige Story abgeben, er könnte eine phantastische Nummer daraus machen. Den Rest der Woche mied Toby den Swimming-pool und das Kasino und wich allen Mädchen aus. Zwar fürchtete er AI Caruso nicht, aber warum sollte er unnötige Risiken eingehen? Toby hatte ursprünglich geplant, Las Vegas am Sonntagmittag mit dem Flugzeug zu verlassen. Stattdessen bestellte er für Sonnabend abend einen Mietwagen zur Rückseite des Hotelparkplatzes. Er packte seine Koffer, ehe er zu seiner letzten Show hinunterging, damit er sofort nach seinem Auftritt losfahren konnte. Er würde eine Weile Las Vegas fernbleiben. Wenn AI Caruso es wirklich ernst meinte, konnte Clifton Lawrence die Sache in Ordnung bringen.

Tobys Schlussauftritt war sensationell. Das Publikum brachte ihm stehend Ovationen dar, die ersten dieser Art, die er je bekommen hatte. Er stand auf der Bühne und fühlte, wie eine Woge der Sympathie ihm entgegenschlug. Er trug noch eine Zugabe vor, trat dann ab und eilte nach oben. Das waren die großartigsten drei Wochen seines Lebens gewesen. In dieser kurzen Zeit war er von einem Niemand, der mit Kellnerinnen und Krüppeln schlief, zu einem Star aufgestiegen, der die Geliebte von Al Caruso aufs Kreuz gelegt hatte. Schöne Mädchen hatten ihn angefleht, mit ihm zu schlafen, das Publikum bewunderte ihn, und die großen Hotels rissen sich um ihn. Er hatte es geschafft, und er wusste, dass dies nur der Anfang war. Er zog den Zimmerschlüssel aus der Tasche. Als er öffnete, rief eine vertraute Stimme: »Hereinspaziert, mein Junge.«

Zögernd betrat Toby das Zimmer. AI Caruso und seine beiden Freunde warteten auf ihn. Ein kalter Schauder lief Toby den Rücken hinunter. Aber es gab keinen Grund zur Besorgnis. Caruso sagte strahlend: »Sie waren großartig heute abend, Toby, wirklich großartig. «

Toby fühlte sich erleichtert. »Es war ein gutes Publikum.«

Carusos braune Augen funkelten, und er sagte: »Sie haben aus ihm ein gutes Publikum gemacht, Toby. Ich sagte Ihnen ja bereits – Sie haben Talent.«

»Danke, AI.« Er wünschte, sie würden nun gehen, damit er aufbrechen konnte.

»Sie arbeiten schwer«, sagte AI Caruso. Er drehte sich zu seinen Begleitern um. »Hab' ich nicht gesagt, ich habe noch nie jemand so schwer arbeiten sehen?«

Die beiden Männer nickten.

Caruso wandte sich wieder an Toby. »Nun – Millie war ziemlich betrübt, dass Sie sie nicht angerufen haben. Ich habe ihr gesagt, es läge daran, dass Sie so schwer arbeiten müssten.«

»Das stimmt«, sagte Toby schnell. »Ich freue mich, dass Sie Verständnis dafür haben, AI.«

Al lächelte freundlich. »Klar. Aber wissen Sie, wofür ich kein Verständnis habe? Sie haben nicht mal angerufen, um zu erfahren, wann die Hochzeit stattfindet.«

»Ich wollte morgen früh anrufen.«

Al Caruso lachte und sagte tadelnd: »Aus Los Angeles?«

Toby beschlich ein leichtes Unbehagen. »Was reden Sie da, Al?«

Caruso blickte ihn vorwurfsvoll an. »Ihre Koffer stehen fertig gepackt da drin.« Er kniff Toby spielerisch in die Wange. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich jeden umbringen würde, der Millie weh tut.«

»Moment mal! Ich wollte wirklich nicht -«

»Sie sind ein guter Junge, aber Sie sind dumm, Toby. Wahrscheinlich gehört das zu Ihrer Genialität, ha?«

Toby starrte in das pausbäckige, strahlende Gesicht und wusste nicht, was er sagen sollte.

»Sie müssen mir glauben«, sagte Al Caruso herzlich. »Ich bin Ihr Freund. Ich möchte sichergehen, dass Ihnen nichts Böses geschieht. Um Millies willen. Aber wenn Sie nicht auf mich hören, was kann ich da tun? Wissen Sie, wie man einen sturen Kerl dazu bringt aufzupassen?«

Toby schüttelte wie betäubt den Kopf.

»Zuerst gibt man ihm eins über die Rübe.«

Toby spürte Angst in sich aufsteigen.

»Sind Sie Links- oder Rechtshänder?« fragte Caruso. »Rechtshänder«, murmelte Toby.

Caruso nickte freundlich und drehte sich zu den beiden Männern um. »Brecht ihm den rechten Arm«, sagte er.

Einer der beiden hatte plötzlich ein Brecheisen in den Händen. Toby spürte, wie er am ganzen Körper zu zittern begann.

»Um Gottes willen«, hörte er sich sagen. »Das können Sie doch nicht tun.«

Einer der Männer versetzte ihm einen Schlag in die Magengrube. In der nächsten Sekunde fühlte Toby einen unerträglichen Schmerz, als das Brecheisen seinen rechten Arm traf und seine Knochen zertrümmerte. Er stürzte zu Boden, wand sich in unerträglichen Schmerzen. Er versuchte zu schreien, hatte aber nicht genug Atem. Durch seine von Tränen verschleierten Augen erkannte er das lächelnde Gesicht von Al Caruso.

»Hören Sie mir auch zu?« fragte Caruso leise.

Toby nickte unter Qualen.

»Gut.« Er wandte sich an einen der Männer. »Mach seine Hose auf.«

Der Mann beugte sich hinunter und öffnete den Reißverschluss von Tobys Hose. Mit dem Brecheisen holte er Tobys Penis heraus.

Caruso stand einen Augenblick da und betrachtete ihn. »Sie sind ein glücklicher Mann, Toby. Sie sind verdammt gut bestückt.«

Eine derartige Angst hatte Toby noch nie ausgestanden. »O Gott… bitte… tun Sie's nicht… tun Sie mir das nicht an«, krächzte er.

»Ich könnte Ihnen nicht weh tun«, sagte Caruso. »Solange Sie gut zu Millie sind, sind Sie mein Freund. Wenn sie mir aber je erzählt, dass Sie sie auf irgendeine Weise gekränkt haben – verstehen Sie?« Er stieß Tobys gebrochenen Arm mit der Schuhspitze an, und Toby schrie laut auf. »Ich freue mich, dass wir uns verstehen«, sagte Caruso strahlend. »Die Hochzeit findet um ein Uhr statt.«

Carusos Stimme kam und ging in Wellen. Toby spürte, dass er das Bewusstsein verlor. Aber er musste durchhalten. »Ich kann nicht«, wimmerte er. »Mein Arm…«