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Gerade war es ihr gelungen, ihre Verlegenheit zu unterdrücken, und sie begann tatsächlich, es zu genießen, als Roger die Hände unter sie schob und sie anhob.

»Schling deine Beine um mich«, flüsterte er und biss sie ins Ohrläppchen. »Schling sie um meinen Rücken, und drück deine Fersen in meinen Hintern.«

Teils, weil auch sie der Übermut packte, teils, weil sie das Bedürfnis verspürte, die Luft aus ihm herauszuquetschen wie aus einem Akkordeon, warf sie die Beine auseinander, hob sie an und klemmte sie wie eine Schere um seinen Rücken, der sich auf und ab bewegte. Der Übermut gewann die Oberhand; sie hatte fast vergessen, wo sie waren.

An ihn geklammert, als ginge es um ihr Leben, und von dem Erlebnis erregt, bäumte sie zuckend den Rücken auf und erschauerte unter seiner Hitze. Der kühle Nachtwind berührte elektrisierend ihre Oberschenkel und Pobacken, die in der Dunkelheit entblößt waren. Zitternd und stöhnend ließ sie sich wieder ins Heu sinken, die Beine immer noch fest um seine Hüften geschlungen. Völlig erschlafft ließ sie den Kopf zur Seite fallen und öffnete langsam und träge die Augen.

Es war jemand da; sie sah eine Bewegung in der Dunkelheit und erstarrte. Es war Fergus, der seinen Sohn holen wollte. Sie hörte das Gemurmel seiner Stimme, die auf Französisch mit Germain sprach, und das leise Rascheln seiner Schritte, die sich im Heu entfernten.

Mit hämmerndem Herzen lag sie still, während ihre Beine Roger weiter umklammerten. Unterdessen hatte Roger seine eigene Ruhe gefunden. Er ließ den Kopf hängen, so dass ihr sein langes Haar im Dunklen wie Spinnweben über das Gesicht strich, und murmelte: »Lieb dich … Gott, ich liebe dich.« Dann ließ er sich langsam und sanft auf sie sinken. Er hauchte »Danke« in ihr Ohr, um dann schwer atmend halb in die Bewusstlosigkeit zu verfallen.

»Oh«, sagte sie und blickte zu den friedlichen Sternen auf. »Keine Ursache.« Sie streckte ihre steifen Beine und schaffte es unter Schwierigkeiten, sich von Roger zu lösen, sie beide mehr oder weniger zuzudecken und in ihrem heugefütterten Nest wieder in den Segen der Anonymität zu versinken, während Jemmy geborgen zwischen ihnen ruhte.

»Hey«, sagte sie plötzlich, und Roger regte sich.

»Mm?«

»Was für ein Monster war eigentlich Eigger?«

Er lachte, und seine Stimme war leise und klar.

»Oh, Eigger war ein riesiger Sandkuchen. Mit Schokoladenüberzug. Er fiel immer über die anderen Monster her und hat sie mit seiner Süße erstickt.« Er lachte noch einmal, diesmal hicksend, und sank tief ins Heu.

»Roger?«, sagte sie einen Moment darauf leise. Es kam keine Antwort, und sie streckte eine Hand über den schlummernden Körper ihres Sohnes, um sie sacht auf Rogers Arm zu legen.

»Sing für mich«, flüsterte sie, obwohl sie wusste, dass er schon schlief.

Kapitel 7

James Fraser, Indianeragent

James Fraser, Indianeragent«, sagte ich und schloss die Augen, als läse ich die Worte von einem Bildschirm ab. »Klingt wie eine Wildwest-Serie im Fernsehen.«

Jamie, der gerade dabei war, sich die Strümpfe auszuziehen, hielt inne und betrachtete mich argwöhnisch.

»Ach ja? Ist das gut?«

»Insofern, als der Held einer Fernsehserie niemals stirbt, ja.«

»In diesem Fall bin ich absolut dafür«, sagte er und untersuchte den Strumpf, den er sich gerade ausgezogen hatte. Er schnüffelte argwöhnisch daran, rieb mit dem Daumen über eine dünne Stelle an der Ferse, schüttelte den Kopf und warf ihn in den Wäschekorb. Dann stand er auf und reckte sich stöhnend. Das Haus hatte zweieinhalb Meter hohe Zimmerdecken, damit er genug Platz hatte, doch er kam noch mit den Fingern an die Kiefernbalken. »Himmel, war das ein langer Tag!«

»Na, er ist ja fast vorbei«, sagte ich und schnüffelte meinerseits am Leibchen des Kleides, das ich gerade ausgezogen hatte. Es roch kräftig, wenn auch nicht unangenehm nach Pferd und Holzrauch. Lüften wir es ein wenig, beschloss ich, dann sehen wir ja, ob es noch eine Weile tragbar ist, ohne es zu waschen.

»Was ist eigentlich ein Indianeragent?«, erkundigte ich mich. »MacDonald schien ja den Eindruck zu haben, dass er dir einen gigantischen Gefallen getan hat, indem er dich dafür vorgeschlagen hat.«

Er zuckte mit den Achseln und schnallte seinen Kilt los.

»Das glaubt er zweifelsohne auch.« Er schüttelte das Kleidungsstück versuchsweise, und eine feine Schicht aus Staub und Pferdehaaren erschien darunter auf dem Boden. Er ging zum Fenster, öffnete die Läden, hielt den Kilt nach draußen und schüttelte ihn kräftiger.

»Es würde ja auch stimmen –«, seine Stimme erklang schwach aus der Nacht vor dem Fenster, dann wurde sie lauter, als er sich wieder umdrehte, »wenn da nicht diese Sache mit deinem Krieg wäre.«

»Mein Krieg?«, sagte ich entrüstet. »Du klingst ja so, als hätte ich vor, ihn höchstpersönlich anzufangen.«

Er tat meine Reaktion mit einer kleinen Geste ab.

»Du weißt genau, was ich meine. Ein Indianeragent, Sassenach, ist genau das, wonach es sich anhört – ein Mann, der zu den Indianern in seiner Nähe geht, mit ihnen Freundlichkeiten austauscht, ihnen Geschenke bringt und auf sie einredet, damit sie sich vielleicht hinter die Interessen der Krone stellen, ganz gleich, wie diese aussehen mögen.«

»Oh? Und was ist dieses Department des Südens, das MacDonald erwähnt hat?« Ich blickte unwillkürlich zur geschlossenen Tür unseres Zimmers, doch gedämpftes Schnarchen von der anderen Flurseite deutete darauf hin, dass unser Gast bereits in Morpheus’ Arme gesunken war.

»Mmpfm. Es gibt ein Department des Südens und ein Department des Nordens zur Klärung der Angelegenheiten der Indianer in den Kolonien. Das Department des Südens untersteht John Stuart, der aus Inverness stammt. Dreh dich um, ich mache das.«

Ich drehte ihm dankbar den Rücken zu. Mit einer Fingerfertigkeit, die er jahrelanger Erfahrung verdankte, hatte er die Schnüre meiner Korsage in Sekundenschnelle gelöst. Ich seufzte tief, als sie sich lockerten, und er schob seine Hand unter das Kleidungsstück und massierte mir die Rippen, denn die Beinstangen hatten mir den feuchten Stoff meines Hemdes in die Haut gedrückt.

»Danke.« Ich seufzte selig und lehnte mich mit dem Rücken an ihn. »Und weil er aus Inverness stammt, glaubt MacDonald, dass dieser Stuart automatisch dazu neigt, andere Highlander zu beschäftigen?«

»Das könnte davon abhängen, ob dieser Stuart je einem meiner Verwandten begegnet ist«, sagte Jamie trocken. »Aber MacDonald geht davon aus, aye.« Er küsste mich geistesabwesend, aber liebevoll auf den Scheitel, dann zog er seine Hände zurück und begann, den Riemen aufzuknoten, mit dem seine Haare zusammengebunden waren.

»Setz dich«, sagte ich. »Ich mache das.«

Er setzte sich im Hemd auf den Hocker und schloss für einen Moment entspannt die Augen, während ich ihm die Haare entflocht. Er hatte sie zum Reiten fest zusammengebunden gehabt und während der letzten drei Tage nicht gelöst; ich ließ meine Hände durch die warme, feurige Masse gleiten, die jetzt aus dem Zopf entwich und sich in Wellen aus Zimt, Gold und Silber im Feuerschein entfaltete, während ich ihm sanft mit den Fingerspitzen die Kopfhaut massierte.

»Geschenke, sagst du. Stellt die Krone diese Geschenke zur Verfügung?« Mir war aufgefallen, dass die Krone die schlechte Angewohnheit besaß, Männer von Einfluss mit Ämtern zu »ehren«, die es mit sich brachten, dass sie große Summen ihres eigenen Geldes zur Verfügung stellten.

»Theoretisch.« Er gähnte herzhaft und ließ entspannt die breiten Schultern hängen, während ich nach meiner Haarbürste griff und mich daranmachte, seine Haare zu entwirren. »Oh, das ist schön. Das ist der Grund, warum MacDonald glaubt, er tut mir einen Gefallen; es besteht die Möglichkeit, gute Geschäfte zu machen.«