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»Das kam ein wenig später, an ein Torpedo festgemacht. Der erste Torpedo startete übrigens unmittelbar danach. Ich war immer schon der Meinung, dies würde ihnen dazu dienen, die Stelle wiederzufinden. Im Laufe der Jahre hat sich zwischen uns eine gewisse Routine entwickelt. Ich bin im Winter nie da, und das wissen sie inzwischen. Zwei oder drei Tage nachdem ich diesen Schalter ein paarmal betätige«, er führte es vor, »kann ich wieder Geld auf die Bank tragen!«

Don runzelte die Stirn. »Ich begreife noch immer nicht, warum du das alles geheimhältst«, sagte er. »Wenn es sich wirklich um eine interplanetarische Sache handelt, ist es doch ungeheuer wichtig.«

»Das stimmt natürlich. Wenn aber diese Wesen Kontakt mit der Menschheit im allgemeinen wünschten, dann könnten sie diesen ganz einfach herstellen. Ich hatte immer den Eindruck, ihre Kontaktnahme in dieser Form deute darauf hin, daß sie ihre Anwesenheit nicht allgemein bekanntmachen wollten. Wenn nun Fachleute gekommen wären und ihre Anlage zerlegt hätten oder ihnen Literatur und Maschinen geschickt hätten, um einen Eindruck von unserer Zivilisation zu vermitteln, dann wären sie wahrscheinlich auf und davon.«

»Mir kommt das weit hergeholt vor.«

»Ja, vielleicht. Aber kannst du mir einen einleuchtenderen Grund dafür nennen, warum sie nicht eines dieser Dinger mitten in einer Stadt niedergehen lassen? Sie zahlen enorme Preise für verdammt kleine Mengen Tabak. Jeder Drugstore an der Ecke könnte sie auf Jahre hinaus versorgen bei ihrer Verbrauchsquote.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, mein Sohn. Ich weiß sehr wohl, wie bedeutsam dies alles ist, und ich möchte alles über diese Wesen und ihre Maschinen herausbekommen. Aber ich möchte, daß diese Untersuchungen von Menschen durchgeführt werden, bei denen ich mich darauf verlassen kann, daß sie nicht den ganzen Apfelkarren umschmeißen. Ich wünschte, ihr Kinder wäret sieben, acht Jahre älter. Dann hätten wir ein prächtiges Forschungsteam beisammen. Im Moment ist es so, daß du und ich – aber hauptsächlich du – mit den Nachforschungen befaßt sein wirst, während Roger und Edie die Überwachung übernehmen. Natürlich ist nicht zu vermeiden, daß sie sich mal anschleichen und uns beobachten. Roger wird von seiner Neugierde nächtelang wachgehalten, und er ist ein Typ, der aktiv werden muß. Gut möglich, daß wir seine oder Edies Spuren auf dem Rückweg finden. Vielleicht hat er sie überredet, daß sie an seiner Stelle zur Stadt reitet. Hier gibt es für uns jetzt nichts mehr zu tun, es sei denn, du möchtest dir diesen Sender näher ansehen. Am besten, wir machen uns auf den Heimweg und sehen nach, was die junge Generation zuwege gebracht hat.«

»Dad, es eilt nicht. Ich möchte mir das Ding tatsächlich ansehen. Einiges deutete darauf hin, daß es ein Kurzwellensender ist, aber da wären ein paar Punkte, die ich auf der Stelle klären möchte.«

»Ich auch. In den letzten zwanzig Jahren habe ich mich viel mit Sendeanlagen befaßt, aber das hier geht über mein Wissen hinaus. Ich habe auch nie gewagt, mehr als die Außenverkleidung abzunehmen. Die nicht sichtbaren Teile sind vermutlich die wichtigsten.«

»Genau. Man müßte irgendwie ins Innere sehen – wir könnten es mit einem Zahnarztspiegel versuchen.«

»Du glaubst doch nicht, daß ich mit einem Metallteil in einem Apparat herumstochere, der mit großer Wahrscheinlichkeit unter astronomischer Spannung steht.«

»Naja, hast ja recht. Aber wir könnten das Ding ja zuerst ausschalten, wenn wir sicher wüßten, welche Schalterstellung ›Aus‹ bedeutet. Wir wissen nicht mal, ob beim Betätigen des Schalters eine Kurzübertragung eintritt oder ob ein kontinuierliches Signal unterbrochen wird. Wenn die anderen das Ding als Zielfluganlage benutzen, ist es die zweite Möglichkeit. Aber sicher können wir nicht sein.«

»Auch wenn wir sicher wären, so würde ein einfaches Abschalten nicht ausreichen. Kondensatoren können über längere Zeit hinweg sehr aktiv bleiben.«

Don mußte seinem Vater in diesem Punkt recht geben. Er spähte minutenlang durch die Öffnungen, die durch das Entfernen der Platten entstanden waren.

»Die Innereien scheinen größtenteils aus Bakelitblöcken zu bestehen«, stellte er fest.

»Vermutlich haben sie alles dauerversiegelt. Möchte bloß wissen, wie sie die Anlage warten. Wahrscheinlich hast du recht. Wir können nach Hause gehen, bis das Torpedo kommt.« Er warf den Sack über die Schulter, in dem sie ihren Proviant, ein paar belegte Brote, mitgenommen hatten, und richtete sich auf. Sein Vater nickte beifällig. Sie gingen nun den Weg zurück bergab.

Don war in Gedanken, und sein Vater wollte ihn nicht stören. Er wußte, wie er selbst auf die eben beschriebenen Ereignisse reagiert hatte. Er war damals wenig älter gewesen als sein Sohn jetzt war. Er hegte zudem eine hohe Meinung von der Intelligenz seiner Kinder und hielt daran fest, daß sie Probleme am besten allein lösten, wenn keine Gefahr damit verbunden war. Außerdem konnte er Don in diesem Fall ohnehin nichts Nützliches sagen, mußte er sich ein wenig bedauernd eingestehen.

Auf dem Rückweg waren keine Spuren dafür zu entdecken, daß ihnen jemand gefolgt wäre, obwohl sie das Geröllfeld getrennt querten und genau nachsahen. Das war auch kein Wunder, denn es zeigte sich, daß Edith ihre vorgeschriebenen Kontrollgänge absolviert hatte und den Rest des Tages mit den jüngeren Geschwistern verbracht hatte, während Roger wie erwartet zur Stadt geritten war. Falls er insgeheim geplant hatte, einen Vertreter zu finden und heimlich seinem Vater zu folgen, so war nichts daraus geworden, Mr. Wing wußte nun nicht, ob er sich freuen oder ob er enttäuscht sein sollte.

V

Laj Drai traf den angeheuerten Lehrer neben einem der Torpedos an. Er untersuchte den Inhalt mit den Greifern eines Tentakels. Feth, der Techniker, hörte aufmerksam zu, während Ken die einzelnen Posten aufzählte:

»Magnesiumzellen, Titanzellen, Natrium – ach, hallo, Drai. Na, was Neues?«

»Schwer zu sagen. Sie machen sich an ein Forschungsprojekt?«

»Na, ich überprüfe mal ein paar Hypothesen. Ich habe eine Aufstellung aller Elemente gemacht, die unter den Bedingungen von Planet Drei in gasförmigen Zustand übergehen, und dazu alle Verbindungen, die ich in den Tabellen finden konnte. Bei einigen sieht es zweifelhaft aus, weil ich keine Druckwerte zur Verfügung habe. Diese Elemente verflüssigen sich möglicherweise. Wenn sie aber vorhanden sind, dann müßten auch ihre Dämpfe nachweisbar sein. Dann schied ich so viele als möglich aus theoretischen Gründen aus, da ich ja nicht alle Tests auf einmal machen kann.«

»Aus theoretischen Gründen?«

»Ja. Nehmen wir ein Beispieclass="underline" Während Fluor unter diesen Bedingungen noch gasförmig ist, ist es viel zu aktiv, um frei vorzukommen. Das gleiche gilt für Chlor, das flüssig vorkommen könnte, und für Sauerstoff. Andererseits ist Wasserstoff sehr wahrscheinlich, ebenso Wasserstoffsulfid und andere flüchtige Verbindungen dieser Elemente. Stickstoff müßte es geben und auch inerte Gase, obwohl ich nicht wüßte, wie ich diese nachweisen sollte. Ich habe kleine Zellen gebaut, die verschiedene Materialien und eingebaute Heizkörper enthalten. Ich werde die Zellen einzeln aufwärmen, nachdem das Torpedo gelandet ist und sich geöffnet hat. Dann hole ich es hierher zurück und sehe nach, welche Wirkung die Atmosphäre auf meine Proben ausübte. Ich habe Magnesium und Titan, die Stickstoff nachweisen sollen, und Natrium und ein paar Sulfide, die bei hohem Wasserstoffgehalt reduziert werden sollen, und so weiter. Der Bericht wird nicht vollständig ausfallen, aber irgend etwas werden wir daraus entnehmen können…«

»Das will ich meinen, wenn man davon ausgeht, wie wenig wir wissen. Wollen Sie das Torpedo sofort auf die Reise schicken?«

»Ja, es ist alles bereit, falls uns Ihre Abteilung nicht dazwischenfunkt.«