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»Du fürchtest also nicht mehr, sie zu erschrecken?« stellte Mrs. Wing in Form einer Frage fest.

»Nein. Ob sie die Handelsbeziehungen fortsetzen oder nicht, entzieht sich ohnehin meinem Einfluß. Das hängt wahrscheinlich von den Ergebnissen ab, die ihre Forscher bringen. Nein, ich habe keine Befürchtungen. Sie sind ungeheuer scharf auf Tabak. Ich möchte sehr bezweifeln, ob dieser auf einem anderen Planeten wächst. Noch sicherer wäre ich natürlich, wenn ich wüßte, wozu sie das Zeug benötigen. Ich dachte immer, sie rauchen den Tabak wie wir, seitdem wir aber über ihre normale Temperatur Bescheid wissen, erscheint mir dies als unwahrscheinlich.

Jetzt aber zurück zu unserem ursprünglichen Thema. Wer von nun an mit ihnen Kontakt bekommt, könnte den Vorschlag machen, sie sollten einen zweiten Richtungssender herunterschaffen, damit sie von vornherein dieses Haus hier anpeilen. Mir erscheint es sinnlos, einen Gewaltmarsch von zehn Kilometern und dann noch den Rückweg auf sich zu nehmen, nur wegen ein bißchen Unterhaltung. Roger, übrigens kommt mir vor, wir hätten vielleicht einen besseren Eindruck machen können, wenn wir versucht hätten, ein paar Wörter von ihnen zu lernen, anstatt ihnen unsere beizubringen.«

»Ja, mag sein. Daran dachte ich nicht.«

»Wie steht’s mit der Handelsbeziehung, Dad?« fragte Don. »Wirst du wie üblich weitermachen oder versuchen, diesen Forschern unser Zeug mitzugeben?«

Mr. Wing überlegte. »Ich glaube, wir bleiben bei unserer gewohnten Routine«, sagte er dann. »Wir wissen nicht mit Sicherheit, daß die Händler und die Forscher zusammenarbeiten. Wäre doch ein Jammer, wenn wir unsere Kunden enttäuschten. Wenn wir morgen zu der Verabredung gehen, könntest du vom Sender aus das Signal geben. Dazu nimmst du eine Packung Zigaretten mit. Normalerweise dauert es zwei, drei Tage, bis sie reagieren, wenn sie aber mit dem Forscherteam gemeinsame Sache machen, sind sie vielleicht näher dran. Du mußt vorbereitet sein, für den Fall, daß sie sofort reagieren.«

»Du meinst also, ich sollte notfalls den ganzen Tag beim Sender bleiben?«

»Nein, das nun auch wieder nicht. Bleib eine Weile, dann kannst du wieder zu uns stoßen. Wir können ja deine Richtung im Auge behalten, für den Fall, daß ein zweites Torpedo runterkommt. Es können höchstens ein paar Kilometer Luftlinie sein, also müßten wir es sehen können.«

»Meinetwegen. Ich gebe das Signal und mache den Vorschlag, daß ein zweiter Sender heruntergebracht wird… immer vorausgesetzt, beide Partner lernen genügend von der Sprache des anderen, um solche Vorschläge in die Tat umzusetzen.« Don wechselte unvermittelt das Thema. »Dad, ich hatte eben eine Idee. Du sagst, die Zeitspanne zwischen Signal und Ankunft des Torpedos wäre nicht immer gleich?«

»Das stimmt. Niemals weniger als zwei Tage, niemals viel länger als drei.«

»Könntest du mir spezielle, mit dem Signalgeben zusammenhängende Daten und dazu die Ankunftszeiten nennen? Je mehr desto besser. Ich glaube, ich könnte damit etwas anfangen.«

Mr. Wing mußte erst überlegen. »Ja, einige sicher. Ich kann mich die letzten paar Jahre gut zurückerinnern, wahrscheinlich bringe ich auch ein paar weiter zurückliegende Daten zusammen. Und wie sieht deine Idee aus?«

»Darüber möchte ich erst sprechen, wenn ich meiner Sache sicherer bin. Und jetzt sag, was du noch weißt.«

Unter Mithilfe der ganzen Familie, die sich teilweise noch an die Zeiten seiner Abwesenheit erinnern konnte – dabei war ein von Edie geführtes Tagebuch die beste Gedächtnisstütze –, kamen etwa zwei Dutzend Daten so genau zusammen, daß Don sehr zufrieden war. Er lief sofort hinauf in sein Zimmer und nahm die Unterlagen mit.

Von da an glitt das Gespräch unmerklich in den reinen Phantasiebereich über, und als es Zeit war, zu Bett zu gehen, hatte man sich die schönsten Bilder über das Leben in der Heimat der feurigen Besucher ausgemalt. Klein Marjories Beitrag war der interessanteste, wenngleich unzutreffendste.

Sallman Ken hingegen vergeudete keine Zeit mit Phantastereien. Er hatte sich sein Vorgehen noch nicht in allen Einzelheiten zurechtgelegt, bei der Arbeit nahmen aber bestimmte Ideen allmählich Gestalt an.

Kaum war er an Bord der Karella gegangen und aus seinem umfangreichen Panzeranzug gestiegen, hielt er mit Feth eine Besprechung ab. Lee nahm anfangs daran teil, ja, er folgte den beiden sogar in Kens Unterkunft. Zwischen Ken und Feth wurde ein vielsagender Blick gewechselt, worauf das Gespräch einen bemerkenswert hochgestochenen Verlauf nahm. Für Lee war nur herauszuhören, daß es um höhere Physik und Chemie ging und um das Problem, die Pflanzensamen in den Bodenproben am Leben zu erhalten und gedeihen zu lassen. Es sah zunächst aus, als wolle Lee bleiben und sich alles anhören, doch Feth hatte plötzlich die Idee, den Piloten in einigen Punkten um seine Meinung zu fragen. Daraufhin ließ sich Ordon Lee zurück in seinen Kontrollraum treiben.

»Dumm ist er nicht«, sagte Feth, der ihm gedankenvoll nachsah. »Aber er traut seiner Bildung wohl nicht über den Weg. Also, was wollten Sie vor Drai geheimhalten?«

»Mir ist eingefallen, daß unser Chef alles mitanhören wird wollen, was auf Planet Drei vor sich geht, sobald wir ein halbwegs anständiges Mittel zur Verständigung mit den Eingeborenen gefunden haben. Ich habe ein paar vage Ideen, wie man diese Wesen nutzbringend einsetzen könnte. Mir wäre lieber, Drai würde nicht alle Gespräche mitanhören. Da es im Augenblick keine Möglichkeit gibt, dies zu verhindern, möchte ich wissen, ob es nicht möglich wäre, mich mit dem Torpedolautsprecher zu verbinden, ohne daß hier oben alles mitgehört wird. Am besten wäre es, wenn ich Sie nach Belieben ein- und ausschalten könnte, damit Drai so viel mitbekommt, daß er nicht Argwohn schöpft.«

»Ja, das müßte sich machen lassen«, sagte Feth bedächtig. »Ich fürchte nur, es wird mehr Arbeit kosten, als die Sache wert ist. wäre es nicht viel einfacher, wenn Sie eine zweite Anlage ins Torpedo mitnähmen? Es besteht die Möglichkeit, Sender und Empfänger in den Panzer einzubauen. Dann könnten Sie die eine oder andere Anlage einschalten, ganz nach Belieben.«

»Wird das Fehlen der zweiten Anlage nicht auffallen?«

»Erst wenn Drai sich mehr für die technischen Einzelheiten interessiert, als er es bis jetzt getan hat.«

»Na schön, machen wir es so. Jetzt noch etwas: Ich habe bereits vorgeschlagen, den Panzer vertikal anstatt horizontal vom Torpedo hängen zu lassen, so daß ich mich umhertragen lassen kann, anstatt dieses Stück Metall unter erhöhter Schwerkraft weiterzubewegen.«

»Ja, das wird nicht weiter schwierig sein.«

»Noch ein Grund spricht dafür. Das einzige unbehagliche Gefühl auf diesem Planeten hatte ich in den Füßen. Auf diese Weise können wir Bodenberührung vermeiden und es kommt gar nicht erst zum Wärmeverlust.

Als zweites hatte ich noch eine Idee zur Torpedosteuerung. Wäre es möglich, eine so kleine Einheit zusammenzubasteln, daß ich sie selbst mit herumtragen kann und Ihnen nicht jede Bewegung ansagen muß? Auf diese Weise könnte ich mich frei bewegen.«

Feth runzelte die Stirn. »Daran dachte ich selbst schon, während ich Ihnen ständig das Torpedo nachschickte. Also ehrlich gesagt, bezweifle ich, daß es möglich ist. Nicht die Kleinheit der Steuerung ist es, die Schwierigkeiten macht, vielmehr glaube ich, daß es mit dem vorhandenen Material nicht zu schaffen ist. Aber ich will es versuchen, wenn wir wieder auf Eins sind. Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn Drai von diesen letzten zwei Vorschlägen hört?«

»Nein, keineswegs. Es wird ihn sicher freuen. Vermutlich erübrigt sich die Hoffnung, er würde selbst eine Landung auf Drai wagen, wenn erst feststeht, daß es ungefährlich ist?«