Выбрать главу

Sein Eindringen verblüffte mich. Unsere Haut war so warm und schlüpfrig, dass wir kaum eine Berührung, kaum Druck verspürten, als wir übereinander hinwegglitten, doch seine Präsenz in mir war fest und intim, ein Fixpunkt in einer Wasserwelt wie eine Nabelschnur in den planlosen Bewegungen des Mutterleibs. Der kleine Schwall warmen Wassers, der sein Eindringen begleitete, entlockte mir einen kleinen Überraschungslaut, dann ließ ich mich mit einem leisen Seufzer der Wonne auf meinem Orientierungspunkt nieder.

»Oh, das gefällt mir«, sagte er beifällig.

»Was denn?«, fragte ich.

»Das Geräusch, das du gemacht hast. Das kleine Quieken.«

Es war nicht möglich zu erröten; meine Haut war bereits so rot, wie sie überhaupt nur werden konnte. Ich ließ mein Haar nach vorn fallen, um mein Gesicht zu verdecken, und die Locken entspannten sich auf dem Wasser.

»Entschuldige; ich wollte keinen Lärm machen.«

Er lachte, und es hallte als tiefes Echo von den Säulen der Decke wider.

»Ich habe doch gesagt, es gefällt mir. Und so ist es auch. Das gehört zu den Dingen, die ich am schönsten finde, wenn ich mit dir schlafe, Sassenach, die kleinen Geräusche, die du machst.«

Er zog mich an sich, so dass meine Stirn an seinem Hals lag. Sofort stieg Feuchtigkeit zwischen uns auf, glatt wie das schwefelhaltige Wasser. Seine Hüften bewegten sich sacht, und ich atmete mit einem halb erstickten Keuchen ein.

»Ja, genau so«, sagte er leise. »Oder … so?«

»Ark«, antwortete ich. Wieder lachte er, ohne jedoch aufzuhören.

»Daran habe ich am meisten gedacht«, sagte er und ließ seine Hände behutsam an meinem Rücken auf und ab wandern, folgte den Rundungen der Muskeln und der Kurve meiner Hüften. »Nachts im Gefängnis, angekettet in der Zelle mit einem Dutzend anderer Männer, während ich sie schnarchen, furzen und stöhnen hörte. Ich habe an diese kleinen zarten Laute gedacht, die du machst, wenn ich dich liebe, und ich konnte dich dort im Dunkeln an meiner Seite spüren, wie du atmest, erst sacht und dann schneller, wie du aufstöhnst, wenn ich dich nehme, so als machtest du dich für deine Aufgabe bereit.«

Ich atmete jetzt definitiv schneller. Das dickflüssige, mineraldurchtränkte Wasser trug mich auf seiner Oberfläche wie eine geölte Vogelfeder, und ich trieb nur deshalb nicht davon, weil ich mich an seine Schultermuskeln klammerte – und weil ich ihn weiter in der Tiefe fest umklammert hielt.

»Noch besser«, erklang das heiße Murmeln seiner Stimme in meinem Ohr, »wenn ich voller Verlangen zu dir komme und du unter mir jammerst und dich windest, als wolltest du fort, und ich weiß doch, dass du nur näher rücken willst, und ich denselben Kampf ausfechte.«

Seine Hände erkundeten mich; sacht und langsam, als kitzelte er eine Forelle. Tief glitt er zwischen mein Gesäß, tastete sich weiter in die Tiefe vor, liebkoste die gedehnte, sich sehnende Stelle, an der wir vereint waren. Ich erschauerte, und der Atem entwich mir als unwillkürlicher Seufzer.

»Oder wenn ich zu dir komme, weil ich nicht anders kann, und du mich seufzend in dich aufnimmst und leise summst wie ein Bienenstock und du mich mit einem leisen Stöhnen mit dir in den Frieden nimmst.«

»Jamie«, sagte ich heiser, und meine Stimme hallte auf dem Wasser wider. »Jamie, bitte.«

»Noch nicht, a nighean donn.« Seine Hände legten sich fest um meine Taille, hielten mich ruhig und drückten mich nieder, bis ich in der Tat aufstöhnte.

»Noch nicht. Wir haben Zeit. Und ich will dich noch einmal so stöhnen hören. Und dich aufschluchzen hören, obwohl du es nicht willst, weil du nicht anders kannst. Ich will, dass du seufzt, als ob dein Herz bricht, und am Ende in meinen Armen aufschreist, denn dann weiß ich, dass ich dich ans Ziel gebracht habe.«

Der Ansturm begann zwischen meinen Beinen, fuhr wie ein Pfeil in die Tiefen meines Schoßes, löste mir die Glieder, so dass meine Hände erschlafft und hilflos von seinen Schultern rutschten. Ich bäumte mich auf, und meine festen runden Brüste pressten sich flach an seine Brust. Ich erschauerte in der heißen Dunkelheit, und Jamies stützende Hände waren das Einzige, was mich am Ertrinken hinderte.

Ich lehnte mich gegen ihn und fühlte mich wirbellos wie eine Qualle. Ich wusste nicht – und es störte mich auch nicht –, was für Geräusche ich gemacht hatte, doch ich fühlte mich nicht imstande, zusammenhängende Worte zu bilden. Bis er sich wieder zu bewegen begann, kraftvoll wie ein Hai unter dem dunklen Wasser.

»Nein«, sagte ich. »Jamie, nein. Ich kann es nicht noch einmal so ertragen.« Das Blut pochte mir noch in den Fingerspitzen, und seine Bewegung in mir war exquisite Pein.

»Doch, das kannst du, denn ich liebe dich«, erklang seine Stimme halb erstickt in meinem nassen Haar. »Und das wirst du, denn ich will dich. Aber diesmal gehe ich mit.«

Er hielt meine Hüften fest an sich gedrückt und trug mich mit der Gewalt eines Sogs über meine Grenzen hinweg. Ich prallte formlos gegen ihn wie Brecher an einen Felsen, und er stellte sich mir mit brutaler Wucht entgegen wie Granit, mein Anker im tosenden Chaos.

Aufgelöst und flüssig wie das Wasser ringsum, gehalten nur durch seine Hände schrie ich auf, der leise, röchelnde, halb erstickte Schrei eines Seemanns, der unter Wasser gezogen wird. Und ich hörte ihn den Schrei erwidern, weil er nicht anders konnte, und ich wusste, dass ich ihn ans Ziel gebracht hatte.

Wir kämpften uns aufwärts aus dem Schoß der Welt, feucht und dampfend, mit Beinen wie Gummi von Wärme und Wein. Auf dem ersten Treppenabsatz fiel ich auf die Knie, und Jamie, der mir zu helfen versuchte, fiel neben mich, ein wirrer Haufen aus Mönchsgewändern und nackten Beinen. Hilflos kichernd, eher vor Liebe trunken als vom Wein, kletterten wir Seite an Seite eher hindernd als helfend auf Händen und Knien die zweite Treppenflucht hinauf und purzelten in der Enge übereinander, bis wir schließlich auf dem zweiten Absatz in den Armen des anderen zusammenbrachen.

Hier blickte ein uraltes Erkerfenster glaslos zum Himmel, und das Licht des Mondes tauchte uns in Silber. Eng umschlungen lagen wir zusammen, und unsere feuchte Haut trocknete dampfend in der Winterluft, während wir warteten, bis unsere rasenden Herzen sich beruhigten und unsere keuchenden Körper wieder zu Atem kamen.

Der Mond über uns war so riesig, dass er das leere Fenster beinahe ausfüllte. Es schien kein Wunder, dass die Gezeiten der Frauen und der See dem Sog dieses stattlichen Runds unterworfen waren, so nah und alles beherrschend.

Doch meine eigenen Gezeiten folgten nicht länger diesem keuschen Ruf, und das Wissen um meine Freiheit raste mir durch die Adern wie eine Gefahr.

»Ich habe auch ein Geschenk für dich«, sagte ich plötzlich zu Jamie. Er wandte sich mir zu, und seine große Hand glitt sicher über meinen jetzt noch flachen Bauch.

»Ist das so?«, sagte er.

Und in der Welt, die uns empfing, war alles möglich.

Anhang

Danksagung

Die Autorin bedankt sich bei:

Jackie Cantor, Lektorin par excellence, deren gleichbleibende Begeisterung so viel dazu beigetragen hat, dass diese Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln gelandet ist; meinem Agenten Perry Knowlton, der wie immer untadelig richtiggelegen hat, als er sagte: »Schreiben Sie Ihre Geschichte so, wie sie erzählt werden sollte; wir können uns später den Kopf über Kürzungen zerbrechen«; meinem Mann Doug Watkins, der zwar hin und wieder hinter meinem Stuhl gestanden hat und meinte: »Wenn es in Schottland spielt, warum sagt dann keiner Hoot, Mon?«, der aber auch viel Zeit damit verbracht hat, die Kinder zu verjagen und zu sagen: »Mami schreibt! Lasst sie in Ruhe!«; meiner Tochter Laura, weil sie ihre Freundin im Brustton der Überzeugung informiert hat: »Meine Mutter schreibt Bücher!«; meinem Sohn Samuel, der auf die Frage, womit seine Mutter ihren Lebensunterhalt verdient, vorsichtig geantwortet hat: »Also, sie starrt ziemlich viel auf ihren Computer«; meiner Tochter Jenny, die sagt: »Weg da, Mami, jetzt bin ich dran mit Tippen!«; Jerry O’Neill, meinem Erstleser und Hauptcheerleader, und dem Rest meiner persönlichen Viererbande – Janet McConnaughey, Margaret J. Campbell und John Myers –, die alles liest, was ich schreibe, und so dafür sorgt, dass ich weiterschreibe; Dr. Gary Hoff, der die medizinischen Details abgenickt hat und so freundlich war, mir zu erklären, wie man eine Schulter richtig einrenkt; T. Lawrence Tuhoy für Informationen zur Militärgeschichte und -bekleidung; Robert Riffle, der mir den Unterschied zwischen Ziest und Zaunrüben erklärt hat, mir jede bekannte Vergissmeinnicht-Art aufgelistet hat und mir bestätigt hat, dass es in Schottland tatsächlich Espen gibt; Virginia Kidd, die frühe Teile des Manuskripts gelesen und mich zum Weitermachen ermutigt hat; Alex Krislov, der gemeinsam mit einigen anderen SysOps die außergewöhnlichste literarische Cocktailparty-mit-eingebautem-Autoreninkubator der Welt betreibt, das CompuServe Literary Forum[1]; und den vielen Mitgliedern des LitForums – John Stith, John Simpson, John L. Myers, Judson Jerome, Angelia Dorman, Zilgia Quafeay und dem Rest – für schottische Folksongs, lateinische Liebesgedichte und dafür, dass sie an den richtigen Stellen gelacht (und geweint) haben.