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BABIES UNBEGRENZT Inc.

LV 7962M 4/3Natürlich konnte ich versuchen, mit Babies unbegrenzt zu einer Vereinbarung zu kommen oder mich auch als Freiberuflerin umtun. Meine widerrufliche Sterilität war dabei von Vorteil, weil die Kunden immer große Angst haben, daß die Trägermutter sie hereinzulegen versucht — indem sie sich selbst schwängern läßt, ehe sie sich als Trägerin zur Verfügung stellt. Sterilität ist kein Hindernis, da es hier nicht darum geht, einen Eisprung zu haben; die Techniker wirken nur dahingehend auf die Körperchemie ein, daß das Umfeld zur Implantation vorbereitet wird. Der Eisprung stört im Grunde nur.

Die Kinder anderer Leute auszutragen konnte aber nur eine Sache zur Überbrückung sein — aber es war entschieden eine Möglichkeit, denn es gab gutes Geld dafür.

Gesucht:

90-Tage-Frau für Urlaub im All.

Sämtliche Kosten werden übernommen, Luxus 9+ Bonus-Tarif der Gilde.

Phys. Bereich S/W, Temperament heißblütig 8 Liebesfähigkeit 7 oder darüber.

Kunde besitzt Fortpflanzungslizenz Chicago-Imperium die der Ferienfrau ausgehändigt wird sollte sie schwanger werden. Alternativ können sich beide einer 120-Tage-Sterilisation unterziehen, Entscheidung bei Bewerberin.

KONTAKT AMELIA TRENT, Lizensierte Sex-Maklerin № 18/20 New Cortez Mezzanine Keine schlechte Sache für jemanden, der mal drei Monate Urlaub machen wollte und Spaß am Russischen Roulette hatte. Für mich war Schwangerschaft keine Gefahr, und meine Erregbarkeit ging höher als7 — sogar viel höher! Der Gewerbetarif im Freistaat war aber nicht hoch genug, um das Honorar als Ausgleich zu sehen für die Gelegenheiten auf dauerhaftere Arbeit, die einem entgehen mochten. Außerdem handelte es sich bei dem gesichtslosen Kunden mit ziemlicher Sicherheit um einen Langweiler erster Güte, sonst würde er gar nicht auf den Gedanken kommen, sich für sein Ferienbett eine Fremde zu beschaffen.

DRINGEND GESUCHT:

Zwei Raum-Zeit-Ingenieure, Männer oder Frauen Erfahrungen im n-dimensionaler Arbeit müssen vorhanden sein.

Risiko auf nicht korrigierbare temporäre Versetzung.

Teilnahme Annehmlichkeiten Versicherung Bedingungen Verhandlungssache BABCOCK & WILCOX Ltd.

Per Adr. Wall Street Journal LV Arb. — Mrkt.

Und das war genau die Art von Job, die ich suchte.

Leider war ich dafür nicht im geringsten qualifiziert.

Die erste Plasmitische Kirche („Zuerst gab es das Plasma, ohne Form und Leere“) an der überdachten Ladenzeile warb mit den Zeiten für den Gottesdienst.

Ein kleineres Schild aus beweglichen Lettern erweckte meine Aufmerksamkeit: „Die nächste Jungfrau wird um 0251 geopfert, 22. Okt.“

Das sah mir nach einer Dauerstellung aus, doch wiederum schien mir meine Qualifikation zweifelhaft zu sein. Dennoch war ich davon fasziniert. Während ich das Schild noch anstarrte, erschien ein Mann undwechselte Buchstaben aus, und ich erkannte, daß ich das Sakrament des gestrigen Abends verpaßt hatte und das nächste Altaropfer erst in zwei Wochen stattfinden sollte, was mich nicht weiter bekümmerte.

Aber wie üblich gewann meine Neugier die Oberhand. „Opfern Sie da wirklich Jungfrauen?“ fragte ich den Mann.

„Nicht ich. Ich bin nur ein Helfer. Aber … nun ja nein, es müssen im Grunde nicht wirklich Jungfrauen sein. Sie müssen allerdings wie Jungfrauen aussehen.“ Er musterte mich von Kopf bis Fuß. „Sie kämen wohl in Frage. Wollen Sie reinkommen und mit dem Priester sprechen?“

„Äh, nein. Soll das heißen, daß sie wirklich geopfert werden?“

Er musterte mich. „Sie sind hier fremd, wie?“

Ich gestand meine Ahnungslosigkeit ein. „Nun ja es läuft ungefähr so. Wenn Sie eine Anzeige aufgäben, daß Sie Darsteller in einem Film suchen, bei dem wirklich jemand abgemurkst wird, hätten Sie jede Rolle bis Mittag besetzt, und niemand würde sich erkundigen, ob er echt umgebracht werden soll. So ist diese Stadt nun mal.“

Mag ja sein. Eher ist wohl anzunehmen, daß ich eine Art Landpomeranze war, die keine Ahnung hatte.

Oder beides.

Es gab jede Menge Anzeigen für Posten außerhalb der Erde und Jobs, die mit Raumfahrt zu tun hatten.

Ich legte es eigentlich nicht auf eine solche Stelle an da ich davon ausging, daß ich die Erde als bestens finanzierter Kolonist verlassen würde, der es sich leisten konnte, zwischen allen Kolonien frei zu wählen — von Proxima, das beinahe vor unserer Haustür liegt,bis hin zum Sternenreich, das so weit entfernt ist, daß Fracht wie auch Menschen mit n-Schiffen befördert werden — außer daß die neuesten Nachrichten vom Sternenreich besagten, der Erste Bürger habe die Kolonie gegenüber Einwanderern geschlossen, mit Ausnahme gewisser Künstler und Wissenschaftler, die individuell verhandeln mußten. Nicht daß ich Interesse für das Sternenreich hatte, eine Kolonie, die sehr vermögend sein sollte. Sie war viel zu weit entfernt.

Die Proximaten dagegen sind unsere unmittelbaren Nachbarn; wenn man sich auf der Südinsel von Neuseeland befindet, steht ihre Sonne direkt im Zenit, ein großer, heller Stern. Nett anzuschauen.

Trotzdem studierte ich alle Anzeigen …

Die entsprechende Abteilung der Firma Transuranics suchte für Golden um Procyon-B erfahrene Bergwerksingenieure, die Abbaumaschinen steuern sollten, auf fünf Jahre, verlängerbar gegen Boni und Leistungszulagen. In der Anzeige war nicht davon die Rede, daß ein unangepaßter Mensch auf Golden nur selten länger als fünf Jahre lebte.

Die HyperSpace-Linie suchte Leute für die Route zum Sternenreich, über Proxima, Outpost, Fiddlers Green, Forest, Botany Bay, Halcyon und Midway.

Vier Monate hin und zurück ab Stationärstation, einen Monat bezahlter Urlaub erdseits oder auf Luna dann dasselbe noch einmal. Ich übersprang die Anforderungen, die an Ultra-Astrogatoren und Verformungs-Techniker, an Frachtfachleute und Kommunikatoren und Sanitätsoffiziere gestellt wurden, und schaute mir statt dessen die anderen offenen Stellen an:

Kellner, Kabinensteward, Zimmermann, Elektriker,Klempner, System-Elektroniker, Computer-Elektroniker, Klempner, Koch, Bäcker, Unterkoch, Küchenhilfe, Kaltes Buffet, Koch für Spezialitäten, Barkeeper Croupier/Kartengeber, Leitung der Passagierunterhaltung, Holograph/ Photograph, Dentalassistent Sänger, Tanzlehrer, Spielaufseher, Gesellschafter-Sekretär-Zofe/Leibdiener, Assistent des Kreuzfahrtleiters, Kunstlehrer, Kartenlehrer, Hosteß, Schwimmlehrer, ausgebildete Krankenschwester, Kinderschwester, Schiffspolizist (bewaffnet), Schiffspolizist (unbewaffnet), Dirigent, Theaterdirektor, Musiker (dreiundzwanzig Instrumente waren aufgeführt doch man mußte mindestens zwei beherrschen), Kosmetikerin Friseur, Masseur, Lagerist, Boutiquenverkäufer, Verkaufsleiter, Tanzlehrer, Ausflugsbegleiter …

… und das waren nur einige Beispiele. Im allgemeinen gilt die Devise, was auf dem festen Boden möglich ist, läuft auch am Himmel — oder etwas Vergleichbares. Einige der ausgeschriebenen Posten, die ausschließlich mit dem Raumschiff zu tun hatten kann ich nicht mal richtig übersetzen. Um alles auf der Welt (oder außerhalb der Welt) — was ist ein „Über-Kippmann 2/c“?

Ein nicht aufgeführter Beruf ist der des Call-Girls auch wenn sich HyperSpace zu dem Kreis der Firmen rechnet, die allen Geschlechtern die gleiche Beschäftigungschance einräumen. Hinten herum erfuhr ich wie „gleich“ alle behandelt werden. Möchte man für einen nicht allzu technischen Job angenommen werden, ist es wesentlich von Vorteil, gutaussehend/hübsch, gesund, ansprechbar, bi-sexuell, geldgeil und allen vernünftigen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen zu sein.Der Hafenkapitän hat zwei linke Füße und war einmal Zahlmeister an Bord der alten Newton, eine Position, die er sich vom Kabinensteward an erarbeitet hatte. Als er noch durch den Himmel kutschierte sorgte er dafür, daß seine Passagiere aus der Ersten Klasse bekamen, was sie wollten — und daß sie ordentlich dafür bezahlten. Als Hafenkapitän lebte er nach derselben Devise. Angeblich zieht er Ehepaare oder zusammenlebende Paare gegenüber Unverheirateten vor, wenn sie im und außerhalb des Bettes als Team arbeiten können. Im Arbeitsmarkt wurde die Geschichte eines Gigolo/Call-Girl-Teams erzählt, das auf nur vier Reisen genug Reichtum anhäufte, um sich zurückzuziehen — morgens Tanzstunden, nachmittags Schwimmunterricht, dann vor und nach dem Essen als frei wechselnde Tanzpartner für allein reisende Gäste, dazwischen ein Gesangsduo mit komischer Einlage, in der Nacht schließlich private Passagierbetreuung allein oder im Team — nach vier Jahren konnten sich die beiden zur Ruhe setzen — und mußten dies auch tun, denn sie wurden entlassen. Sie sahen nicht mehr sehr attraktiv aus und hatten etliches von ihrer Vitalität verloren; sie hatten ihr unheimliches Tempo mit Aufputsch- und Beruhigungsmitteln möglich gemacht.