Nach der Wende gab es bei uns etwas Neues, die Ossi-Wessi-Witze. Sie waren oft aggressiv, eine Art Protest gegen die zugewanderten so genannten Besserwessis, Ignoranz gegen Ignoranz. Auch die vergisst man schon wieder, aber dies ist einer der feineren:
Ein Ossi sitzt in der Wüste. Ein Wessi will sich zu ihm setzen. Er sagt: >Rück mal ein Stück!<
Lieber Dieter Thoma, Witze wie diese habe ich vielleicht unserem gemeinsamen Freund Michael erzählt, oder ich hätte es getan.
Mir fällt auf, wie schwer es ist, über etwas zu lachen, was die Leute im Lande nun vereinigt und trennt. Ich meine das Geld.«
Ich erinnere mich bei diesem Briefschluss an eine Frage an Radio Eriwan. Sie soll schon 1985 aufgetaucht sein. Sie stellte, wenn es so stimmt, eine fast prophetische Vorausschau dar:
»Wird es im Jahr 1990 in der DDR noch Geld geben?« Antwort: »Ja — nur noch.«
Zwischenrufe
Ein Gast bestellt in der Kneipe »11 Bier!« Als er ausgetrunken hat, ruft er: »Zahlen!«
»Wollen Sie nicht noch ein Bier trinken?«, fragt der Wirt. Sagt der Gast: »Dann hätte ich ja gleich zwölf bestellen können.«
Warum ist Erna eigentlich immer noch nicht verheiratet?
Sie ist wohl zu schlau, um einen Mann zu nehmen, der so dumm ist, sie zu heiraten.
Ein Esel ist ein Pferd, das von einer Kommission erfunden worden ist.
Ein Mann schwärmt an der Wirtshaustheke: »Meine Frau ist ein Engel!«
Sagt ein anderer: »Sie Glücklicher! Meine lebt noch.«
Elefant und Maus kommen zum Standesamt.
»Sie beide wollen heiraten?«, wundert sich der Standesbeamte.
Sagt die Maus: »Was heißt wollen? Wir müssen.«
Ein Taxifahrer bringt einen Fahrgast zum Flughafen. Er überfährt alle roten Ampeln.
Plötzlich ist eine Ampel grün. Der Taxifahrer bremst scharf. Der Fahrgast fragt: »Warum bremsen Sie bei Grün, aber nie bei Rot?«
Der Taxifahrer: »Es könnte ja ein Kollege kommen.«
»Wie viele Brötchen können Sie auf nüchternen Magen essen?« »Vier.«
»Falsch! Nur eins. Wenn Sie das gegessen haben, sind Sie nicht mehr nüchtern.«
Der Genasführte erzählt die Geschichte weiter: »Wie viele Brötchen kannst du auf nüchternen Magen essen?« »Drei.«
»Schade! Hättest du vier gesagt, hätte ich einen schönen Witz gewusst.«
»Ein Mensch, der sich nicht verständlich machen kann, ist ein Idiot. Verstehen Sie mich?«
»Nein!«
Chris Howland.
Man singt Englisch
Das Leben kann recht verschlungene Pfade nehmen, und viele Menschen beginnen ihre Reise mit einer Sache und tun am Ende eine ganz andere.
Vermutlich war ich der erste englische Gastarbeiter in Deutschland. Obwohl es den Begriff zu der Zeit noch gar nicht gab. Ich war als Soldat hierher gekommen, arbeitete dann beim britischen Soldatensender BFN und versuchte, auch beim deutschen NWDR eine Sendung zu machen. Ohne ein Wort Deutsch zu können. Das war auch ein Witz.
So blieb ich in Deutschland.
Solch ein Reisender war auch Bill Ramsey Wenn Sie an ihn denken, was fällt Ihnen als Erstes ein? Natürlich >Souvenirs, Souvenirs<, >Zuckerpuppe< und >Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett<. Das waren - zusammen mit vielen anderen - Bills große Hits, und ich wette drauf, dass das Publikum sie sogar heute noch hören möchte, wenn er auf der Bühne steht. Aber halt! Was höre ich noch? Jazz! Sein ganzes
Leben lang wollte Bill Jazz singen. Auch wenn er sagt, dass er niemals die Lieder vergessen wird, die ihn erfolgreich gemacht haben, baut er jetzt Balladen und Blues-Stücke in sein Programm ein, und zwar sehr erfolgreich. Zusammen mit seiner Fähigkeit, Menschen zum Lachen zu bringen, garantiert das eine fabelhafte Abendunterhaltung.
Ich bat ihn, mir ein paar Witze zu mailen. Er antwortete prompt. Zwei davon bewegten meinen Computer zu spontanem Schluckauf mit anschließendem Absturz, aber die anderen beiden gebe ich gerne weiter an Sie. Danke Bill!
Letzte Woche nahmen wir ein paar Freunde mit in ein neues Restaurant. Wir bemerkten, dass der Oberkellner, der unsere Bestellung aufnahm, einen Löffel in seiner Hemdtasche trug. Das wirkte ein wenig merkwürdig, doch ich beachtete es nicht weiter. Als ein anderer Kellner Wasser und Besteck brachte, fiel mir auf, dass auch aus seiner Hemdtasche ein Löffel ragte. Ich blickte mich um und sah, dass alle Angestellten einen Löffel in ihrer Hemdtasche trugen.
Als der Kellner zurückkam, um uns die Suppe zu servieren, fragte ich: »Wofür brauchen Sie den Löffel?« »Nun«, erklärte er mir, »die Restaurantbesitzer haben eine Unternehmensberatung angeheuert, um unsere Arbeitsprozesse zu rationalisieren. Nach vielen Monaten der statistischen Analyse kamen sie zu dem Schluss, dass die Gäste ihren Löffel 73,84 Prozent häufiger fallen lassen als jedes andere Besteck. Das entspricht einer Fall-Häufigkeit von rund drei Löffeln pro Tisch und pro Stunde. Wenn unser Personal auf diese Fälle vorbereitet ist, können wir die Zahl der Wege zurück in die Küche reduzieren und pro Schicht 15 Mannstunden einsparen.« Wie der Zufall es wollte, fiel mir der Löffel hin und prompt ersetzte ihn der Kellner durch seinen Reserve-Löffel. »Ich werde das nächste Mal, wenn ich in der Küche bin, einen neuen Löffel holen«, sagte er, »anstatt extra hinzulaufen, um ihn sofort zu holen.« Ich war ziemlich beeindruckt.
Der Kellner servierte unser Hauptgericht und ich schaute mich weiter um. Da bemerkte ich, dass aus dem Hosenschlitz des Kellners ein feiner dünner Faden hing. Ich sah mich um, und in der Tat hatten alle Kellner denselben Faden aus ihren Hosen hängen. Meine Neugier war so groß, dass ich den Kellner fragte: »Entschuldigen Sie, aber können Sie mir erklären, wofür Sie diesen Faden dort benötigen?
»O selbstverständlich!«, antwortete er. »Nicht jeder ist so aufmerksam wie Sie. Die Beraterfirma, die ich erwähnte, fand noch heraus, dass wir auch auf der Toilette Zeit einsparen können.« »Wie das?«
»Schauen Sie«, fuhr er fort, »indem wir diesen Faden an die Spitze von Sie-wissen-schon-was binden, können wir ihn über das Pissoir hängen, ohne ihn zu berühren. Auf diese Weise müssen wir uns nicht die Hände waschen, was die Zeit, die wir auf der Toilette verbringen, um 76,39 Prozent reduziert.« »Gut, das macht Sinn, aber... wenn der Faden Ihnen hilft ihn herauszukriegen, wie bekommen Sie ihn wieder rein?« Er schaute mich verwundert an: »Na, mit dem Löffel natürlich!«
Und dieser:
Ein Mann meldet sich in einem Kloster, er möchte gerne Mönch werden.
Der Abt heißt ihn willkommen, gibt ihm aber eines zu bedenken: »Ich hoffe, Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Wir sind nämlich Trappisten und dürfen überhaupt nicht reden, nie. Sie dürfen nach fünf Jahren wieder zu mir kommen und zwei Worte sagen.«