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die Frau legt sich auf den Rücken, und der Mann ... er...«

»Was tut der Mann?«

»Der Mann legt sich darüber.«

Ruf aus der letzten Reihe: »Neununddreißig!«

Wir stimmten überein. Diesen Witz können wir aufnehmen.

»Jetzt kommt einer, der richtig übel oder nur ein bisschen übel sein kann«, sagte ich. »Es hängt davon ab, in welcher Gesellschaft man sich befindet und wie man ihn erzählt.«

Dieter grinste. »Und in was für einer Gesellschaft befindest du dich gerade?«

Ich erlegte mir Zurückhaltung auf. »Ich erzähle euch die weniger gefährliche Version.«

Bei Frau B. klingelt es an der Tür. Als sie öffnet, steht ein Mann draußen und fragt: »Haben Sie ein Geschlechtsteil?« Empört schlägt sie die Tür wieder zu. Am nächsten Tag steht der gleiche Mann vor der Tür und fragt erneut: »Haben Sie ein Geschlechtsteil?«

Die Frau bekommt es mit der Angst zu tun und erzählt die Geschichte am Abend ihrem Mann. Der ist außer sich, schimpft über die Unmoral der Menschen und beschließt, den Sittenstrolch zu überführen. Er bleibt den ganzen Tag zu Hause und legt sich auf die Lauer. Als es wieder klingelt, bezieht er hinter der Tür Stellung. Frau B. öffnet, und wieder fragt der Fremde: »Haben Sie ein Geschlechtsteil?«

Die Frau nimmt ihren ganzen Mut zusammen und antwortet: »Natürlich habe ich eins. Warum?«

Meint der Fremde: »Dann bitten Sie doch Ihren Mann darum, Ihres zu benutzen und nicht das von meiner Frau!«

Dieter sah aus, als habe er sich einen Zahn ausgebissen.

»Und du sagst, das sei die weniger gefährliche Version?«, meinte Peter. Ich nahm eine Andeutung von Sarkasmus in seiner Stimme wahr.

»Er gefällt dir also nicht?«, fragte ich. Mein Kugelschreiber verharrte in der Luft, bereit, zuzustoßen und das nächste Kreuz auf meiner Liste zu malen. Aber ich bemerkte ein Funkeln in Dieters Augen.

»Es ist immer besser, mehr Material zu sammeln, als wir tatsächlich benötigen. Das gibt der Lektorin etwas, das sie streichen kann.« Dieter zog ein Blatt aus seinem Manuskriptstapel. »Den hier, zum Beispiel.«

Tünnes geht in die Oper. Vor Beginn sieht er vom Parkett aus im ersten Rang den Schäl und ruft über die Köpfe der Anwesenden: »Lange nicht gesehen. Wo warst du?« Ruft der Schäl zurück: »Dat kann isch nit sagen.« »Warum kannste denn dat nit sagen?«

»Ne, dat jeht wirklich nit.«

Ruft Tünnes: »Dann gib mal 'nen Stichwort!«

Ruft Schäclass="underline" »Vögeln!«

In diesem Augenblick kamen Elke und Monika zurück, und als sie durch die Tür traten, zuckten wir zusammen wie unartige Schulbuben, die im Obstgarten beim Äpfelklauen erwischt worden waren.

»Also gut«, sagte Peter, sammelte seine Manuskripte ein und steckte sie in seine Aktentasche. »Das wäre alles für heute. Wann treffen wir uns wieder?«

Dieter schob seinen letzten Witz unter den Papierstapel und sah mich dann an. »Ist morgen um die gleiche Zeit okay?«

Ich schaute auf die zerrissenen Seiten, die vor mir lagen, und fragte mich, wie ich um alles in der Welt in vierundzwanzig Stunden einen sauberen Witz finden sollte. »Klar«, sagte ich, »ich werde hier sein.«

Elke begleitete uns zur Tür. Ich war schon fast draußen, als ich glaubte, Dieter singen zu hören. Ich blieb stehen und lauschte.

Lieblich war die Maiennacht,

Silberwölkchen fliegen.

Frisch gebumst steht Mutter auf,

Vater bleibt noch etwas liegen.

Chris Howland.

Zugabe I: Unikate im Hotel

Vor ein paar Jahren besaß ich ein Hotel und eine Bar auf Mallorca. In jenen Tagen war der Wettbewerb ziemlich hart. Es war die Zeit, als die ersten großen Discos aufmachten und ihre Glitzerkugeln zum Schwingen brachten. Wenn du wolltest, dass die Leute zu dir kamen, um ein paar Peseten an der Theke zu lassen, musstest du irgendetwas Ungewöhnliches machen. Ich präsentierte damals meine Fernsehshow >Musik aus Studio B<, so dass eine Menge Leute kamen, um einen Blick auf »Mr. Pumpernickel« zu werfen. Aber wenn sie mich erst einmal von allen Seiten studiert hatten, gingen sie, ohne einen einzigen Drink gekauft zu haben. Ich merkte bald, dass ich mehr tun musste, als bloß dazustehen (was mich zudem ein wenig verlegen machte). Eines Tages begann ich also, Witze zu erzählen, und von da an war meine Bar jeden Abend voll. Auch ohne Disco-Kugel. Das Erzählen von Witzen wurde bald ein ständiger Programmpunkt - so sehr, dass ich vor jedem »Auftritt« Lampenfieber bekam. Ich lernte eine Menge übers Witzeerzählen.

Natürlich, meine Gäste waren im Urlaub und sie hatten alle schon ein paar bunte Cocktails bei sich geparkt; aber sie wussten, was sie wollten: gute Witze. Es war wie bei den Drinks - je stärker die Geschichte, desto besser. Ein paar Leute kamen jede Nacht, um sie wieder zu hören.

Ich bezeichnete meine Scherze als Unikate und erzählte sie nach dem Motto: Ende gut, alles gut! Wenn die Pointe gut ist, spielt es keine Rolle, wie du dahin gekommen bist.

Nun denken Sie, ich erzähle Ihnen ein paar solcher Witze an dieser Stelle. Falsch. Erstens kann man die Mallorca-Witze nur mündlich erzählen. Zweitens: fast alle würden mir Ärger mit der Sittenpolizei einbringen. Aber steigen Sie nicht aus! Ich habe ein paar beinahe saubere Witze zusammengesucht, die Ihnen, wie ich hoffe, gefallen werden. Auch diese hier sind Unikate.

Ein Einbrecher dringt eines Nachts in ein Haus ein. Er leuchtet mit seiner Taschenlampe umher, auf der Suche nach Wertsachen. Als er einen CD-Player in seinen Sack steckt, hallt aus der Dunkelheit eine dunkle körperlose Stimme und sagt: »Jesus sieht alles.« Dem Einbrecher bleibt fast das Herz stehen. Er schaltet seine Taschenlampe aus und verharrt regungslos. Als er nach einer Weile nichts mehr hört, schüttelt er seinen Kopf, schaltet die Lampe wieder an und sucht nach weiteren Wertsachen. Als er die Stereoanlage ausbaut, um die Kabel herauszuziehen, hört er, klar wie ein Glockenschlag, die Stimme: »Jesus sieht alles.« Vollkommen außer sich, leuchtet er mit der Taschenlampe ängstlich umher, um zu sehen woher die Stimme kommt.

Schließlich taucht in einer Ecke im Lichtkegel ein Papagei auf. »Hast du das gerade gesagt?«, zischt er den Papagei an. »Hm-hm«, gesteht der Papagei, »ich hab' nur versucht, dich zu warnen.« Der Einbrecher entspannt sich. »Mich zu warnen, hm? Wer zum Teufel bist du?« »Moses«, antwortet der Vogel.

»Moses?«, lacht der Einbrecher. »Was für beknackte Leute nennen einen Vogel Moses?«

»Wahrscheinlich«, antwortet der Vogel, »die gleiche Art von Leuten, die ihren Rottweiler Jesus nennt.«

Ich denke, man muss in der richtigen Stimmung sein, um sich Witze anzuhören. Diesen hier zum Beispiel. Er ist ziemlich albern. Vielleicht sollten Sie vorher ein Glas Bier trinken.

Ein Fahrer hat einen kleinen Unfall und einige Dellen im Auto. Da kommt ein Mann vorbei und sagt ihm: »Du musst kräftig in den Auspuff blasen, das drückt die Dellen wieder raus.«

Der Mann fährt weiter, und der Fahrer denkt sich, das kann ich ja mal ausprobieren. Er bläst und bläst. Da kommt die Polizei vorbei und fragt ihn, was er da mache. Er antwortet, ein Mann habe ihm gesagt, um die Dellen herauszubekommen, solle er in den Auspuff blasen.

Da fangen die Polizisten an zu lachen und sagen: »Idiot! Wenn das Schiebedach auf ist, kann das ja gar nicht funktionieren.«