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Ähnlich konstruiert ist ein Witz, der mimische Beweglichkeit erfordert, wenn man ihn erzählt.

Ein Breitmaulfrosch fragt alle Tiere, die er trifft, was sie tun. Der Erzähler ahmt es breitmundig nach. »Wer bist du denn mit deinem dicken Pelz?« »Ich bin ein Schaf und spende Wolle.«

»Aha«, sagt der Frosch und kommt zu einer Kuh, die er breitmäulig fragt: »Und du, Dicke, mit deinem Gehänge?« »Ich bin eine Kuh und gebe Milch.« »Toll«, staunt der Breitmaulfrosch und sieht sich einem Tier mit weißem Körper und einem großen roten Schnabel gegenüber.

»Und wer bist du?«, fragt er zögerlich.

»Ich bin ein Storch, und ich warte auf Breitmaulfrösche, die ich fressen kann.«

»Och«, sagt der Frosch ganz spitzmundig: »Die gibt es hier, glaube ich, gar nicht!«

Mit der Technik der »Verschiebung«, dem Abweichen vom logischen Gedankengang, arbeitet das folgende Beispieclass="underline"

Ein Mann findet eines Morgens in seinem Garten einen Pinguin, der da etwas verloren herumsteht. Er streichelt ihn, füttert ihn mit zwei Heringen, die er noch im Kühlschrank hat. Er überlegt, was er mit dem Tier machen soll. Schließlich geht er zu einer Polizeiwache. Der Pinguin watschelt neben ihm her. Den Polizisten erzählt der Mann, wie er das Tier gefunden hat, er fragt: »Was soll ich denn jetzt mit ihm machen?«

Die Beamten sind zunächst ratlos, bis einem einfällt: »Gehen Sie doch damit zum Zoo!«

»Das ist eine gute Idee«, sagt der Mann und verlässt mit dem Tier die Wache.

Drei Tage später sieht einer der Polizisten den Mann mit dem Pinguin lesend an einer Litfaßsäule. Er geht zu ihm und sagt verwundert: »Sie haben den Pinguin ja immer noch.« Der Mann hebt resigniert die Hände: »Was soll ich denn machen?«

»Wir haben Ihnen doch geraten, Sie sollen zum Zoo gehen.« »Ach«, erwidert der Mann, »im Zoo waren wir inzwischen dreimal, heute wollen wir mal ins Kino!«

Witz hält immer dagegen. In Zeiten der Prüderie öffnet er Perspektiven, hat auch da Ventilfunktion. Darum blieb Sex immer ein zeitloses Thema, in allen Variationen, harmlos oft, aber dann auch unwitzig direkt. Bei den Filmfestspielen in Berlin bestaunten die Gäste Gina Lollobrigida und Sophia Loren. Man redete vom »Treffen der großen Vier«.

Gina Lollobrigidas Busen in >Fanfan der Husar< kam 1952 zu legendärem Ruhm. Die Amerikaner brüsteten sich mit Jane Mansfield und Marylin Monroe. Ganz ausgezogen durften sich Frauen ungestraft nicht zeigen. Als Hildegard Knef in dem Willy-Forst-Film >Die Sünderin< (1951) einem Maler Modell stand und man im Hintergrund der Szene für einen flüchtigen Augenblick den Ansatz ihres Busens sehen konnte, kam es zum Skandal.

Das Unterrichtsfach Sexualkunde popularisierte das Thema ungemein.

In der Schule soll ein Aufsatz über das Thema »Hektik« geschrieben werden. Ein Schüler gibt ein Blatt Papier ab, auf dem nur Zahlen stehen: »1, 2,3,17,18,19, 20,21,22« und eine »31«. »Was soll denn das«, fragt die Lehrerin, »was hat das mit Hektik zu tun?«

»Viel«, antwortet der Schüler und zeigt auf die ersten Zahlen: »Ich habe eins, zwei, drei Schwestern, 17,18 und 19 Jahre alt. Die erste kriegt am 20. ihre Tage, die zweite am 21. und die dritte am 22. Heute ist der 31., und noch nichts ist passiert. Was glauben Sie, was da für eine Hektik ist!«

Nach Norwegen verlagert wird die Geschichte von den beiden Soldaten einer Sondereinheit, die den Auftrag erhalten, vier Wochen auf Skiern durch eine Eismeerlandschaft zu wandern. Sie sollen sich anhand der Karte zurechtfinden, vergrabene Lebensmitteldepots suchen, sich tageweise aber auch nur von Baumrinde und geschmolzenem Schnee ernähren.

Als sie die Strapazen hinter sich gebracht haben und nach vier Wochen auf dem Rückmarsch die Silhouette ihrer Garnisonstadt vor sich sehen, stöhnt der eine: »Gott sei Dank, heute Abend sind wir zu Hause, Mensch, ist das ein Glück! Als Erstes werde ich mir eine Pfanne mit Bratkartoffeln und Spiegeleiern braten. Und du, was ist das Erste, was du machst, wenn du zu Hause bist?«

»Dumme Frage! Du weißt doch, ich bin jung verheiratet«, antwortet sein Leidensgefährte.

»Nun gut«, meint der erste, »und das Zweite? Was machst du als Zweites?«

»Das kann ich dir genau sagen: Nichts wie runter mit den Skiern!«

Die Großen kleiner zu machen, darum bemühten sich sogar Witze der frivolen Sorte.

Ein Amerikaner, ein Engländer und ein Schweizer sitzen zusammen und prahlen mit nationalen Errungenschaften. Der Angehörige der englischen Seefahrernation rühmt: »Wir bauen jetzt ein Unterseeboot, das kann ein Jahr unter Wasser bleiben, fährt völlig lautlos und vermag die Geschwindigkeit eines Jagdflugzeugs zu erreichen.«

»Und wir«, setzt der Amerikaner dagegen, »bauen jetzt einen Wolkenkratzer in Chicago, 450 Meter hoch und nur aus Glas, kein Stahl, kein Beton, ausschließlich Glas!« Der Schweizer reckt sich und versichert nach einigem Nachdenken: »So etwas Gewaltiges haben wir natürlich nicht zu bieten. Aber bei uns am Vierwaldstätter See, da lebt ein Knecht, wenn der einen guten Tag hat, können bei dem acht Raben nebeneinander darauf sitzen!«

Nach einer Zeit des ruhigen Trinkens setzt der Engländer wieder an: »Also, wenn ich mal ganz ehrlich bin, habe ich natürlich etwas übertrieben. Unser neues U-Boot ist zwar schneller als die alten, aber vom Flugzeug noch weit entfernt. Und ein Jahr lang kann es auch nicht unter Wasser bleiben.«

Da besinnt sich auch der Amerikaner, geht in sich und räumt ein: »Also, unser Wolkenkratzer sieht wirklich so aus, als bestünde er nur aus Glas. Aber natürlich wird er mit Stahl verstärkt, und ganz so hoch ist er auch nicht.« Beide sehen erwartungsvoll den Schweizer an. Der zieht bedächtig an seiner Pfeife und beginnt: »Also, wenn ich ganz ehrlich sein solclass="underline" Der achte Rabe sitzt nicht ganz kommod.«

Der Kinsey-Report über das sexuelle Verhalten der Frau erschien 1953, er wurde Antriebswelle für neue Witze. Kinsey war ein Verhaltensforscher aus Indiana, der 20 000 Amerikanerinnen nach ihrer Intimsphäre befragen ließ. Mit den Männern hatte er das schon 1948 versucht. Damals hatten die Deutschen aber noch andere Sorgen. Auch wenn Sexualität im Witz zu jeder Zeit ein Thema war. In Köln erzählte man seinerzeit den kürzesten Witz überhaupt:

Der Tünnes sagt zum Schäclass="underline" »Schäl, ich glaube, deine Frau betrügt uns!«

Und von Hamburg aus nahm folgender Scherz seinen Lauf:

Ein Matrose geht nach langer Seefahrt in ein Bordell. Nachdem er sich ausgezogen hat, entdeckt das Mädchen seiner Wahl auf dem Penis ihres Kunden eine tätowierte Inschrift. »Was heißt das«, fragt es erstaunt, »Rumbalotte?«

Der Seemann nimmt ihre Hand. »Wenn du mir ein bisschen hilfst, kannst du es genauer lesen. Es heißt Ruhm und Ehre der baltischen Ostseeflotte!<«

Wiederum in einer Hotelbar unterhalten sich vier Barhocker über einen alten Herrn, der im Hotel wohnt und noch große Erfolge bei den Damen haben soll. Die einen zweifeln, andere glauben fest daran.

»Ich werde ihn darauf ansprechen, wenn er gleich kommt«, entscheidet der Barkeeper.

Kurz darauf erscheint der alte Herr und bestellt einen Kognak. »Ganz unter uns, Chef«, beginnt der Barkeeper, »über Ihre Erlebnisse mit Frauen werden ja die fabelhaftesten Dinge erzählt. Jetzt mal Hand aufs Herz: Wann haben Sie denn zum letzten Mal etwas mit einer Frau gehabt?«