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Zwei Alternative treffen sich auf der Straße. »Kannst du mir sagen, wie ich zum Bahnhof komme?« »Nein, das weiß ich leider auch nicht. Aber es ist ganz wichtig, dass wir darüber geredet haben!«

Für eine bezeichnende Bemerkung im antiautoritären Kindergarten war auch der Kindermund zuständig:

»Mutti?« »Was ist?«

»Müssen wir heute wieder tun, was wir wollen?«

Eine eigentümliche Spezies von Witzen hatte damals mit Leuten zu tun, die sich bei Konzernherren oder Mafiabossen um einen hochdotierten Job bewerben. Gemeinsam war ihnen die ausgefallene Struktur und ein Angebot an Pointen, die eher mit dem bizarren angelsächsischen als mit dem deutschen Humor zu tun hatten.

Ein Mann mit glänzenden Zeugnissen und imponierendem Auftreten hat sich bei Neckermann um den Posten eines Abteilungsleiters beworben. Der Konzernchef empfängt ihn in seinem Büro persönlich und meint entgegenkommend: »Von allen Bewerbungen war Ihre die beste, Herr Lankhaus.« »Danke, Herr Nackermann«, sagt der Bewerber. Der Chef runzelt die Stirn. »Verzeihung«, reagiert er, »ich heiße Neckermann, nicht Nackermann.«

Herr Lankhaus entschuldigt sich wortreich und folgt dem Konzernherrn in einen Saal, wo sich die Führungskräfte der Firma versammelt haben. Neckermann stellt den Bewerber vor und teilt seinen Abteilungsleitern mit, dass er Herrn Lankhaus für geeignet halte, die ausgeschriebene Stelle zu besetzen. »Schönen Dank für Ihr Vertrauen, Herr Nackermann«, sagt der Bewerber, »ich werde Sie nicht enttäuschen.« Die Führungsriege erstarrt. Sichtlich verärgert bittet der Chef Herrn Lankhaus vor die Tür. »Hören Sie«, sagt er dort, »ich heiße Neckermann und nicht Nackermann. Das sage ich Ihnen jetzt zum letzten Mal.«

Wieder entschuldigt sich der Bewerber; nach einem Rundgang durch die Firma geht Neckermann mit ihm in die Kantine. Dort lässt er Mokka mit Kognak servieren, die beiden prosten sich zu, und als Lankhaus seinen Schwenker abstellt, sagt er begeistert: »Der Kognak ist ganz vorzüglich, Herr Nackermann.« Der Firmenchef erbleicht. »Lassen Sie sich Ihre Unterlagen geben und verschwinden Sie«, knurrt er, »aber ein bisschen plötzlich, wenn ich bitten darf.«

Herr Lankhaus sucht das Weite. Als er zu Hause ankommt, steht seine Frau vor der Tür und fragt: »Na, wie war's, Schatz?« »Wie soll's gewesen sein?«, antwortet Lankhaus mürrisch. »Derselbe Scheiß wie bei Qualle ...«

Ein Industriekonzern will den Posten des Personalchefs neu besetzen. Aus der Fülle der Angebote hat der Firmenchef drei Bewerber ausgesucht, die er persönlich begutachten will. Der erste kommt, die Sekretärin dirigiert ihn ins Büro des Chefs. Nach kurzem Wortgeplänkel fragt der Konzernherr unvermittelt: »Wenn Sie mich einmal genauer ansehen, fällt Ihnen da etwas auf?«

Der Bewerber fixiert sein Gegenüber aufmerksam und sagt nach einer Weile: »Sie tragen einen Kaschmir-Anzug und eine teure Uhr von Cartier. Ihr linkes Auge ist von einem etwas helleren Blau als das rechte. Und Sie haben keine Ohren.« »Schönen Dank«, sagt der Chef, er entlässt den Bewerber mit den Worten: »Sie werden bald von uns hören.«

Der zweite kommt ins Büro und wieder stellt der Konzernherr die Frage: »Wenn Sie mich einmal genauer ansehen, fällt Ihnen da etwas auf?«

Der Bewerber blickt sein Gegenüber lange an und sagt schließlich: »Sie tragen ein Toupet, maßgeschneiderte Hemden, und Sie haben keine Ohren.«

»Sehr gut beobachtet«, sagt der Chef, »Sie werden bald von uns hören.«

Der dritte Bewerber ist ein gutaussehender Mann, den die Sekretärin gern in ihrer Nähe haben würde. Also gibt sie ihm den Rat: »Wenn der Chef Sie nach seinen besonderen Merkmalen fragt, sagen Sie ihm bloß nicht, dass er keine Ohren hat. Das kann er nämlich nicht leiden. Und noch ein Tip: Er trägt Haftschalen.« Dermaßen gewarnt, betritt der Mann die Höhle des Löwen. Und als der Chef seine stereotype Frage stellt, antwortet der Mann, ohne zu zögern: »Sie tragen einen Platinring mit sechs Brillanten, eine Krawatte von Armani und sehr gut geschliffene Haftschalen.« »Donnerwetter«, sagt der Konzernherr, »Sie können bei uns anfangen, ich gratuliere. Aber eine Frage habe ich noch: Wie sind Sie darauf gekommen, dass ich Haftschalen trage?« »Ganz einfach«, sagt der dritte Bewerber. »Wenn Sie Ohren hätten, würden Sie vermutlich 'ne Brille tragen.«

Der Boß einer Rauschgift-Mafia sucht einen neuen Leibwächter, der es nicht nur in den Fäusten, sondern auch im Kopf hat. Drei Bewerber stellen sich nacheinander vor.

Der erste wird vom Boß ohne Umschweife gefragt: »Was war bis jetzt Ihre größte berufliche Leistung?«

»Ich habe in einer Nacht in Süditalien 14 Mitglieder der >Cosa Nostra< umgenietet.«

»Sehr schön«, sagt der Mafia-Chef, »und wie viel Buchstaben hat das Alphabet?«

»Sechsundzwanzig.«

»Hervorragend!«, sagt der Boss und verabschiedet den Bewerber. »Sie werden in den nächsten Tagen von uns hören.« Der zweite stellt sich vor und wird gefragt: »Was war bisher Ihre größte berufliche Leistung?«

»Ich habe in der vergangenen Woche 20 Mitglieder einer Konkurrenz-Gang mit einem Flammenwerfer plattgemacht.« »Gute Arbeit«, sagt der Boss, »und wie viel Buchstaben hat das Alphabet?« »Sechsundzwanzig.«

»Bravo, Mann! Sie werden von uns hören.«

Der dritte Bewerber ist ein unauffälliger Mann mit klugen

Augen. Auf die Frage nach seiner größten Leistung antwortet er:

»Ich habe in einer Nacht ohne fremde Hilfe 26 Kaufhäuser niedergebrannt.«

»Toll«, sagt der Boss, »und wie viel Buchstaben hat das Alphabet?«

»Vierundzwanzig.«

»Leider falsch. Wie kommen Sie auf vierundzwanzig?« »C&A gibt es nicht mehr...«

Solche skurrilen Fundsachen wurden im anderen Teil Deutschlands nur selten angeboten. In der DDR dominierten nach wie vor die ausgekochten, zielsicheren Witze über die politische Führung, den Staatssicherheitsdienst oder die wirtschaftliche Notlage.

Honecker liegt am Ostseestrand, und mit der Morgenröte steigt die Sonne auf.

»Guten Tag, liebe Sonne«, sagt Erich.

»Guten Tag, Herr Staatsratsvorsitzender«, sagt die Sonne, »ich wünsche Ihnen einen erholsamen Tag, Herr Staatsratsvorsitzender!«

»Das ist aber freundlich von dir, liebe Sonne«, sagt Erich, »das ist sehr freundlich, dass du mir einen erholsamen Tag wünschst.« »Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Staatsratsvorsitzender«, sagt die Sonne.

Am Abend, als die Sonne untergeht, schaut Erich ihr nach und sagt: »Vielen Dank, liebe Sonne, ich hatte einen angenehmen Tag!«

»Ach, Mann!«, sagt die Sonne. »Leck mich am Arsch, jetzt bin ich im Westen!«

Else Möller schreibt aus Ostberlin einen Brief an ihre in Köln lebende Tante Hanni.

»Liebe Hanni, die Vorbereitungsphase läuft. Bitte, schick uns doch wie im letzten Jahr drei Handgranaten und ein Kilogramm Sprengstoff mit Zündschnüren. Wir bereiten alles vor. Schöne Grüße. Deine Else.«

Im Frühjahr kommt wieder ein Brief an Tante Hanni. »Meine Liebe, die Vorbereitungsphase 1 ist abgeschlossen. Der Staatssicherheitsdienst hat den ganzen Garten umgegraben. Jetzt kannst Du uns die Tulpenzwiebeln schicken .«