»Fabelhaft«, sagt die Stimme des Mannes, »jeden Tag reichlich zu trinken und zu essen, ein herrliches Leben im Grünen und jede Menge Weiber!«
»Das ist ja toll, bist du im Himmel?«
»Nein«, antwortet die Stimme, »ich bin Karnickelbock in Arizona.«
Manche versuchen auch Shaggy-Dog-Scherze und Tierwitze zu kombinieren. Aus dieser Kreuzung entstehen dann solche Geschichten:
Zwei Nilpferde schwimmen fröhlich im Wasser, drehen sich mal auf den Rücken, mal auf den Bauch, sie fühlen sich offensichtlich wohl. Als sie an Land krabbeln und etwas mühsam über eine Bodenerhebung kriechen, sehen sie einen Stern vor sich, der sich bewegt. Sie folgen dem Stern und kommen an einen Stall, aus dem helles Licht nach draußen fällt. Drinnen sehen sie ein Kind in einer Krippe liegen, daneben die Mutter. Da verbeugt sich das eine Nilpferd vor Maria, küsst ihr die Hand und sagt: »Wir sind die heiligen drei Könige aus dem Morgenland. Wir sollen hier die Geschenke abholen.«
Ein Pferd kommt an die Kinokasse und verlangt »Einmal Sperrsitz.«
Die Kassiererin staunt: »Donnerwetter, ein Pferd, das sprechen kann!«
Da winkt das Pferd ab: »Keine Sorge, während der Vorstellung bin ich ganz ruhig!«
Drei Pferdetrainer unterhalten sich darüber, welchem Futter sie bei einem Rennen den Vorzug geben.
»Am Tage vorher und am Renntag kriegen sie nichts als Hafer«, versichert der erste, »dann rennen die wie der Blitz!« Der zweite wiegt zweifelnd den Kopf. »Da werden meine zu unruhig, etwas Mischfutter muss schon dazu.« Beide sehen den dritten an.
Der zögert. »Richtig zu fressen kriegen meine eigentlich gar nichts«, meint er schließlich.
»Gar nichts zu fressen?«, wundern sich die beiden ersten, »was denn dann?«
»Nur was zu trinken«, versichert der dritte Trainer, »morgens eine Flasche Sekt ins Wasser, mittags ein paar Flaschen Whisky und abends Bier.«
Die beiden anderen staunen: »Und das soll gut sein?« »Ja.«
»Haben Ihre Pferde mit dieser Mischung denn schon mal gewonnen?«
»Direkt gewonnen eigentlich nicht. Aber am Start sind sie immer die lustigsten!«
Ein Pferdeliebhaber erzählt seinem Freund:
»Stell dir vor, gestern war ich beim Galopprennen, gehe da an der Bahn vorbei und bücke mich, um ein Schnürband am Schuh zuzumachen. Kommt doch wahrhaftig ein Jockey vorbei und sattelt mich.« »Ja und?«
»Ich bin Zweiter geworden.«
Das Gebot, dass Witze kurz sein müssen, galt nicht mehr grundsätzlich. Manche hatten die Länge von Kurzgeschichten:
Im Zoo fragt ein Mann den Direktor: »Haben Sie vielleicht irgendwann mal einen jungen Elefanten übrig?« »Da kommen Sie aber genau richtig, wir haben gerade zwei zu viel.«
»Was kostet denn so was?«, fragt der Mann.
»Die geben wir billig ab, etwa 2 000 Mark pro Stück.«
»Einen würde ich nehmen«, sagt der Mann.
»Dann warten Sie einen Moment, wir binden ihm schnell einen
Strick um den Hals.«
»Moment«, sagt der Mann, »ich muss quer durch die Stadt, Sie müssen mir den Elefanten schon vorbeibringen.« Der Direktor schüttelt den Kopf. »Hören Sie, dazu ist aber ein Spezialtransport erforderlich, den Wagen müssen wir auch erst kommen lassen. Das kostet Sie ungefähr einen guten Tausender mehr.«
Der Mann rechnet, erklärt sich dann einverstanden und lässt seine Visitenkarte zurück.
Am nächsten Morgen kommt der Wagen mit dem jungen Elefanten. Ein leutseliger Wärter steigt aus und fragt: »Na, wo haben Sie denn Ihren kleinen Privatzoo?« »Privatzoo? Den habe ich nicht.« »Ich meine, wo soll der Elefant denn hin?« »Sehen Sie das Fenster da im ersten Stock? Da soll er rein.« »Guter Gott!«, ruft der Wärter. »Ich kriege doch keinen Elefanten eine Haustreppe hoch. Da brauchen Sie Maurer, die das aufhacken, und einen Kran, der den Elefanten hochhebt. Das kostet Sie aber noch mal eine schöne Stange Geld!« Maurer und Kranführer werden bestellt, und als der Elefant schließlich in der Wohnung ist, fragt der Wärter: »Wo soll er denn nun hin?«
Der Mann hebt die Hand: »Sehen Sie das Eisenbett da in der Ecke? Da soll er drauf!«
»Es ist Ihr Elefant«, sagt der Wärter kopfschüttelnd, »ganz wie Sie wollen.«
Als das Tier endlich auf dem Bett sitzt und der Mann bezahlt hat, meint der Wärter: »Wie ich schon sagte, es ist Ihr Elefant, aber können Sie mir vielleicht doch einmal erklären, warum er da oben auf das Eisenbett musste?«
»Aber natürlich«, erwidert der Mann. »Wissen Sie, ich wohne hier mit meiner Frau und dem Bruder von meiner Frau, meinem Schwager. Wenn wir jetzt abends vor dem Fernseher die Tagesschau ansehen, dann sagt meine Frau zum Beispieclass="underline" Mexico City, liegt das denn wirklich so hoch?< Nun gut, dann überlegt man ja eine Weile. Aber mein Schwager, der Bruder von meiner Frau, der sagt sofort: >Weiß ich, Mexico City liegt 2 270 Meter hoch.<
Dann gucken wir weiter, und meine Frau fragt nach einer Weile: Gibt es denn wirklich so viele Autos bei uns?< Da muss man ja schließlich kurz überlegen. Aber der Bruder von meiner Frau, mein Schwager, der sagt sofort: >Weiß ich. In Deutschland fahren
35 Millionen Pkw und Millionen Lastwagen, mehr als in ganz Lateinamerika und Afrika zusammen.<
Dann schauen wir wieder eine Weile zu, und dann fragt meine Frau vielleicht:
>Hongkong, besteht das denn nur aus Inseln?< Das hat man ja nicht gleich im Kopf. Aber mein Schwager, der Bruder von meiner Frau, der ruft: >Weiß ich! Hongkong hat etwa sechs Millionen Einwohner auf 239 Inseln!<
Doch heute Abend, da wird er nach Hause kommen, mein Schwager, der Bruder von meiner Frau, er wird nach oben gehen und wieder runterkommen. Und dann wird er sagen: >Stellt euch vor, auf meinem Bett liegt ein junger Elefant!< In diesem Moment blicke ich gar nicht erst von der Zeitung auf! Ich sage dann nur: >Weiß ich!<«
Auf solche Beispiele konnten sich sowohl Intellektuelle als auch weniger Anspruchsvolle verständigen. Man könnte da von einer Sozialfunktion des Witzes reden. Auch bei Papageienwitzen:
Ein Mann fragt nach dem Preis eines wunderschönen bunten Papageis.
»Der ist nicht billig«, erklärt der Verkäufer, »der spricht drei Sprachen. Also, viertausend Mark müssen Sie schon ausgeben.« »Das ist etwas viel, was soll denn der zweifarbige gleich daneben kosten?«
»Fünftausend Mark.«
»Der ist ja teurer als der schöne bunte?«
»Das stimmt, aber er spricht dafür auch fünf Sprachen.«
»Und was muss ich für den etwas unscheinbaren grauen da links bezahlen?«
»Der kostet siebentausend Mark.«
»Siebentausend Mark für so einen mickrigen Vogel! Was kann der denn?«