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Es war ein Witz, über den die Bürger nur schwer lachen konnten. Und die Scherze dazu klangen eher bemüht:

Was ist der Unterschied zwischen der SPD und einer Telefonzelle? In der Telefonzelle muss man erst zahlen und dann wählen.

Vor dem Kanzleramt stolpert ein Rentner und stürzt.

Der Kanzler hilft ihm wieder auf die Beine.

»Das ist aber nett«, bedankt sich der Mann.

»Dafür wählen Sie mich beim nächsten Mal wieder«, sagt der

Kanzler.

Meint der Rentner: »Ich bin doch nur auf den Rücken und nicht auf den Kopf gefallen!«

Eine alte Dame will bei ihrer Bank tausend Euro auf ihr Sparbuch einzahlen. Sie fragt den Schalterbeamten: »Ist das Geld bei Ihnen denn auch sicher?« »Aber natürlich, liebe Frau!« »Und wenn die Bank pleite macht?« »Das macht sie nicht.«

»Und wenn sie es doch tut? Man liest doch so viel!«

»Dann gibt es einen Sicherungsfond, hinter dem die Bundesbank steht!«

»Und wenn die pleite macht?«

»Dann steht die Bundesregierung dafür gerade!«

»Und wenn die zurücktritt?«

»Liebe Frau! Das sollte Ihnen doch tausend Euro wert sein!«

Dabei waren die Deutschen während des Wahlkampfs überraschend Vizeweltmeister im Fußball geworden, was für alle Parteien die Stimmung vorübergehend aufhellte. Doch rasch merkten alle, dass man sich dafür nichts kaufen kann.

Die Welt verändert sich schnell, vor allem durch die Globalisierung. Und merkwürdige Moden kommen auf. Für viele Menschen hat der Fortschritt, vor allem die Technisierung manchmal schon das Tempo des freien Falls angenommen. Sie koppeln sich ab. Da half auch der populäre Boris Becker nicht viel, dem beim Spielen mit dem Internet von der Werbung ein neuer Kultspruch in den Mund gelegt wurde: »Ich bin drin!« Doch der flockige Werbespruch erhielt fast fatale Bedeutung, als Becker 2002 beinahe wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis gelandet wäre.

Ob alles Neue erstrebenswert ist, können wir fragen, aber es nützt uns nichts. Wir können es nicht verhindern. Die Vernetzung zwingt den Menschen ins Netz, in dem er schnell gefangen ist. Manche meinen, dass die Sprache durch die moderne Kommunikation lebendiger geworden sei, weil junge Leute sich wieder mehr Briefe schreiben. Sie nennen sie nur E-Mail oder SMS. Ohne sich an langen Satzreihen aufzuhalten, verdichtet sich die moderne Poesie auf kryptische Buchstabenfolgen. Die Romeos des neuen Jahrtausends raunen ihrer Liebsten »HDL« oder Herz zerreißender »HDLFIUE« zu (»hab dich lieb« bzw. »hab dich lieb für immer und ewig«). Traurige Herzen rufen »bse« in den Äther und wollen damit keine Diskussion über Rinderkrankheiten entfachen (»bin so einsam«). Der französische Verseschmied Cyrano de Bergerac würde heute seine Angebetete zweifelnd fragen: »LIDUMINO?« (»liebst du mich noch?«) und ihr verlangend ein »bab« zuwerfen (»Bussi aufs Bauchi«). Und Neuzeit-Romantiker verabreden sich zum »KUWIHEBEKERZ« (»Kuscheln wir heute bei Kerzenschein?«). Na dann »gn8«! - Gute Nacht!

Lassen diese seltsamen Wort-Sprudeleien hoffen? Die Vorstellung, dass in Zukunft immer mehr Menschen allein vor Apparaten sitzen und vernetzt Botschaften übermitteln, kann uns ja eher gruseln lassen. Wie vertragen die Betroffenen diese neue Einsamkeit?

Es ist zu vermuten, dass einer der blühenden Zukunftsberufe der des Psychotherapeuten sein wird. Für die Menschen, die noch Gespräche suchen. Deswegen nehmen auch die PsychotherapeutenWitze zu.

Eine Frau kommt zum Psychotherapeuten. Sie sagt: »Bitte helfen Sie mir, Herr Doktor, ich höre dauernd Stimmen, aber ich sehe niemand.«

»Aha«, sagt der Therapeut, »und wann haben Sie das immer? Tagsüber oder in der Nacht?«

»Immer, wenn ich telefoniere«, antwortet die Patientin.

Ein Star unter den Therapeuten-Witzen ist dieser:

Ein krank aussehender, fahrig und nervös wirkender Mann kommt zu einem Psychotherapeuten und klagt: »Ich kann mit niemandem darüber reden, ich gehe daran kaputt. Stellen Sie sich vor, ich bin plötzlich zum Bettnässer geworden. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll! Ich verkrieche mich, vereinsame, fühle mich sterbenskrank.«

Der Therapeut beruhigt ihn: »Das werden wir schon wieder hinkriegen. Als Erstes müssen wir nicht das Leiden bekämpfen, sondern Ihre Einstellung dazu. Sie dürfen sich nicht als Außenseiter fühlen, sie teilen diese Krankheit mit vielen anderen. Das heißt, Sie müssen zunächst einmal die Angst davor verlieren. Darum werden wir uns in den ersten Sitzungen kümmern.« Dreimal kommt der Patient, dann bleibt er plötzlich aus, ist wie vom Erdboden verschwunden.

Nach einem halben Jahr sieht der Therapeut seinen ehemaligen Patienten auf der Straße. Der Mann sieht blühend aus, gesund und fröhlich.

»Wie geht es Ihnen denn?«, fragt der Therapeut. »Fabelhaft«, antwortet der Patient. »Ich meine, mit Ihrer Krankheit?« »Keine Probleme!«

»Das heißt: Sie machen nicht mehr ins Bett?«

»Doch«, strahlt ihn der Patient an, »aber ich mache mir nichts mehr daraus!«

Die Familie wird noch als Fluchtburg gesehen, obwohl sie das selten sein kann. Auch da treten Störungen auf. Die Wohnung muss »neu renoviert« werden, wie man im Rheinland sagt:

In einem Reihenhaus im Ruhrgebiet will die Familie Schmidt ihre Wohnung herrichten und fragt sich, wieviel Material sie zum Tapezieren benötigt.

»Frag doch mal bei Meiers gegenüber«, sagt die Frau zu ihrem Mann, »die haben doch voriges Jahr auch renoviert, und deren Wohnung ist genauso groß.«

Der Mann geht herüber und fragt, wie viel Tapete sie gekauft hätten. Die Nachbarn geben auch gerne Auskunft. »60 Rollen Tapete haben wir geholt«, sagt der Nachbar. Dieselbe Menge besorgt sich die Familie Schmidt auch. Nach der Renovierung sehen die Schmidts erstaunt, dass zwölf Rollen Tapete übrig bleiben.

Herr Schmidt geht wieder zu Meiers und sagt: »Es ist etwas Merkwürdiges passiert. Wir haben doch genau gleich große Wohnungen, aber bei uns sind zwölf Rollen übrig geblieben.« »Gar nicht merkwürdig«, antwortet Nachbar Meier, »das ist uns auch so gegangen!«

Der älteste in Deutschland gefundene Kalender stammt aus dem Jahre 1439 und ist auf zwei Holztafeln gedruckt. Im Jahre 1700 bekam die Sozietät der Wissenschaften in Berlin vom Großen Kurfürsten das so genannte Kalendermonopol verliehen, und erst 1815 durften Buchhändler eigene Kalender herstellen. Gegen eine Steuerabgabe, versteht sich.

Mindestens 150 von 365 Tagen im Jahr haben eine besondere Bedeutung, ohne dass die Kalender sie alle festhalten. Nur die wichtigen, wie Rosenmontag und Muttertag, Maria Empfängnis und der Weltspartag stehen auch darin.

Andere muss man selber hineinschreiben, wie Opas Ehrentag:

Der von der Familie wegen der zu erwartenden Erbschaft verehrte Großvater feiert seinen 75. Geburtstag. Der alte Herr war für seinen etwas lockeren Lebenswandel bekannt. »Wir haben etwas Schönes für dich, mit einer kleinen Einschränkung«, sagt der Sohn. »Was ist es denn?«, will der Jubilar wissen. »Gleich treten in unserem Wohnzimmer drei StripteaseTänzerinnen auf.«