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Gast: »Herr Ober — in meiner Suppe schwimmt ein Hörgerät.« Kellner: »Wie meinen?«

Gast: »Ober, bringen Sie mir bitte die Forelle Müllerin Art!« Ruft ein zweiter Gast: »Mir auch, bitte. Aber ganz frisch!« Schreit der Ober in die Küche: »Zweimal Forelle, einmal davon frisch!«

Fragt der Ober den Gast: »Und, hat es Ihnen geschmeckt?« Gast: »Ich habe schon besser gegessen.« Darauf der Ober: »Aber nicht bei uns.«

Michelin sagt uns, wo die Reise hingeht, und Wolfram Siebeck, der >Zeit<-Schmecker, war immer auch schon da. Niemand wundert's also, dass der sympathische Grandseigneur in der Welt der Drei-Sterne-Esser hofiert wird wie ein Sonnenkönig an Baumkuchen-Savarin.

Allerdings sei lobend erwähnt: Siebeck kann selber kochen. Wie, das beschreibt er immer wieder gern in seinen Kolumnen. Bewiesen hat er das vor Jahren meinem Freund Michael und mir bei einem Besuch in seinem Landhaus bei München. Der Gastro-Kritiker, von Michael einst für die schreibende Zunft in einem Essener Vorort entdeckt, steht sogar den Fachmann an der Salatschleuder. Nie werde ich seinen freundlichen Hinweis vergessen, dass Salat nicht zwangsläufig wässrig schmecken muss, nur weil er gewaschen wurde.

Einer der berühmtesten Feinschmecker Frankreichs, Brillat-Sava-rin, schrieb im 19. Jahrhundert in seinem Buch >Physiologie des Ge-schmacks<, dass »die Entdeckung eines neuen Gerichtes die Menschheit mehr beglückt als die Entdeckung eines neuen Gestirns«.

Wer Drei-Sterne-Esser etwas besser kennt, weiß allerdings: Es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass sie sich auch am Herd auskennen.

»Mathilde, wie schmeckt Dir mein Essen?«, fragt der Gatte, nachdem er einen Männerkochkurs mit Erfolg absolviert hat. Die Gattin sieht ihn forsch an: »Suchst du schon wieder Streit?«

Ein Manager wird im Männerkochkurs vom vegetarischen Essen überzeugt und beschließt, selbst Hühner zu züchten. Er kauft bei einem Händler hundert Küken. Nach einer Woche kommt er wieder zum Händler, um abermals hundert Küken zu kaufen. Das wiederholt sich auch in der dritten Woche. Der Händler fasst sich ein Herz und fragt: »Haben Sie Land dazugekauft, oder klappt es nicht mit Ihrer Zucht?«

Der Vegetarier: »Nein, ich muss irgendwas falsch machen. Entweder pflanze ich sie zu tief oder zu dicht.«

Der Gatte bringt aus dem Männerkochkurs ein selbst gebackenes Stück Kuchen mit. Die Ehefrau beißt herzhaft rein und fragt:

»Was ist das denn für ein Kuchen?«

Der Mann: »Ein Marmorkuchen.«

Die Gattin: »Ich hätte auf Steinkohle getippt!«

Nicht immer ist das Anfänger-Pech. Manch einer übernimmt sich einfach mit dem, was er anrichtet. Mein Freund Michael gab sich bei Tisch zwar anspruchsvoll, aber in der eigenen Küche bescheiden. Er war ein hervorragender Koch - von westfälischen Buletten, rheinischen Bratkartoffeln und englischem Rührei mit Speck, das er Jelka gern zum Frühstück bereitete. Wir haben ihn immer wegen dieser Kochkünste gelobt.

Alfred Biolek, den Genießer heute wegen seiner anspruchsvollen Einfachheit schätzen und der gelegentlich sogar gemeinsam mit Sterne-Koch Witzigmann die Kochlöffel schwingt, gab 1986 ein Geheimnis preis, als er von der Bundeskanzler-Gattin Hannelore Kohl gebeten wurde, für ihr Buch >Was Journalisten anrichten< ein Rezept beizusteuern. Der TV-Moderator nahm die Aufforderung locker und verriet die Zusammenstellung seines »Welschen Salats«: »Zwei große Dosen gewürfelte Karotten, zwei große Dosen Linsen, eine große Dose Sellerie, eine große Dose Erbsen, ein großes Glas Gewürzgurken ...«

Der Chefkoch rügt die neue Kellnerin: »Sagen Sie mal, wieso haben Sie denn >Speinat< auf die Speisekarte geschrieben?« »Sie haben doch selber gesagt«, wehrt sie sich, »ich soll Spinat mit Ei schreiben ...«

Ein Holzwurm kommt in eine Konditorei und beschwert sich: »Also, Ihr Baumkuchen ist ja echt ein ausgemachter Schwindel!«

Beim Essen will Peter dem Papa etwas sagen. Der Papa ermahnt ihn: »Sei still, ich unterhalte mich mit den Großen, und du redest nur, wenn du gefragt wirst.«

Als die Familie fertig ist, darf Peter sprechen. Doch der winkt ab: »Zu spät, jetzt hast du die Schnecke im Salat aufgegessen.«

Ein Priester fragt den Kellner am Freitag: »Haben Sie Haifischflossen?« »Nein!«

»Kann ich bei Ihnen Haifischsteak bestellen?«

»Tut mir leid, mein Herr. Das führen wir nicht.«

Darauf der Priester: »Bringen Sie mir ein Pfeffersteak. Sie sind mein Zeuge, dass ich Fisch verlangt habe.«

Der Urlauber bestellt bei seinem Ober: »Bitte ein Ei steinhart, das andere roh. Einen verkohlten Toast und eine lauwarme Brühe, die Kaffee heißt.« »Ich weiß nicht, ob sich das machen lässt«, gibt der Kellner zu bedenken.

Der Gast: »Warum nicht? Gestern ging es doch auch.«

Manchen Mitessern, denen ich in Feinschmecker-Restaurants begegnet bin, traue ich zu, dass sie wohl virtuose Dosen-Öffner, aber keine echten Gourmets sind. An diesem Urteil ändert sich auch nichts, wenn sie sich betont als Kenner ausgeben und kein gutes Haar an der Suppe lassen. Weil das Kritisieren so viel einfacher ist, als selbst den Kochlöffel zu schwingen, gibt es inzwischen Kritiker-Brigaden, die mit Begeisterung Noten vergeben. Die Fresskult-Bibel >Michelin< legt dafür ein Formular bei, in das der Gourmettourist bis zu vier Restaurants abmeiern darf. Marcellus Hudalla, Gastro-Oberkritiker von eigenen Gnaden, hat sein System so perfektioniert, dass in seinen >Marcellino's Restaurant-Reports< nur noch steht, was »Gäste sagen - wie gut es wirklich ist«.

Es darf gelacht werden: Als Nachspeise zu dieser Geschichte servieren wir noch ein paar witzige Naschereien. Denn »nichts wird dem deutschen Humoristen zum größeren Erlebnis als die Vorgänge der Verdauung«, erkannte der österreichische Schriftsteller und Humorist Karl Kraus.

»Können Sie kochen, Martha?« »Jawohl, gnädige Frau, auf beiderlei Art!« »Was heißt: auf beiderlei Art?«

»Je nachdem, ob die Gäste wiederkommen sollen oder nicht!«

»Kommst du mit zur Schnitzeljagd, Hubert?« »Nein, ich bin Vegetarier.«

Mitternacht in Helmuts Stamm-Restaurant. Der Wirt plaudert mit ein paar Gästen. Da geht die Tür auf, Helmut kommt herein und bestellt eine Flasche Champagner. Als ihm diese serviert wird, lässt er den Korken knallen und ruft laut: »Prost Neujahr!!«

»Wie kommen Sie darauf?«, fragt der Wirt irritiert, »wir haben Ostern!«

»Ostern?«, stammelt Helmut, »o je, das gibt Ärger. So lange war ich noch nie Feiern!«

Gastgeberin: »Nehmen Sie doch noch einen Pfannkuchen.«

Gast: »Vielen Dank, aber ich hatte schon vier.«

Gastgeberin: »Sie hatten sechs, aber wer wird denn hier zählen.«

Ein Sechzehnjähriger kommt in eine Apotheke und sagt schüchtern, dass er sich am Abend mit einem hübschen Mädchen träfe und nun etwas benötige. Der Apotheker nickt verständnisvolclass="underline" »Brauchst' ein Kondom?«

»Ja. Und außerdem ist da noch die Mutter von dem Mädel, die ist auch sehr hübsch und...« »Brauchst' noch ein zweites?« »Hmm, ja.«

»Hast schon recht, mein Junge, Sicherheit geht über alles.«

Beim Essen am Abend bei der Familie des Mädchens hält sich der Junge ständig den Arm vors Gesicht, und er neigt seinen Kopf zu Boden und würdigt die anderen keines Blickes.

Nach dem Essen sagt das Mädchen empört zu ihm: »Wenn ich gewusst hätte, was du für Manieren hast, hätte ich dich nicht eingeladen.«

Antwortet der Junge: »Wenn ich gewusst hätte, dass dein Vater Apotheker ist, wäre ich nicht gekommen ...«

Gast: »Herr Ober, haben Sie Zucker?« Kellner: »Nein, Gicht!«

Gast: »Herr Ober, haben Sie Froschschenkel?« Kellner: »Nein, ich gehe immer so.«