Выбрать главу

Dann führten wir all seine Anweisungen aus und suchten jegliche Formen organischen Lebens. Wir versuchten auch, seine Wünsche zu erfüllen, die er im Zustand des Kältedeliriums geäußert hatte. Sie betrafen ein weibliches Menschenwesen namens Alice…“

* * *

Die Roboter hatten den Auftrag bekommen, die Erde und die erdnahen Planeten nach menschlichen Überlebenden abzusuchen. Trafen sie niemand mehr an, sollten sie die Suche auf anderen Planetensystemen fortsetzen. Von diesem Auftrag hatten die Roboter Ross nie etwas verraten. Einmal hatte Ross mit der Robotschwester über das Thema,Lüge, Freundlichkeit und Wortspiel’ diskutiert. Da taten die Roboter, als hätten sie nichts begriffen. Aber sie hatten die unglückliche Neigung, durch ihr Ticken zu verraten, daß sie eine Lüge lieber verschwiegen, als sie auszusprechen. Doch andererseits hatten sie stets richtig gehandelt.

Sie mochten auch insgeheim darüber gelächelt haben, als Ross ihnen seine Pläne für einen Weltraumflug unterbreitet hatte. Das waren noch Pläne aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, die schon seit unendlich langer Zeit an Bedeutung verloren hatten. Sie hatten manches vor ihm verborgen, auch daß sie ihre Metallkörper verlassen und sich in unsichtbare Kräftefelder verwandeln konnten. Die sichtbaren Körper waren nur eine Tarnung ihrer wirklichen Kräfte. Einmal hatte Ross den scheinbar,toten’ Metallkörper der Robotschwester gefunden. Darum hatte sie von einem kleinen Schaden gesprochen, der repariert werden konnte, doch sie selbst war gar nicht dagewesen.

„… werden wir jetzt seine Wünsche erfüllen und unsere Kräfte einer noch unbestimmten Zukunft erhalten. Wir haben ihn für die Überführung auf einen anderen Planeten vorbereitet. Sein Leben wird von diesem Augenblick an in ungefähr fünfzig Jahren enden. Aber wir werden nicht ohne Existenzberechtigung sein, weil er wieder Leben zeugen wird, dem wir ebenfalls zu dienen haben. Die Zukunft ist ungewiß, aber sie gehört uns.“

„Hier Genetiker 44/RIB/778. Der Meister hätte dir nicht so. viel über Wortspiele erzählen sollen, 5 B.“

„So werden wir unsere Nachforschungen wieder aufnehmen“, sagte Schwester 5 B. „Wir haben die Gewißheit, daß unser Meister in seinen Kindern unsterblich ist. Wir werden weitere Daten sammeln und allen nützlichen Lebensformen helfen. Wir werden unsere Tätigkeit auf alle Milchstraßensysteme ausdehnen…“

„Hier Astronom 226/V/73“, unterbrach eine neue Stimme, die aber nicht den Faden der Unterhaltung weiterspann, sondern nur die Frage stellte: „Wenn wir nun aber die Durchforschung des Universums beendet haben und wir zu diesem Milchstraßensystem, unserem Startplatz, zurückkehren müssen — was dann, 5 B?“

„Dann können wir sagen: unsere Mission ist beendet, Sir“, war die ruhige Antwort. „Und fragen: Haben Sie noch weitere Anweisungen für uns?“

* * *

Ross erwachte und begann, wie er das seit einer Ewigkeit praktiziert hatte, qualvoll stöhnend auf dem Fußboden herumzukriechen.

Die Luft roch frisch und war kühl.

Wie nach seinem ersten Erwachen vor Urzeiten war wieder niemand zu sehen. Weder die Robotschwester noch sonst irgend jemand.

Er aß, machte ein paar Auflockerungsübungen und aß weiter.

Die Schiebetür entdeckte er mehr durch einen Zufall. Er zog sie auf und sah ein riesiges, kreisrundes Gemälde. Es stellte den Zweig eines Baumes dar, und Ross fragte sich, was den Maler wohl bewogen habe, ausgerechnet dieses Motiv zu wählen. Doch das Gemälde hatte eine außerordentliche Tiefenwirkung. Ein Meisterwerk der alten Schule!

Zögernd trat Ross näher heran, streckte die Hand aus und berührte eines der Blätter… Nein, das war kein Gemälde, sondern ein echter Baum, der unmittelbar vor dem Ausgang seines winzigen Raumschiffes stand.

Er stieß einen Überraschungsschrei aus und taumelte über einen Grasteppich mit bunten Blumen, die er noch nie im Leben gesehen hatte. Es gab auch Sträucher mit Knospen und Blüten. Tief atmete er ein, um die würzige Luft solange wie nur möglich in den Lungen zu halten. Sein Puls hämmerte so laut in den Ohren, daß er glaubte, sein Trommelfell würde platzen. Ja, plötzlich begriff er, daß man auch vor lauter Freude und Glück sterben konnte.

Nur sehr langsam nahm er die neue Umwelt in ihrer Gesamtheit wahr. Das Laub raschelte, Insekten flogen von Blüte zu Blüte, und Vögel zwitscherten. Von links hörte er typischen Straßenlärm und zur andern Hand das ewige Rauschen des Meeres.

Seine winzige Weltraumrakete war auf einer Anhöhe gelandet, und er konnte viel sehen, ohne selber gesehen zu werden. Doch schon fünf Minuten später war er am Strand und ging auf die Badegäste zu, die von weitem wie bunte Farbtupfen aussahen.

Der Sand, der Himmel und die Wellen, alles war ihm bekannt und hatte nichts Fremdartiges an sich. Es beunruhigte ihn höchstens insofern, als daß er geglaubt hatte, nie wieder so ein herrliches Panorama zu sehen.

Dafür waren ihm die im Wasser herumschwimmenden und in der Sonne liegenden Menschen einigermaßen fremd. In Wuchs und Haltung unterschieden sie sich zwar nicht von den Bewohnern der alten Erde, doch ihre Haut hatte eine grünliche Tönung. Jetzt wurde ihm auch klar, daß ihre Hautfarbe eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Bild Alices besaß, das ihm damals die Robotschwester geschenkt hatte. Demnach kannte sie die Bewohner dieses Planeten…

Ross konnte die auf ihn einstürmenden Eindrücke nicht alle auf einmal verdauen, sie waren zu vielfältig und vor allem völlig neu in jeder Beziehung. „Danke, Schwester“, stieß er hervor.

Aber die Schwester war nicht mehr da — und doch glaubte er, ein leises „Viel Glück, Sir!“ in seinen Gedanken zu hören.

Ein wenig zögernd mischte sich Ross unter die Badegäste. Er wußte, daß er sich vor ihnen nicht zu fürchten brauchte. Möglich, daß es anfangs mit der Verständigung hapern würde. Doch sonst machten die Leute durchaus nicht den Eindruck, als würden sie ihn, den Fremdling, nicht leiden können.

Und Ross fiel gar nicht unter ihnen auf. Die Robotschwester hatte ihn mit einer grünen Farbe besprüht. Niemand hob auch nur den Kopf — bis auf ein gutaussehendes weibliches Wesen! Das Mädchen war nicht Alice. Doch Ross mußte zugeben, daß sie eine frappierende Ähnlichkeit mit ihr besaß…

ENDE

Liebe TERRA-Freunde!

Den langjährigen SF-Lesern unter Ihnen dürfte James White kein Unbekannter mehr sein, denn sein erster Roman überhaupt — James White hatte bislang nur Stories verfaßt — erschien bei uns vor Jahren unter dem Titeclass="underline" DIE AUSSERIRDISCHEN als TERRA-Sonderband Nr. 7.

Mit HERR DER ROBOTER liegt nun ein weiteres Werk dieses Autors vor, der, was die Angaben zu seiner Person betrifft, sehr zurückhaltend zu sein scheint. Jedenfalls haben wir bislang nur in Erfahrung bringen können, daß Mr. White in Belfast beheimatet ist, SF nebenberuflich schreibt und hauptberuflich als Abteilungsleiter in einer Bekleidungswerkstätte tätig ist.

Auch heute wollen wir an dieser Stelle wieder über Anregungen oder Wünsche berichten, die kürzlich der Redaktion übermittelt wurden.

H. Wanner und W. Engelke, zwei junge Perry-Rhodan-Leser aus Hannover, meinen unter anderem in ihren Schreiben:

„In den letzten Romanen erscheint Gucky überhaupt nicht mehr. Schreibt doch wieder einmal über Gucky, diesen Mohrrübenknabberer!“ Oder: „Man muß leider annehmen, daß Gucky nicht mehr lebt, dabei hat er doch in die Romane Humor hineingebracht!“ (Daß Gucky wie eh und je aktiv ist, dürften Sie ja bei der Lektüre des in der vorigen Woche erschienenen Perry-Rhodan-Bandes 81 zu Ihrer Zufriedenheit festgestellt haben, nicht wahr? Die Red.)