Der ehemalige Räuber kippte den Punsch hinunter.
„Wundert Sie das, Frau Schlotterbeck? Wenn ich an morgen denke, habe ich allen Grund dazu – wo ich doch nichts gelernt habe um mir auf ehrliche Weise mein Brot zu verdienen, verdammt noch eins!"
„Halb so schlimm!", rief Frau Schlotterbeck. „Wollen wir einen Blick in die Zukunft tun?"
„Wenn Sie das können ..."
Sie holte ein Kartenspiel aus der Truhe, dann schob sie die Tassen beiseite und legte die Karten auf.
„Dies hier“, erklärte sie, „ist die grüne Sieben – und das ist der Eichel-Ober. Schräg gegenüber davon liegt ... Ja wahrhaftig, wer sagt’s denn – jetzt kommt noch die rote Sau dazu! Wissen Sie, was das heißt?”
„Keine Ahnung."
„Das heißt", rief Frau Schlotterbeck, „dass Sie ein Wirtshaus aufmachen werden!"
„Ein-Wirtshaus?"
„Das Wirthaus >Zur Räuberhöhle im Wald< – oder wüssten Sie einen besseren Namen dafür?"
Hotzenplotz rutschte mit seinem Stuhl zurück. Es fehlte nicht viel und er wäre nach hinten umgekippt. Dann schlug er sich vor den Kopf und begann zu lachen.
„Hö-höööh, das ist wirklich kein schlechter Gedanke, Frau Schlotterbeck! Ihre Karten sind unbezahlbar! Ein Wirtshaus im Walde, hö-höööh! Und Sie, meine Herrschaften, wie Sie da sitzen, sind zur Eröffnung eingeladen – auf Räuberschmaus, Schwammerltunke mit Knoblauch und Sliwowitz ... Falls die Polizei nichts dagegen hat."
Herr Dimpfelmoser strich sich den Schnurrbart und hob die Punschtasse.
„Wenn Sie mich fragen, kann ich darauf nur antworten: Prosit, Herr Räuberwirt!"
„Prosit!", rief Kasperl – und „Prosit!", rief Seppel.
Dann aßen sie von den Käse-und-Rollmops-Kürbissen, bis sie Bauchweh bekamen und waren so glücklich, dass sie mit keinem Menschen getauscht hätten: nicht einmal mit sich selber.